FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Frühbucherrabatt …

... gibt’s höchstens noch bei Urlaubsreisen, aber leider nicht bei Anmeldungen für FILMERNST-Veranstaltungen oder die der SchulKinoWochen. Hier mussten wir die Eintrittspreise mit Beginn des neuen Jahres anpassen und moderat erhöhen: auf 4,50* Euro pro Schüler:in. Ein kleines Zeichen für die Unterstützung unserer Partnerkinos, die trotz beträchtlich gestiegener Kosten …


… für Energie und Personal beispielsweise ihren kulturellen Auftrag erfüllen und uns bei den schulfilmischen Veranstaltungen und den nicht zu knappen Sonderwünschen nach wie vor mit großem filmernsten Engagement die Treue halten. So hoffen wir auf Ihr Verständnis und viele Anmeldungen auch ohne Frühbucherrabatt und einem Eintrittspreis von 4,50 Euro*.

Die ersten Anmeldungen für die SchulKinoWochen haben uns schon erreicht, da waren die Programme noch gar nicht an die Schulen versandt: Besonders filminteressierte, und FILMERNST seit langem verbundene Lehrer:innen hatten sich bereits auf unserer Webseite informiert und ihren Besuch für März avisiert: Sie hätten Frühbucherrabatt verdient.

Nach einem kleinen Anmeldehoch in den ersten beiden Wochen stagniert es jetzt allerdings. Von daher möchten wir Sie gern vor den kurzen Winterferien erinnern und ermuntern, sich in das wirklich gute Programm zu vertiefen – und dann möglichst für eine der Veranstaltungen anzumelden. Wir freuen uns auf Ihre Mails und Ihre Anrufe – und im März auf Ihren Besuch. Und abschließend noch die Bitte, auch Kolleginnen und Kollegen auf die Angebote der SchulKinoWochen aufmerksam zu machen. Da wir bei allen Veranstaltungen zumeist eine Mindestbesucherzahl erreichen müssen (50 bis 60), sind in der Regel mehrere Klassen/Kurse erforderlich.


* Abweichungen vom landesweit verbindlichen Eintrittspreis von 4,50 € pro Schüler:in – »Obenkino« Cottbus und »Neue Lichtspiele« Beelitz – sind in den Rückmeldungen auf  die dortigen Anmeldungen entsprechend vermerkt.

Holy Shit …

… »Mit SCH#!$E die Welt retten«. Etwas kryptisch wurde der Untertitel eines Dokumentarfilms verfremdet, um vielleicht nicht auszusprechen, was dann über 85 Minuten höchst lehrreich und zugleich unterhaltsam zu sehen ist: Wie unsere Exkremente zur Umweltbelastung werden, nach dem Spül-Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Statt dessen sehen wir, welche Veränderungen nötig und möglich wären, um künftig nicht massenhaft runterzuspülen, was anderweitig besser …


… verwertet werden könnte. Kein Scheiß: Dieser Dokumentarfilm bricht Tabus und erhellt dunkle Materie – und er führt die Zuschauer:innen nicht nur durch die Welt, sondern auch nach Eberswalde: Hier sind innovative junge Leute mit ihrem Start-up »Finizio« wegweisend in Sachen Sanitär- und Nährstoffwende.

Und hier das Angebot für die SchulKinoWochen: Das Team von »Finizio – Future Sanitation« würde sich sehr freuen, bei schulfilmischen Veranstaltungen mit »Holy Shit« dabei zu sein und über seine Arbeit zu informieren. Denkbar wären sogar Exkursionen für Schulklassen/Kurse zur Recyclinganlage in Eberswalde – Wissensvermittlung erst auf der Leinwand, dann zum Anfassen. Wir geben dieses großartige Angebot sehr gern weiter, mit dem »Finizio«-Motto: Nach uns der Humus!

Wenn Sie an Veranstaltungen mit »Holy Shit« generell oder mit Gästen interessiert sind, auch über die SchulKinoWochen hinaus, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

»Kopf hoch« …

… und mit Optimismus in die nächsten Jahre hinein!« Klingt gut, dieser Satz, gerade am Jahresanfang. Ist aber nicht von uns, sondern ein Zitat – aus dem Dokumentarfilm »Auf der Kippe«. Die Worte aus dem Mund eines LEAG-Vorstands richten sich an Menschen, die sich im Lausitzer Braunkohlerevier Sorgen um ihre Zukunft machen. Ihre Heimat und ihre Leben stehen auf der Kippe, sie wollen sich nicht mit Phrasen abspeisen lassen. »Auf der Kippe« ist einer von drei Filmen, mit denen wir bei den diesjährigen SchulKinoWochen den Blick auf die Lausitz richten, auf deren Schmerzen und deren Träume …



Neben dem Dokumentarfilm »Auf der Kippe« steht die Otfried-Preußler-Adaption »Krabat« und Andreas Dresens großartiges »Gundermann«-Porträt. Programmiert sind die Filme vorrangig für die Kinos im Süden des Landes, aber natürlich können sie für »Wunschfilm«-Veranstaltungen in allen Spielorten nachgefragt werden.

Neben dem »Fokus Lausitz« möchten wir auch auf die anderen Sonderreihen der diesjährigen SchulkinoWochen hinweisen: Auf »Alltag und Widerstand – Mutige Mädchen und Frauen in der iranischen Gesellschaft« mit drei herausragenden Werken, auf die Filme im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 zum Thema »Freiheit« sowie auf das Filmprogramm zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung: 17 ZIELE – Kino für eine bessere Welt.


Offizieller Anmeldeschluss für die Veranstaltungen ist am 1. März. Aber wenn Veranstaltungen bereits gebucht und es noch freie Plätze im jeweiligen Kinosaal gibt, können die natürlich mit Nachmeldungen »aufgefüllt« werden. Es lohnt sich also auf jeden Fall, Kontakt zu FILMERNST aufzunehmen und nachzufragen.

Kannawoniwasein!

