Lars ist LOL

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Lars ist LOL
Lars er LOL

Norwegen 2023 / Spielfilm / 85 Minuten / 4.-6. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Du bist nichts weiter als eine riesengroße Fakerin!« Als Amanda endlich den Mut aufbringt, Anna ihre Empörung ins Gesicht zu sagen, ist es fast schon zu spät. Amanda hat ihren Klassenkameraden Lars hintergangen und ihre beste Freundin Sari angelogen – und das alles wegen eines üblen Social-Media-Scherzes. Sie weiß um ihren Riesenfehler, und die Schuldgefühle lasten schwer auf ihr. Vor allem, weil Lars keine Entschuldigung annehmen will, für ihn ist die Freundschaft unwiderruflich zu Ende. Begonnen hatte ihre Beziehung am ersten Tag des neuen Schuljahres. Amanda freute sich sehr darauf, künftig einen Erstklässler als »Patin« zu begleiten. Doch die Lehrerin teilt ihr, unabgesprochen, den Neuen in der Klasse zu. Sie zögert zwar, aber da ihr auch die Eltern zuraten und es als tolle Herausforderung betrachten, willigt Amanda ein. Künftig wird sie sich um Lars kümmern. Der gemeinsame Nachhauseweg ist ihre erste gemeinsame Aufgabe, die beiden überraschend gut gelingt. Lars erweist sich als Frohnatur – und dass er ein Kind mit Trisomie21 ist, scheint für die weitere Freundschaft ohne Bedeutung. Zumal beide totale Harry-Potter-Fans sind und gemeinsam viel Spaß an Rollenspielen und Zaubersprüchen haben. Bis Anna auf eine furchtbar blöde Idee kommt: Amanda soll, mit einer die Stimme verstellenden Sprach-App, Lars anrufen und ihn fragen, wo man das Down-Syndrom kaufen könne. Vor versammelter Schülerschaft werden Bilder von Lars, dem »zurückgebliebenen Riesenbaby«, projiziert und ins Netz gestellt. Lars’ Verletzung und Enttäuschung könnte nicht größer sein. Das Mobbing der anderen hat ihn wieder einmal voll getroffen. Amanda wird sich sehr anstrengen müssen, nicht nur bei einer Zauberspruch-Performance, bis Lars am Ende doch vor allen verkündet: »Entschuldigung akzeptiert!« 

Lachen mit und nicht über Lars: Gib Mobbing keine Chance! 

Fotos: Der Filmverleih, Stuttgart

Das Buch zum Film
»Lars, mein Freund« von Iben Akerlie
aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger
Buch des Monats April 2018: Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur / dtv München 2019 (3. Auflage)
256 Seiten, 10 € / ISBN : 978-3-423-62717-7



Themen

Freundschaft   |  Vertrauen   |  Verantwortung   |  Inklusion   |  Down-Syndrom   |  Trisomie 21   |  Individualität   |  Identität   |  Vorurteile   |  Außenseiter   |  Diskriminierung   |  Mobbing   |  Rivalität und Zusammenhalt   |  Familien- und Cliquenbeziehungen   |  Gruppendruck   |  Loyalität   |  Toleranz   |  Werte   |  Intrigen   |  Schuld   |  Vergebung   |  Zivilcourage   |  Rollenspiele   |  soziale Medien   |  Blogs   |  Literaturverfilmung

Fächer

Deutsch   |  L-E-R   |  Sachunterricht   |  Darstellendes Spiel   |  Kunst   |  fächerübergreifend

»Eirik Sæter Stordahl ist ein überzeugender, zu Herzen gehender Film über Mobbing gelungen, weil er es weder seiner Protagonistin noch dem Publikum zu einfach gemacht hat. Statt eine einfache, klischeehafte Täter-Opfer-Geschichte zu erzählen, hat sich Stordahl entschlossen, sich auf den – auch und gerade für Kinder – nachvollziehbaren Konflikt der jungen Amanda zu konzentrieren: Die Entscheidung treffen zu müssen, ob einem das eigene Ansehen bei den Klassenkameraden oder die Freundschaft zu einem Außenseiter wichtiger ist, ist wirklich hundsgemein schwierig.« 
Gaby Sikorski, programmkino.de, Berlin

»Besonders gelungen ist die Darstellung der schwerwiegenden Auswirkungen des Mobbings. Der Film macht auf subtile Weise anschaulich, wie groß das Bedürfnis der Heranwachsenden ist, respektiert zu werden und zur Peer Group zu gehören, und wie schlimm es ist, wenn man aus unerfindlichen Gründen lächerlich gemacht, geschmäht und diskriminiert wird. Er verfällt aber nicht in Schwarzweiß-Malerei oder ins Predigen.« 
Reinhard Kleber, filmdienst.de, Bonn

»Entstanden ist der Film nach einer auch in Deutschland veröffentlichten Buchvorlage von Iben Akerlie, die von Kindern zum besten Kinderbuch Norwegens gewählt wurde. Das Drehbuch zum Film schrieben die Autorin und der Regisseur gemeinsam. Wie eingangs angedeutet, besticht der handwerklich sehr solide inszenierte Film vor allem durch seine differenzierte Figurenzeichnung. Amanda ist alles andere als das ›böse Mädchen‹, selbst die Rädelsführerin Anna ist nicht nur die arrogante Intrigantin und Lars ist ein intelligenter, sensibler Junge, dessen unvoreingenommenes Vertrauen stark enttäuscht wurde und der weitere Verletzungen konsequent vermeiden möchte.« 
Holger Twele, kinder-jugend-filmportal.de, Remscheid

»Das ist das große Verdienst des Films, dass er die Zwischenrolle, in der Amanda steckt, nachvollziehbar macht und zeigt, wie stark die Figur unter ihren eigenen Unsicherheiten und falschen Entscheidungen leidet, unter dem Gruppendruck und Drang, von den anderen gemocht zu werden. Und er macht deutlich, wie wichtig es ist – gerade auch schon für Heranwachsende – , immer wieder auch gegen die Mainstream-Meinung und lauten Wortführer des Gruppendrucks Position zu beziehen, ehrlich zu sein und mutig zu sich selbst und seinen Freunden zu stehen.« 
Verena Schmöller, kino-zeit.de, Mannheim

»Gerade das Finale dürfte nicht wenige berühren, wenn Amanda einiges dafür tut, um die Freundschaft zu erhalten. Ein bisschen umständlich ist das zwar schon, aber man sieht sich das Ergebnis doch gern an. Zudem kann man ja nie früh genug mit der Toleranz anfangen und Menschen etwas Einfühlungsvermögen nahelegen. Allein deshalb schon ist ›Lars ist LOL‹ eine willkommene Ergänzung für das hiesige Kinoprogramm, der man ein möglichst großes Publikum wünschen würde. Gerade in einer Zeit, in der Andersartigkeit wieder als Makel angesehen wird, ist dieses Plädoyer für mehr Gemeinschaft wohltuend.« 
Oliver Armknecht, film-rezensionen.de, München


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