Delegation

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Delegation

Israel, Polen, Deutschland 2023 / Spielfilm / 99 Minuten / 8.-13. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Ich habe heute wieder nicht geweint«, teilt Danny etwas betroffen der Runde mit – und fragt sich, wann es ihn denn nun endlich treffe. Der Schmerz, die Betroffenheit, die Last der Geschichte, die ihm und den anderen aus der Gruppe doch die Tränen in die Augen treiben müsste. Sie sind hierher gekommen wie viele tausende israelische Jugendliche vor ihnen: Junge Leute, die nach Ende der Schulzeit und vor Ableistung des Wehrdienstes die obligatorische Reise nach Polen absolvieren, zu den Orten früheren Schreckens, den Mahnmalen des Holocausts. Manche von ihnen haben auch ganz persönliche, familiäre Bezüge: So wie Omer Frischmann, von den anderen ›Frisch‹ genannt. Sein Opa Yosef begleitet die Jugendlichen in seine frühere Heimat. Er will und soll ihnen als Zeitzeuge von damals berichten, von seinen Erfahrungen an eine schlimme Zeit. Aber Yosef beginnt mit den Erinnerungen an Anna, in die er damals verliebt war, doch nicht recht wusste, wie er das zeigen sollte. Fast ebenso geht es heute ›Frisch‹ mit seiner Zuneigung zu Nitzan. Sie möchte ihre Gedanken und Gefühle, die sie beim Gang durch das KZ hatte, nicht mit den anderen teilen. Schreiend verlässt sie den Gesprächskreis der Gruppe. Zu vieles scheint auf dieser Reise normiert und programmiert. Routine mit Fixpunkten und kalkulierten Emotionen. Was aber macht es mit einem, wenn man in Maidanek vor den Bergen von Schuhen der Häftlinge steht? Wenn man es wagt, so wie Nitzan, einen der Schuhe aus dem Gitter herauszuziehen und mitzunehmen? Was macht es mit einem, wenn man sich, so wie ›Frisch‹, von der Gruppe trennt und eigentlich unerlaubt mit polnischen Bürgern zusammentrifft? »Und wie war Auschwitz?«, wird er später von Anna beim Tanzen gefragt. »Ich war nur fünf Minuten dort«, lautet seine kurze Antwort. 

Erinnerung ohne Rituale: Nur so bleibt Geschichte lebendig! 

Fotos: Natalia Łączyńska / farbfilm Verleih, Berlin

Themen

Holocaust   |  Identität   |  Nationalsozialismus   |  Totalitarismus   |  Werte

Fächer

Politische Bildung   |  L-E-R   |  Geschichte   |  Deutsch   |  Gesellschaftswissenschaften

»Zwischen schulischem Alltag und dem Abenteuer einer Klassenfahrt scheint alles von der gegenwärtigen Motivation der Jugendlichen gesteuert – und doch sind die Analogien zur Geschichte deutlich. …Eine moderne Reise nach Jerusalem mit der Suche nach dem eigenen Platz im Leben und Erfahrungen, die nah am (israelischen) Leben verwurzelt sind.« Tina Waldeck, Resilienzfilm, Frankfurt/Main

»Es ist die Übertragung einer Geschichte, einer Erinnerung – wie es ja auch die Reise zu den Gedenkorten ist.« 
Simon Zimmermann, film-rezensionen.de, München

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