Das gab es schon lange nicht mehr, einen Besucherrekord bei FILMERNST! Von Mitte September bis jetzt kurz vor Weihnachten zählten wir rund 8.700 Kinder und Jugendliche in 97 Vorführungen. Und was es auch noch nie gab: Jeder der vier Filme des regulären Herbstprogramms kam auf mehr als tausend Besucher:innen. Absoluter Publikumsfavorit war »Kannawoniwasein!« – mit Anmeldungen aus 53 Schulen. Mehr als 3.000 Mädchen und Jungen …


… hatten in bislang 31 Veranstaltungen viel Spaß an dem turbulenten Roadmovie mit dem wunderbaren Duo Finn und Jola auf ihrem Weg an die Ostsee.


Höhepunkte waren natürlich die Begegnungen mit Gästen: Am Nikolaustag überraschte der Schriftsteller und Drehbuchautor Martin Muser das Publikum im Kino »Union« in Fürstenwalde. Tags darauf besuchte Regisseur Stefan Westerwelle das »MovieMagic« in Eberswalde – und ebenfalls am 7. Dezember freuten sich die Besucher:innen im »Thalia« Berlin-Lankwitz über gleich zwei Gäste: über Leslie Malton, die im Film die taffe Chefin der Motorrad-Rocker spielt, und Felix von Manteuffel, der als ›Opa Heinz‹ zu erleben ist. Beide mussten viele Fragen beantworten und natürlich auch Autogramme geben, sogar auf Sneaker.



Sehr gefreut haben wir uns auch über die starke Resonanz auf »Sonne und Beton«: immerhin 16 Veranstaltungen mit 1.100 Jugendlichen.
Knapp 2.000 Schüler:innen sahen in 15 Veranstaltungen zehn, aus unserer Datenbank ausgewählte »Wunschfilme«, unter anderem bei den, in Koopeeration mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Dahme-Spreewald veranstalteten,  Jugendfilmtagen in Lübben und Königs Wusterhausen oder beim DEFA-Tag im Kino »Astoria« in Wittstock.


34 Veranstaltungen, also mehr als ein Drittel, wurden bereichert durch Filmgespräche im Anschluss an die Vorführungen. Unsere neuen Moderator:innen – Annette Hollywood und Steffen Kieslich – mussten gleich einige Bewährungsproben bestehen und haben sie bestens gemeistert. Willkommen im Team!


Eine wunderbare Weihnachtsbilanz also, mit »Geschenken« wie dieser Mail einer Lehrerin: »Für die Kinder wie auch für uns Begleitpersonen war es ein wunderbares Filmerlebnis in diesem kleinen Kino mit seinem Charme … Selbst am nächsten Tag hatten meine Schüler noch das große Bedürfnis, ihre Eindrücke loszuwerden. Schön, dass Sie diesen Film für Ihr Programm ausgewählt haben! Das Filmgespräch vorher und nach dem Film rundete das Ganze noch ab und vertiefte das Filmerlebnis.«


Zahlreiche gezeichnete Rückmeldungen aus den Schulen gab es auch zum Animationsfilm »Die kleine Spinne Lilly Webster«, über die sich auch die Regisseurin Katarína Kerekesová sehr freute. Sie schrieb uns: »We will be very happy to know the feedback from German children. And we are really proud to be part of your filmernst-festival as a Slovak-Czech co-production work.«



Auf ein Neues 2024! Sehend lernen – Die Schule im Kino, bei FILMERNST.


Fotos: Weltkino Filmverleih, Feldafing / FILMERNST, Hjördis Hornung

Lichtblicke

Klein, aber fein ist das Weihnachtsgeschenk, das wir uns selbst beschert haben: Das Programmheft für die nächsten SchulKinoWochen kam weit schneller als sonst aus der Druckerei und ist nun zum Versand aus dem LISUM bereit. Anfang Januar, nach den Ferien, wird es in allen Schulen vorliegen. Erneut präsentieren wir 30 Film- und Kinogeschichten für alle Jahrgangsstufen, gewissermaßen Lichtblicke für ein Filmfestival im Kleinen. »Lausitz: Schmerzen und Träume« ist eine von mehreren Sonderreihen, zu denen auch …


… das Wissenschaftsjahr zum Thema »Freiheit« gehört, ebenso wie fünf Filme in der Rubrik »17 ZIELE – Kino für eine bessere Welt« und ein starker Fokus auf das iranische Kino: »Alltag und Widerstand: Mutige Mädchen und Frauen in der iranischen Gesellschaft«.


Bevor Sie das gedruckte Heft in den Händen halten, hier schon mal das PDF für die Vorauswahl – und hier, zum ersten Mal, das Programmheft zum Blättern. Ab Anfang Januar sind die 30 Filme auch in unserer Datenbank zu finden, mit allen relevanten Informationen, mit Trailern, Pressestimmen, Unterrichtsmaterial – bereit für viele Anmeldungen.



Einen Wermutstropfen gibt es nach wie vor: Leider haben nicht alle Schulen, an die wir die Programmhefte schicken, auch die Möglichkeit, sich an den SchulKinoWochen und an an FILMERNST zu beteiligen. Ganz einfach, weil ihre Orte ohne Kino sind und der Weg in die nächste Stadt zu weit wäre. Nicht ganz so einfach: Weil es in ihren Orten zwar ein Kino gibt, diese aber nicht an den SchulKinoWochen teilnehmen können oder wollen: weil ihnen der Eintrittspreis zu niedrig ist oder aus anderen, betriebsinternen Gründen. Vor allem aus Oranienburger und Neuruppiner Schulen, aber auch aus dem Fläming, erreichten uns daher im vergangenen Jahr Zuschriften von Lehrkräften, die es sehr bedauerten, unser filmisches Angebot nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen zu können. Wir versuchen immer wieder, hier für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden, bisher jedoch vergebens. Auch die Erhöhung des Eintrittspreises von 4 Euro auf nunmehr 4,50 Euro pro Schüler:in vermochte daran nichts zu ändern. Insofern können wir alle »kinolosen« Schulen und Lehrkräfte um ihr Verständnis bitten.


Einen im wahrsten Sinne des Wortes schönen Lichtblick aber gibt es in dieser Beziehung: Wir haben ein neues Kino als FILMERNST-Partner.
Das »Neue Lichtspielhaus« Beelitz ist von nun an dabei, die SchulKinoWochen im März werden der Auftakt sein. Bürgermeister Bernhard Knuth gewährte den FILMERNST eine Führung durch sein – nach der aufwendigen Sanierung – wunderbares Kino. Beelitz, wir kommen!



