FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Willkommen in den Kinos!

Willkommen zu den SchulKinoWochen! Die gibt’s seit 2006 – ein Erfolgsformat schulfilmischer Bildung. Alle 16 Bundesländer laden alljährlich zu diesem Ereignis ein, Brandenburg ist von Anfang an mit dabei und bringt seine filmernsten Erfahrungen in die Kooperation mit VISION KINO ein. FILMERNST hat, seit seinem 10. Geburtstag, einen eigenen Trailer – und die SchulKinoWochen haben natürlich auch einen, immer mal wieder neu.


Es ist ja nicht ganz einfach, einen Trailer für alle zu machen, vielleicht ganz speziell für das jeweilige Bundesland, für Kinos von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee, in West und Ost, in großen und kleinen Städten. Die Hauptstadt als Handlungsort zu nehmen – wie hier zu sehen –, ist also ein Kompromiss. In Berlin gehen die Schüler:innen aus dem Klassenzimmer und fallen gewissermaßen in die U-Bahn, die sie mit einmal Umsteigen direkt ans Ziel bringt. Der Weg zum Kino ist auf dem Lande meist nicht so einfach und wesentlich aufwendiger. Aber was auch hier zählt, das sind die Erwartungen, der Schwung und die Begeisterung, womit wir in die Kinos kommen, zu den Gemeinschaftserlebnissen vor der großen Leinwand.


Eine verrückte Idee haben wir noch in punkto Trailer für die Brandenburger SchulKinoWochen: Vielleicht gibt es ja einige im Publikum, die sich gern selbst mal filmisch ausprobieren möchten, die Ideen haben für einen Trailer, der Lust macht auf den Besuch von FILMERNST- und SchulKinoWochen-Veranstaltungen. Animiert oder gespielt, kurz und knackig, schräg oder gerade – auf alle Fälle unterhaltsam-einladend. Mit dem Smartphone aufgenommen, selbst geschnitten und vielleicht sogar vertont. Vorhang auf für den SKW-Brandenburg-Trailer! Wir freuen uns auf möglichst viele Einsendungen.

Furchtlose Frauen

»Alle lieben Dokumentarfilme, doch niemand schaut sie. Zumindest nicht auf der großen Leinwand«, hieß es unlängst in einem Beitrag der »Süddeutschen Zeitung«. Der Autor machte auf den Widerspruch aufmerksam, dass allwöchentlich zwar verschiedenste Dokumentarfilme Premiere hätten, sich im regulären Kinoprogramm aber nur selten durchsetzten. Wir können diesen Befund nur bestätigen, leider. Gerade zu den SchulKinoWochen präsentieren wir jedes Jahr herausragende Dokumentarfilme mit nur geringer Resonanz. Dennoch lassen wir uns nicht entmutigen und werben hier für drei …


… aus dem aktuellen Programm. »No Land’s Song« (empf. ab 9. Klasse) bringt grandiose Stimmen zu Gehör, man könnte ihn einen der schönsten Musikfilme des letzten Jahrzehnts nennen, es ist aber primär ein höchst politischer Film. Er führt nach Teheran, zeigt das auch 2015 schon mutige Aufbegehren iranischer Frauen und die Absurdität autokratischer Herrschaftssysteme. Seit der Islamischen Revolution 1979 sind öffentliche Auftritte von Sängerinnen verboten, das Regime hat ein fundamentales Problem mit Frauen in der Musik. Jahrelang kämpft eine junge Komponistin darum, ein Konzert zu organisieren, doch die Hürden sind gewaltig. Sie gibt nicht auf – und ein Konzert findet statt: »Ich bin eine der furchtlosen Frauen«, singt die Tunesierin Emel Mathlouthi. Alle im Saal erheben sich für Standing ovations. Ein Triumph!

Um auch hier eine Verbindung zur Berlinale herzustellen: 2011 stand für den iranischen Regisseur Jafar Panahi ein leerer Stuhl auf der Bühne. Er war Mitglied der Jury, konnte aber nicht nach Berlin kommen, da ihn das Regime kurz zuvor zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt hatte. Seit Juli 2022 saß der Regisseur wieder im berüchtigten Ewin-Gefängnis von Teheran, bezichtigt der »Propaganda gegen die Regierung«. Anfang Februar 2023 trat er in einen Hungerstreik, kurz darauf wurde er gegen Kaution freigelassen. Einen Dokumentarfilm über den Iran im Programm der SchulKinoWochen zu haben, ist ein kleines Zeichen der Solidarität.

