FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Faktoren der Magie

Nach den SchulKinoWochen ist vor den SchulKinoWochen. Für VISION KINO gilt das in allen 16 Bundesländern das ganze Jahr über, für FILMERNST zumindest zwischen September und März. Der Kongress »Vision Kino 23« führte im Juni in Hamburg alle an Filmbildung Interessierten, Beteiligten und Verantwortlichen zusammen. Es ging um das Was und Wie bei der Vermittlung von Medienkompetenz für Kinder und Jugendliche, um die Zukunft des Kinos als Ort der Filmbildung. Über die großen Herausforderungen und eine neue Aufbruchstimmung sprach Leopold Grün, Geschäftsführer von VISION KINO, mit Ulrich Höcherl, dem Chefredakteur von Blickpunkt:Film.

Die vielleicht wichtigste Frage: Steht für Sie das Kino weiter im Mittelpunkt der Filmbildung, oder sind nicht längst andere Medien dabei, das Kino in der visuellen Sozialisation zu verdrängen?,
beantwortete Leopold Grün visionär-realistisch:

»Das glaube ich, ehrlich gesagt, nicht. Man muss die Vielschichtigkeit der Bewegtbildangebote zur Kenntnis nehmen und darf sie nicht verteufeln. Wir heißen Vision Kino und beschäftigen uns mit dem Kino. Damit haben wir ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber den vielen anderen Angeboten, die sich eher ähneln. Die Unterschiede sind marginal, ob ich einen Film am Rechner, am Tablet oder am Handy sehe. Das ist eine andere Art von Konsumption, da läuft man weg oder unterbricht. Das Kino bietet die Chance der Konzentration, und die Faktoren der Magie will ich hier gar nicht nochmal beschwören. Es ist ein historisches Medium, aber nichts Gestriges, auch nicht für die Kinder, im Gegenteil, sie entdecken es zum Teil neu und sind begeistert. Auch wenn sie sich nicht immer im Kino so verhalten, wie wir uns das wünschen, weil sie diesen Ort als einen Ort der Begegnung begreifen, und so ein Ort für Jugendliche mit Aktivität und Bewegung und manchmal mit Lautstärke verbunden ist. Die soziale Dimension dieses Ortes hat sich extrem erhöht. Das haben wir nach der Pandemie bemerkt, auch daran, wie stark die Zahlen bei den SchulKinoWochen angezogen haben. Wir liegen jetzt nur noch neun Prozent unter den Zahlen vor der Pandemie. Wir haben auch den Eindruck, dass die Diskursfreude, das Mitsprechen über diese Filme, was unglaublich wichtig ist, zugenommen hat. Das war auch auf dem Kongress ein großes Thema: Wie können wir die Qualität dieser Gespräche und der Veranstaltungen erhöhen. Im Eventcharakter, in dem, was über die Besonderheit der großen Leinwand hinaus passiert, sehe ich eine ganz wichtige Aufgabe. Das Digitale darf gerne in der Vor- und Nachbereitung eine Rolle spielen. Wir brauchen z.B. Filmausschnitte, mit denen wir arbeiten können. Das muss für die Filmbildung ermöglicht werden. Die Chancen der Bildungsarbeit im Digitalen sind riesig, ersetzen aber nicht den Kinobesuch.«

Das komplette, sehr lesenswerte Gespräch finden Sie in diesem pdf:
BlickpunktFilm_25-23_Interview_VisionKino.pdf

Mit Dank an Blickpunkt:Film und Leopold Grün.

Telefon 03378 209 161 (Jana Hornung)
03378 209 162 (Susanne Guhlke)
03378 209 148 (Susanne Pomerance)
E-Mail kontaktfilmernst·de
Instagram @filmernst
Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LISUM
Struveweg 1
14974 Ludwigsfelde-Struveshof