Fotos: Stadt Beelitz


 

Lametta

Weil Weihnachten naht, können wir einfach nicht am Baum vorbeigehen, ohne mit Bedauern festzustellen: »Früher war mehr Lametta!« Opa Hoppenstedt beklagte diesen Verlust, in einem von vielen Loriot-Klassikern. Wir dürfen den berühmt-berüchtigten Stoßseufzer verwenden, ohne dafür Tantiemen bezahlen zu müssen. Loriots Erben wollten das vor etlichen Jahren gerichtlich klären lassen, alldieweil ein geschäftstüchtiger Mensch, wahrscheinlich ein Sachse, diesen Spruch auf T-Shirts drucken wollte. Er sei urheberrechtlich …


… geschützt, da ihm eine »eigene Werkqualität« zukomme. Die Gerichte verkündeten im nicht anfechtbaren Urteil allerdings, dass dem Spruch eine »hinreichende Schöpfungshöhe« fehle und er nur im Kontext des Sketches merk- und denkwürdig werde. Mithin kein Urheberrechtsschutz! Dass beim Hören des Wortes Lametta fast jedem automatisch Loriot in den Sinn kommt: mehr geht nicht an Ruhm!




Wir behängen also die Kiefer mit wenigen Stanniolstreifen und denken an den großen Loriot, der vor 100 Jahren in Brandenburg an der Havel als Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow zur Welt kam.


Wir FILMERNSTe wünschen allen frohe Weihnacht, lassen Dicki ein Gedicht aufsagen und sind uns einig: »Ach, Kinder, ist das gemütlich!«


Hier kauft Opa Hoppenststedt sein Weihnachtsgeschenk:

Mit dem Klick erklären Sie sich einverstanden, den externen Inhalt zu laden. Hierdurch kann der Anbieter Daten aggregieren. In unserer Datenschutzerklärung finden Sie einen Link zur Datenschutzerklärung des Anbieters.



Fotos: pixabay AKrebs60ulroettg / ARD Das Erste

Kannawoniwasein

Ob daheim geblieben oder in die weite Welt gereist: Wir hoffen, Sie sind wohlbehalten und ohne Sonnenbrand aus dem Urlaub zurückgekehrt und haben sich, trotz anscheinend endloser Hundstage und Hitzewellen, entspannen und erholen können. Vielleicht sich auch schon vorausschauend eingestimmt auf kältere Zeiten, die da unweigerlich auf uns zukommen. Erst einmal aber wünschen wir Ihnen Optimismus, ...


... Elan und Energie für den Beginn des neuen Schuljahres – und natürlich weit darüber hinaus.


Wir FILMERNSTe sind mit guten, sehr erfreulichen Zahlen in die Ferien gegangen: Nach den sehr gut besuchten SchulKinoWochen im März konnten wir die schulfilmische Arbeit gewissermaßen nahtlos fortsetzen und zwischen April und Juli noch einmal 4.500 Schüler:innen zu 70 FILMERNST-Veranstaltungen begrüßen. Eine ganze Reihe davon war begleitet und umrahmt von Moderationen und intensiven Filmgesprächen. Sehr erfreut und motiviert haben uns Ihre Reaktionen, zahlreicher Lehrerinnen und Lehrer: Lob für ein Programm, das ihnen anspruchsvolle Filme biete, deren Themen sie gut in ihren Unterricht integrieren könnten.


In diesem Sinne wollen wir weitermachen und ab Mitte September mit viel Zuversicht in den filmernsten Herbst starten: mit wiederum vier großartigen Filmen für alle Jahrgangsstufen – zwei erlebten erst Mitte bzw. Ende August ihre Kino-Premiere. »Kannawoniwasein!«, rufen wir da mit einem der vier Filmtitel aus.


pdf: FILMERNST Herbstprogramm 2023


Die Flyer sind in der Vorbereitungswoche an alle Schulen versandt worden. Erste Online-Anmeldungen haben uns bereits erreicht, so dass wir uns jetzt schon auf anregende, erlebnis- und erkenntnisreiche Veranstaltungen im »Lernort Kino« freuen können.

Letzte Klappe geschlagen

Ein wenig geschlaucht – oder sagen wir nachdenklich-angespannt sieht er schon aus: FILMERNST-Pate Bernd Sahling mit seinem Hauptdarsteller Jonathan Köhn nach Abschluss der Dreharbeiten zu »Ab morgen bin ich mutig«. Erleichtert wird er natürlich auch sein, denn es war eine anstrengende Drehzeit in Nordrhein-Westfalen. Bernd schrieb uns: »Nach vielen Regentagen haben wir nun am 3. August tatsächlich den letzten Drehtag geschafft – und nach acht Wochen ...


... ist heute mein letzter Tag in Köln. Ich musste oft auf die Umstände reagieren. An einem Tag war die Stimme unseres Hauptdarstellers weg, an einem anderen hat es in die Küche, in der wir drehen wollten, reingeregnet. All das spielt nun in der Filmgeschichte mit. Wir hätten keinen Drehtag wiederholen können mit unserem kleinen Budget.« Bleibt uns erst mal zu sagen: Ganz herzlichen Glückwunsch, lieber Bernd, Du hast es geschafft!

Nun geht es weiter mit der Post-Production, der Kinostart ist für 2025 geplant. Wir sind gespannt und sehr überzeugt, dass auch Bernds neuer Film fortsetzt, was seine bisherigen Filme auszeichnet.


Zitieren wir, was einer der profundesten Kenner des deutschen Kinder- und Jugendfilms, Horst Peter Koll, am 1. Juni im Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers schrieb: »Bernd Sahling ist einer der wichtigsten deutschen Regisseure von Kinder- und Jugendfilmen. Wenn er sich authentisch und respektvoll um Nähe zu seinen jungen Figuren bemüht und sich lebensnahe, oft ›unbequeme‹ Themen ausdenkt, dann gilt dies im Kino leider aber viel zu schnell als Kassengift. Dabei kann es doch für Kinder ungemein fesselnd und obendrein auch noch sehr unterhaltsam sein, in Welten blicken, die ihnen ansonsten verborgen bleiben!«

Wir freuen uns auf »Ab morgen bin ich mutig« – für FILMERNST ganz sicher kein Kassengift.