Leerer Stuhl beschriftet mit Jafar Panahi

 

An die Ostsee, auf die beliebteste Ferieninsel der Deutschen, führt »Wem gehört mein Dorf?« (empf. ab 9. Klasse). Göhren, im Südosten Rügens, ist mit einer wundervollen Lage gesegnet, umgeben von zwei Stränden und einem Biosphärenreservat. Aber seit langem schon wurde viel Betongold verbaut und dafür viel Natur geopfert. Ein aus dem Westen kommender Investor hat alles in seiner Hand. Doch einige Bürger:innen proben den Aufstand, die nächste Gemeinderatswahl soll eine Wende bringen. Der aus Göhren stammende Regisseur hat über mehrere Jahre hinweg, bis zur entscheidenden Abstimmung, dokumentiert, was den Ort auseinanderreißt und was ihn zusammenhält. Wir erleben die Mühen der demokratischen Ebene in einer dokumentarfilmischen Sternstunde!
Foto: Berlinale

 

In »The North Drift – Plastik in Strömen« (empf. ab 9. Klasse) stellt sich ein Dresdener Dokumentarfilmer eine kindlich-naive Frage, nachdem er am Strand des Nordpolarmeers eine deutsche Bierdose gefunden hatte: Würde eine Flaschenpost, die er mit GPS in die Elbe wirft, über 2.500 Kilometer hinweg letztlich an der Küste Nord-Norwegens stranden? Er gewinnt Freunde und Unterstützer – und aus der fixen Idee erwächst bald eine wissenschaftlich begleitete Forschungsexpedition. Einer der GPS-Drifter schafft es tatsächlich auf die Lofoten. Es gäbe Grund zur Freude über das gelungene Experiment, aber es ist ein trauriger Triumph. Es muss sich etwas ändern, wir müssen uns ändern!

Aktuelle Programmfilme

Mama Muh und die große weite Welt

1.–2. Jahrgangsstufe

Karlchen – Das große Geburtstagsabenteuer

1.–3. Jahrgangsstufe

Tagebuch einer Biene

2.–6. Jahrgangsstufe

Der Räuber Hotzenplotz

3.–5. Jahrgangsstufe

Busters Welt

3.–6. Jahrgangsstufe

Rocca verändert die Welt

3.–6. Jahrgangsstufe

Birta

4.–6. Jahrgangsstufe

Der Pfad

5.–8. Jahrgangsstufe

Tito, der Professor und die Aliens

5.–8. Jahrgangsstufe

Mein Vater, die Wurst

6.–8. Jahrgangsstufe

Wo ist Anne Frank

6.–10. Jahrgangsstufe

Alle für Ella

7.–10. Jahrgangsstufe

Das Licht, aus dem die Träume sind

7.–13. Jahrgangsstufe

Everything will Change

8.–13. Jahrgangsstufe

Aufbruch zum Mond

9.–13. Jahrgangsstufe

Wem gehört mein Dorf?

9.–13. Jahrgangsstufe

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SchulKinoWochen im Land Brandenburg

Ein Projekt von VISION KINO – Netzwerk für Film- und
Medienkompetenz in Kooperation mit FILMERNST.
Unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Gefördert durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

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Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LISUM
Struveweg 1
14974 Ludwigsfelde-Struveshof
Sehend lernen –
Die Schule im Kino

FILMERNST

… bietet

im besonderen Lernort Kino und als Teil des Unterrichts ein regelmäßiges Programm ausgewählter Kinder- und Jugendfilme für alle Jahrgangsstufen – und darüber hinaus die Möglichkeit für Veranstaltungen mit medienpädagogisch und künstlerisch wertvollen Wunschfilmen.

… vernetzt

engagierte Lehrer, Kinobetreiber, Filmverleiher und Filmemacher und ist als Kompetenzzentrum Ansprechpartner für schulfilmische Projekte aller Art.

… präsentiert

sein Angebot in zahlreichen Brandenburger und auch Berliner Kinos und hat sich zum Markenzeichen für schulische Film- und Kinokompetenz entwickelt – in der Region und darüber hinaus.

… fördert

mit anspruchsvollen Unterrichtsmaterialien, mit moderierten Veranstaltungen, Gesprächen und Diskussionen nachhaltig die Entwicklung von Film- und Medienkompetenz, von kultureller und Allgemeinbildung.