Einige Motive, die uns Bernd von den Dreharbeiten zur Verfügung stellte: mit (1) Darius Pascu als Tom, (2) Jonathan Köhn als Karl, (3) Anna Bahners als Klara und, wie er schreibt, »unserem großartigen Kameramann Piotr Rosolowski« (4).


Fotos: Lisa Maria Müller, Bernd Sahling


Erste Liebe bei großer Hitze

»Ab morgen bin ich mutig«: Karl (Jonathan Köhn) verliebt sich in Lea (Cheyenne Aaliyah Roth), hier genießen beide mit ihrem Regisseur (und FILMERNST-Paten) Bernd Sahling die verdiente Drehpause auf einer Bank. Die Hälfte der Dreharbeiten ist geschafft, wie uns Bernd schrieb, die Kinder seien ganz großartig – und wenn alle vor und hinter der Kamera auch im zweiten Teil so gut durchhalten, sei er guter Dinge.


Allerdings: Die Zeit ist knapp: »Wir dürfen nur 3 Stunden mit den Kindern am Tag arbeiten, aber das Team spürt die Besonderheit der nicht gecoachten Kinder und der Arbeitsweise, die so keiner mehr kennt.« Wir drücken die Daumen, dass alles nach Plan läuft und freuen uns schon jetzt auf den Film im Kino und die Gespräche mit Bernd. Der Kinostart ist für 2025 geplant – wir sehen uns bei FILMERNST!



Fotos: Bernd Sahling

»Ab morgen bin ich mutig« …

... so wird der nächste Film des FILMERNST-Paten Bernd Sahling heißen. Lange hat es gedauert: 2014 lief sein bislang letzter Spielfilm, »Kopfüber« bei uns. Fast am Anfang von FILMERNST stand »Die Blindgänger«, dafür gab es 2004 den Deutschen Filmpreis als »Bester Kinder-und Jugendfilm«. Ende Juni begannen nun die Dreharbeiten für »Ab morgen bin ich mutig«, der Kinderfilm wird komplett in Nordrhein-Westfalen entstehen.


Wir drücken die Daumen, dass alles nach Plan läuft und freuen uns schon jetzt auf den Film im Kino und die Gespräche mit Bernd. Der Kinostart ist für 2025 geplant – wir sehen uns bei FILMERNST!


Foto:
Bernd Sahling (3.v.l.), davor die Kinderdarsteller Jonathan Köhn, Cheyenne A. Roth, Elijas Amerein und Anna Bahners.
Zeitgeist Filmproduktion GmbH & Co. KG/Fabian Rieke

Ausgezeichnet: Magie des Kinos

»Mein Vater hat mich verprügelt, weil ich im Kino war.«
Schläge drohen natürlich keinem unserer FILMERNST-Besucher, sie sind die Erfahrung eines neunjährigen indischen Jungen, der im Kino eine Offenbarung erlebt und sie fortan nicht mehr missen will: »Das Licht, aus dem die Träume sind« ist eine Hommage an das Kino – und mithin auch an euch, die ihr diese Träume auf die große Leinwand bringt und dafür zu Recht – im 25. Jahrgang des Kinoprogrammpreises Berlin-Brandenburg 2023 – vom Medienboard ausgezeichnet wurdet.


FILMERNST freut sich mit allen Gewinnern und gratuliert dem »Thalia Programmkino« Potsdam, dem Multikulturellen Centrum Templin, den »Neuen Kammerspielen« Kleinmachnow, dem Filmtheater Union Fürstenwalde zu den Hauptpreisen – und ebenso allen anderen: CAPITOL Königs Wusterhausen, »Astoria« Wittstock, »Obenkino« Cottbus, »Parklichtspiele« Buckow, ALA Falkensee, »FilmforUM« Schwedt, »Movietown« Wust, »Weltspiegel« Finsterwalde, »Casablanca« Berlin, »Filmpalast« Bernau, »Haveltorkino« Rathenow, »Movieland« Erkner, »Movie Magic« Eberswalde, »Scala Kulturpalast« Werder, »Spreewald-Lichtspiele« Lübben. Herzlichen Glückwunsch!
Euch allen Dank für das filmernste Engagement und die kreativen Ideen – und auch weiterhin viele Besucher für all das Licht, aus dem die Träume sind. Euer FILMERNST-Team

Hokuspokus fidibus …

… zweimal schwarzer Kater. Das hatten wir uns so schön vorgestellt mit der Filmauswahl für das Frühjahrsprogramm: zwei japanische Animationsfilme, beide mit einer Katze in herausragender Rolle, beide von tierisch überzeugender Qualität. Der eine Anime-Film für die jüngsten, der andere für die älteren Jahrgangsstufen. Doch nur der kleine »Rudolf« konnte bislang ein größeres FILMERNST-Publikum für seine Abenteuer in Tokyo finden: immerhin 33 Anmeldungen …


… für knapp 750 Besucher:innen der Jahrgangsstufen 1 bis 3, das kann sich sehen lassen. »Suzume« dagegen bringt es bis jetzt auf gerade mal neun Anmeldungen für knapp hundert Schüler:innen ab 7. Jahrgangsstufe. Das ist für die Gotteskatze Daijin, die es faustdick hinter den kleinen Ohren hat, ziemlich enttäuschend – und für uns auch. Von der Kritik weltweit gelobt, zaubert »Suzume« in den leuchtendsten Farben fantastische Szenerien auf die Leinwand – mythisch, aber zugleich sehr real und gegenwärtig. Wie gut das Anime vom Publikum aufgenommen wird, zeigte eine Veranstaltung im Potsdamer »Thalia« mit Siebtklässlern von der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule. Den außergewöhnlichen Film »haben sie wirklich eingesogen, sie haben gelacht, mitgefiebert, getrauert, sich gefreut«, berichtete unsere Moderatorin Regine Jabin nach einem sehr angeregten Filmgespräch. Nicht zuletzt verfügten etliche über ausreichend Kenntnisse und Vor-Erfahrungen mit Mangas und Animes. Und ihre Klassenlehrerin staunte nicht schlecht, als sie im Laufe des Gesprächs erfuhr, dass es in ihrer Klasse auch Cosplayer:innen gibt (die Figuren aus Animes, Comics, Filmen oder Serien nachstellen). Darüber wiederum hätten sich Rudolf und Daijin aus dem fernen Japan sehr gefreut.

Da ja noch einige Wochen bis zu den Sommerferien bleiben und es noch Termine für alle unsere Filme des Frühjahrsprogramms gibt, möchten wir an dieser Stelle gern – hokuspokus fidibus – für die beiden Katzen, aber auch für die zwei anderen Filme werben. Anmeldungen und Gäste sind uns wie immer sehr willkommen!

Anmeldungen gleich online auf dieser Webseite für
»Rudolf, der schwarze Kater«
»Die Eiche«
»Suzume«
»The Ordinaries«

Unterm Schirm

Fast 20 Jahre ist FILMERNST nun bereits aktiv – und von Anfang an haben wir uns ministeriellen Beistands versichert. »Unter der Schirmherrschaft von …« war wie ein Siegel, es verlieh Sicherheit und motivierte uns. Im Laufe der Zeit wurde der FILMERNST-Schirm (seit dem zehnjährigen Jubiläum gibt es ihn wirklich) schon für fünf Minister:innen aufgespannt – nun folgt der sechste: Steffen Freiberg hat unsere Anfrage mit einem Brief beantwortet, wie wir noch keinen zuvor bekommen haben. Kennengelernt hatten wir den neuen Bildungsminister …




… als er noch Staatssekretär war. Er kam zur Eröffnung der diesjährigen SchulKinoWochen ins »Haveltorkino« nach Rathenow, hielt eine kurze Rede und sah sich mit dem Publikum gemeinsam den Film an. Schon das war erstaunlich genug und nicht unbedingt zu erwarten. Wir haben es als gutes Zeichen genommen, was uns nun schriftlich bestätigt wurde: »Seien Sie versichert«, schrieb der Minister, »dass das MBJS mit Kraft und Begeisterung sein ›filmernstes Engagement‹ … fortsetzen wird. Deshalb übernehme ich in Fortsetzung dieser guten Tradition gern die Schirmherrschaft über ein erfolgreiches Projekt, das so viele Kinder und Jugendliche Brandenburgs zu kreativer Filmarbeit anregt und begeistert«.

Wir nehmen den Bildungsminister beim Wort, gratulieren ihm noch einmal sehr herzlich zur Berufung und wünschen ihm Kraft und Durchsetzungsvermögen für das herausfordernde Amt.

Wut im Bauch

»Darf ich dich mal drücken?« Eine solche Frage war bislang noch nie einem Gast bei einem unserer Filmgespräche gestellt worden. Es war förmlich zu spüren, wie dem Saal der Atem stockte. Ob der Bewunderung, sich eine solche Frage überhaupt zu trauen – und mehr noch in gespannter Erwartung, wie sie der Gast beantworten würde. »Nach dem Gespräch, draußen im Foyer?«, wollte er wissen. »Nein, jetzt gleich!« Hendrik Duryn zögerte nur kurz, holte das Mädchen nach vorn – und der Beifall galt beiden: der Schülerin und dem Schauspieler, der dann natürlich …


… von ihr wissen wollte, ob sie vielleicht etwas in Richtung Theater oder Film plane, bei dem Selbstbewusstsein! Er hatte zuvor von seiner ersten Hauptrolle als. 18-Jähriger berichtet, in der er gerade auf der Leinwand im »Haveltorkino« Rathenow zu sehen gewesen war: In »Vorspiel«, einem DEFA-Film aus dem Jahre 1987. Wie er sich danach für die Schauspielschule bewarb und wie er später an die Rolle seines Lebens kam: »Der Lehrer«: Neun Staffeln, 88 Folgen – eine der erfolgreichsten Serien im Deutschen Fernsehen überhaupt. Ungefähr 480 Unterrichtsstunden auf dem Bildschirm – und mit schon richtig Wut im Bauch, als er seine pädagogische Laufbahn trotz des anhaltenden TV-Erfolgs beenden musste.

Hendrik Duryn kündigte im März in Rathenow an, dass er über all das – und noch viel mehr – ein Buch geschrieben habe: »Sie sind doch der Lehrer – oder?« Erschienen ist es zur Leipziger Buchmesse, mittlerweile gab es eine Reihe ausverkaufter Lesungen überall im Land. 12 autobiografische Episoden, ziemlich schonungslos sich selbst, aber auch anderen gegenüber. Ein grundehrliches Buch, eine Lebens- und Schaffensbeschreibung, die nicht darauf aus ist, allen zu gefallen und sich selbst in ein möglichst helles Licht zu rücken. Er schreibt von einigen Höhen, aber mehr noch von Tiefen – und wie man für beides keine Rolle, sondern einen Charakter braucht.

In Episode 12, ganz am Schluss, ist eine wunderbare Eloge auf den Lehrerberuf zu lesen – aus eigener Erfahrung, denn wie er schreibt: »Mutter, Vater, Schwester, Tante, alles Lehrer. Ich wurde 48 Stunden am Tag pädagogisch betreut.«

Wer diese Episode und die elf davor in aller Ausführlichkeit lesen möchte: Wir haben zwei Exemplare des Buches zu verlosen. Bewerbungen dafür per Mail mit dem Betreff: Lehrer von Beruf! – und der Adresse, falls das Los auf Sie fällt.




Wir danken dem Kampenwand Verlag für die freundliche, filmernste Unterstützung.

Nicht schummeln!

Im letzten Rundbrief des vergangenen Jahres hatten wir unsere ersten Versuche mit dem revolutionären Textgenerator ChatGPT beschrieben. Wir hatten ihm ein paar Fragen zur Filmbildung und zur Zukunft des Kinos gestellt – und durchaus kluge Antworten erhalten. Seitdem ist die Entwicklung rasant vorangeschritten, werden nicht nur die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, sondern vor allem auch die zu begrenzenden Gefahren diskutiert. Auch für die Schule wird Künstliche Intelligenz zunehmend eine Rolle spielen, nicht nur bei Prüfungs-Schummelversuchen …


… wie aus Hamburg berichtet. Für die Abi-Prüfungen lässt die Schulbehörde der Hansestadt bereits die Nutzung künstlicher Intelligenz zu – noch mit einigen Vorgaben allerdings.

Wie Brandenburg und der neue Bildungsminister – und FILMERNST-Schirmherr – Steffen Freiberg die KI für den Unterricht produktiv werden lassen, wird sich zeigen. Wir haben einfach noch mal, weil es so schön einfach und irgendwie auch verblüffend ist – den Chatbot gebeten, einen Brief an den neuen Bildungsminister zu schreiben und ihn um die Übernahme der Schirmherrschaft zu bitten. Es dauerte keine zwei Minuten, bis die druck- und versandfertige Antwort vorlag, wir haben weit länger an dem Brief gebastelt.

Und das schreibt der ChatGPT dem Bildungsminister: PDF


Bild generiert mit BlueWillow: "school-kids in class cheating with AI on a smartphone in east germany 1984"

Katzenvideos …

… sind im Netz wahnsinnig beliebt, es gibt sie millionenfach – und Milliarden Menschen sind ihr bestens unterhaltenes, nach dem Anschauen noch glücklicheres und noch zufriedeneres Publikum. Wir wollen uns das zunutze machen und gleich mit einer ganz besonderen Katze für unser Frühjahrsprogramm werben. Eigentlich sollten Sie schon längst durch unseren gedruckten Flyer erfahren haben, welche Filme wir aktuell …



… im Angebot haben und zwischen Mitte Mai und Mitte Juli in unseren Partnerkinos präsentieren werden. Aber wir sind ein wenig im Verzug, aus verschiedenen Gründen. Die Flyer jedenfalls werden gerade noch gedruckt und erst im Laufe der nächsten Woche an die Schulen versandt, wo Sie dann Ihre Aufmerksamkeit finden.

Vorab – und weil es ja mit den ersten Terminen durchaus eilt – möchten wir Sie mit diesem kleinen Rundbrief schon mal auf das Programm aufmerksam machen, bei dem Gottes- und Plüschkatzen, aber auch ganz springlebendige Eichhörnchen und viele andere Tiere die Haupt- und Nebenrollen spielen.

Da wäre, erstens, »Rudolf, der schwarze Kater«, ein wunderbarer japanischer Animationsfilm für die Allerjüngsten. Er lief vor ein paar Jahren schon mit einigem Erfolg bei uns – und wir zeigen ihn nun noch mal, weil er mit einem anderen japanischen Film in diesem Programm auf schöne Weise korrespondiert. »Rudolf« ist das Kuscheltier eines Mädchens, das es unfreiwillig aus der Provinz nach Tokio verschlägt. Die Hauptstadt-Exkursion wird eine Entdeckungs- und Bildungsreise – mit Hindernissen und Herausforderungen auf Augenhöhe der Katzen. Empfohlen für 1. bis 3. Jahrgangsstufe.

Da wäre, zweitens, »Die Eiche«, ein Dokumentarfilm ganz ohne Worte, in dem kleine und größere, niedliche und gefährliche, leisere und lautere Tiere eine Rolle spielen. Empfohlen wird er von uns für die 2. bis 7. Jahrgangsstufe, aber eigentlich ist es ein Erlebnis ohne Altersbeschränkung. Nach diesem Film blicke man anders auf Bäume, schrieb eine Kritikerin, es sei »ein malerischer, majestätischer Naturfilm, sehr sinnlich und eindrücklich« – und alles andere als stumm. Dass der Film auch akustisch eine Welt voller Entdeckungen offenbart, macht ihn zum Gesamtkunstwerk.  

Da wäre, drittens, »Suzume«, ein sogenanntes Anime – mit der Gotteskatze Daijin, die sich furchtbar gern von Touristen fotografieren und auf Instagram posten lässt, es aber faustdick hinter den kleinen Ohren hat. Von der Kritik weltweit gelobt, zaubert »Suzume« in den leuchtendsten Farben fantastische Szenerien auf die Leinwand – mythisch, aber zugleich sehr real und gegenwärtig. Es ist eine abenteuerliche Reise durch Japan – bis hin in die Region Tōhoku, wo im März 2011 ein Seebeben eine Katastrophe auslöste, die sich für alle Welt mit dem Namen Fukushima verbindet. Wir empfehlen »Suzume« ab 8. Jahrgangsstufe.

Und da wäre schließlich viertens: »The Ordinaries«. Der englische Titel mag trügen, wie so manches in diesem Werk, das – ausnahmsweise ganz ohne Tiere – in die Scheinwelt des Films, der Filmproduktion und der Filmgeschichten führt und sehr viel mit dem normalen, gewöhnlichen Leben zu tun hat. Es ist das Debüt einer jungen Regisseurin: voller geistreicher Ideen, mit viel Humor und Ironie, aber immer auch mit einem sehr ernsten Hintergrund. Es geht um soziale Unterschiede und Hierarchien, um soziale und mediale Kontrolle, um Manipulation und Macht.  Wir empfehlen »The Ordinaries« ab 9. Jahrgangsstufe.

Vier Filme, von denen wir überzeugt sind, dass sie nicht nur wegen der Katzen und der anderen Tiere zu sehr unterhaltsamen, aufschlussreichen und nachwirkenden Kino-Erlebnissen führen werden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und senden Ihnen die herzlichsten Maiengrüße.

Ihre Anmeldungen erreichen uns am besten und schnellsten online, gleich von dieser Webseite aus. Natürlich können Sie sich auch jederzeit telefonisch mit uns in Verbindung setzen: 03378 209 162 (Susanne Guhlke) oder 03378 209 148 (Susanne Pomerance) – oder per E-Mail unter: kontakt@filmernst.de

pdf: Flyer FILMERNST Frühjahrsprogramm 2023

Der Lehrer kommt

Natürlich kommen ganz viele Lehrer:innen zu den FILMERNST-Veranstaltungen, erst recht während der SchulKinoWochen. Im Jahr 2022 waren es 2.125 Lehrkräfte, die 23.415 Kinder und Jugendliche zu insgesamt 329 Veranstaltungen in unsere Partnerkinos begleiteten – eine Spitzenbilanz! Jetzt aber kommt ein ganz spezieller ›Lehrer‹ zu uns, zur Eröffnung der SchulKinoWochen 2023: Hendrik Duryn, der seine pädagogischen Kompetenzen viele Jahre lang vor einem Millionenpublikum unter Beweis stellte. In neun Staffeln der …


… TV-Comedy-Serie »Der Lehrer« stand er von 2009 bis 2021 als Stefan Vollmer immer donnerstags im Klassenzimmer und erwarb sich Bildschirm-Bestnoten. Für die Rolle war er familiär gleich mehrfach vorgeprägt: die Eltern, aber auch Schwester und Schwägerin arbeiteten als Lehrer:innen. Gewissermaßen ihr Berufskollege wurde er nur, weil er sich für eine andere als die Schullaufbahn entschied: Der gebürtige Leipziger bewarb sich an der Theaterhochschule »Hans Otto« und bekam 1987 bereits seine erste Hauptrolle in einem DEFA-Film: »Vorspiel«, in der Regie von Peter Kahane, erzählt – mit allen Irrungen und Wirrungen – eine jugendliche Liebesgeschichte. Angesiedelt in einer DDR-Kleinstadt, wurde in Schönebeck an der Elbe gedreht. Verschiedene Szenen entstanden aber auch in Rathenow – speziell im »Haveltorkino«, das damals noch »Aktivist« hieß.


 In genau diesem Kino findet am 16. März (ab 10 Uhr) die offizielle Eröffnung der SchulKinoWochen 2023 statt – und wir freuen uns sehr, dass ›der Lehrer‹ Hendrik Duryn kommt und uns gemeinsam mit seinem damaligen Regisseur, Peter Kahane, auf die Zeitreise ins Jahr 1987 begleitet. Natürlich freuen wir uns auch über die anderen Gäste, vor allem die ›echten‹ Lehrer:innen mit ihren Klassen.


Den offiziellen Startschuss für die nun schon 17. Auflage der SchulKinoWochen im Land Brandenburg gibt der Staatssekretär im Bildungsministerium des Landes Brandenburg, Steffen Freiberg.


Dem Brandenburger Wochenblatt, kurz BRAWO, war die Rathenower SKW-Eröffnung schon mal einen schönen Beitrag wert – mit filmernstem Dank an René Wernitz.


 





Zeitungsausschnitt BRAWO

Platz für Poesie

Am 3. März ist offiziell Anmeldeschluss für die diesjährigen SchulKinoWochen. Nach der Aussendung der Programmhefte an die Schulen hatten wir mit einem winterlichen Anmeldesturm in Orkanstärke gerechnet, bisher ist es leider nur ein laues Lüftchen geworden. Insofern unser filmernster Ruf: Ab 16. März gibt’s viel zu sehen, schauen Sie, was läuft! Im Angebot sind insgesamt wieder 30 Animations-, Spiel- und Dokumentarfilme für alle Jahrgangsstufen.



Es sind Filme, die Sichten und Horizonte erweitern, Gegenwärtiges wie Zeitgeschichtliches erhellen. Filme, die einladen, sich in Beziehung zu setzen zur Welt, zum Leben und den Erfahrungen anderer. Filme, die uns auffordern, über Wünsche und Werte nachzudenken und die uns lenken können bei der Suche nach dem eigenen Weg und der eigenen Identität. Filme, die uns nach Spanien, Indien, Bangladesh, in den Libanon und den Iran führen, nach Reykjavík, Antwerpen, Amsterdam, Marseille, an die Ostsee und in die Arktis – in die Wüste von Nevada und sogar auf den Mond.


Es ist ein Filmfestival im kleinen – und da schauen wir doch glatt und voller Bewunderung zur großen Berlinale auf, dessen Direktor, Carlo Chatrian, vor der diesjährigen Eröffnung seinen Wettbewerb so beschrieb: » … eine Auswahl an vielen Filmen, die eine starke Beziehung zu dem haben, was aktuell in der Welt passiert. Das bezieht sich gar nicht so sehr auf Dokumentarfilme, die eine Blütezeit erleben, sondern auch auf fiktionale Filme. Aber ich habe auch gesagt, dass die Auswahl viel Platz für Poesie hat. Entscheidend ist die Balance …«


Dem schließen wir uns an: Die SchulKinoWochen bieten großartige Filme, in Balance der Inhalte und Formen – mit viel Platz für Poesie!

Perlen im Programm

Wir bleiben bei der Berlinale und blicken ein Jahr zurück: Da ging der Goldene Bär für den Besten Film im Wettbewerb an Carla Simón. Ihr Film »Alcarràs« ist ein beeindruckendes Mehr-Generationen-Porträt, das von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen erzählt, mit denen Menschen nicht nur in Katalonien konfrontiert sind. Auch in Brandenburg erleben die Menschen Veränderungen und Umbrüche von Landschaften, Biografien, Heimat – der vermeintliche Fortschritt hat viele Facetten. In »Alcarràs« ist es


… kein Dorf, das einem Tagebau weichen muss, sondern eine Pfirsichplantage, die den Zeitläuften zum Opfer fällt. Die bevorstehende Ernte auf dem von einer Familie seit Jahrzehnten selbstbewirtschafteten Land wird wohl die letzte sein, danach kommen Solarpaneele auf die Plantage. »Alcarràs« (empf. ab 7. Klasse) ist eine von etlichen Perlen in unserem Programm, auf einige wenige möchten wir hier besonders hinweisen.


»1982« ist ein libanesischer Spielfilm, in dem der Krieg an einem herrlichen Sommertag förmlich in eine Schulklasse einbricht, wo aus der schulischen Prüfungs- eine existentielle Ausnahmesituation wird. Juni 1982, die israelische Armee hat die Grenze zum Libanon überschritten und rückt in Richtung Beirut vor. Poesie im Schrecken: Es scheint etwas in der Luft zu liegen, am Himmel kündigt sich Unheil an: Kondensstreifen von Flugzeugen, aufgescheuchte Vogelschwärme, schwarze Tauben auf dem Schuldach. Wenig später donnern Schützenpanzer am Sportplatz vorbei. »Manchmal denkt man, es ist weit weg«, heißt es im Film. Aber das ist es nicht – weder 1982 noch heute.



 


Voller Poesie ist »Das Licht, aus dem die Träume sind« (empf. ab 7. Klasse), ein Fest der Farben und des Lichts. Ein neunjähriger indischer Junge entdeckt seine Leidenschaft für das Wunder der 24 Bilder pro Sekunde. Das große Problem: Nur Werke religiösen Inhalts sind ihm zu schauen erlaubt, vor allen anderen Filmen warnt der Vater seinen Sohn ausdrücklich: die seien lasterhaft, verdorben und damit verboten! Wie sich Samay über das väterliche Verbot hinwegsetzt, wie er mit seinen Freunden selbst kreativ wird und den Keim seiner filmischen Karriere legt, ist großartiges, poetisches Kino: Von Indien nominiert für den Academy Award®  (Oscar) 2023 in der Kategorie ›Bester Internationaler Spielfilm‹.



 


»Made in Bangladesh« (empf. ab 10. Klasse) ist ein Film großer Ermutigung, mit der – unausgesprochenen – Frage: Was kosten unsere Klamotten eigentlich? Eine Anregung für den Spielfilm war die Rana-Plaza-Katastrophe, die im April 2013 mehr als 1.100 Opfer forderte. Auch in diesem Film bricht Feuer in einer Textilfabrik aus, die Arbeiterinnen können sich gerade noch so nach draußen retten, eine von ihnen stirbt. Es muss sich etwas ändern, darin sind sich alle einig. Eine junge Frau wagt es voranzugehen bei der Gründung einer Betriebsgewerkschaft, und weder die Bestechungsversuche des Firmenbosses noch der Widerstand ihres Mannes bringen sie von ihrem Vorhaben ab. Als der Antrag im Arbeitsministerium an der Bürokratie zu scheitern droht, greift sie zu einem letzten Mittel, das sich wohl noch nie jemand getraut hat, erst recht keine Frau.



 


»Der Pfad« (empf. ab 5. Klasse) gewann 2022 den Deutschen Filmpreis, die »Lola« in Gold, für den ›Besten Kinderfilm‹. Die Geschichte blendet zurück in den Sommer 1940, ins von Deutschen noch unbesetzte Marseille. Ein 12-Jähriger und sein Vater sind auf der Flucht vor den Nazis. Wie so viele andere Emigranten müssen sie zunächst illegal über die Grenze, zu Fuß über die Pyrenäen. Ein Mädchen, kaum älter als der deutsche Junge, kennt den Pfad und erregt am wenigsten Verdacht. Nachdem Rolfs Vater verhaftet wurde, sind die Kinder auf sich allein gestellt. Vor ihnen liegt kein Abenteuer, sondern ein höchst gefahrvoller Weg, auf dem es ums Überleben geht. Zeitgeschichte, die für Fluchtschicksale heute empfindsam macht.



 


Anne Frank wurde weltweit zum Mythos, ihr Tagebuch gehört zum Weltdokumentenerbe. »Wo ist Anne Frank«, ein Animationsfilm des israelischen Regisseurs Ari Folman (empf. ab 6. Klasse), gibt dem scheinbar Bekannten – inhaltlich und stilistisch – eine außergewöhnliche Wendung. Hier geschieht das absolut Unglaubliche: Im  Amsterdamer Anne-Frank-Haus zerbirst der Glaskubus mit der Reliquie. Die Tagebucheinträge lösen sich auf und nehmen die Gestalt eines rothaarigen Mädchens an. Es ist Kitty, die aus dem Gestern ins Heute schwebt und mit Verwunderung Annes Heiligenstatus entdeckt. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart vereint die Freundinnen, real und fantastisch. Der Film kommt erst Ende Februar in die deutschen Kinos; wir haben das Privileg, ihn schon bei den SchulKinoWochen zu zeigen.


Furchtlose Frauen

»Alle lieben Dokumentarfilme, doch niemand schaut sie. Zumindest nicht auf der großen Leinwand«, hieß es unlängst in einem Beitrag der »Süddeutschen Zeitung«. Der Autor machte auf den Widerspruch aufmerksam, dass allwöchentlich zwar verschiedenste Dokumentarfilme Premiere hätten, sich im regulären Kinoprogramm aber nur selten durchsetzten. Wir können diesen Befund nur bestätigen, leider. Gerade zu den SchulKinoWochen präsentieren wir jedes Jahr herausragende Dokumentarfilme mit nur geringer Resonanz. Dennoch lassen wir uns nicht entmutigen und werben hier für drei …


… aus dem aktuellen Programm. »No Land’s Song« (empf. ab 9. Klasse) bringt grandiose Stimmen zu Gehör, man könnte ihn einen der schönsten Musikfilme des letzten Jahrzehnts nennen, es ist aber primär ein höchst politischer Film. Er führt nach Teheran, zeigt das auch 2015 schon mutige Aufbegehren iranischer Frauen und die Absurdität autokratischer Herrschaftssysteme. Seit der Islamischen Revolution 1979 sind öffentliche Auftritte von Sängerinnen verboten, das Regime hat ein fundamentales Problem mit Frauen in der Musik. Jahrelang kämpft eine junge Komponistin darum, ein Konzert zu organisieren, doch die Hürden sind gewaltig. Sie gibt nicht auf – und ein Konzert findet statt: »Ich bin eine der furchtlosen Frauen«, singt die Tunesierin Emel Mathlouthi. Alle im Saal erheben sich für Standing ovations. Ein Triumph!


Um auch hier eine Verbindung zur Berlinale herzustellen: 2011 stand für den iranischen Regisseur Jafar Panahi ein leerer Stuhl auf der Bühne. Er war Mitglied der Jury, konnte aber nicht nach Berlin kommen, da ihn das Regime kurz zuvor zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt hatte. Seit Juli 2022 saß der Regisseur wieder im berüchtigten Ewin-Gefängnis von Teheran, bezichtigt der »Propaganda gegen die Regierung«. Anfang Februar 2023 trat er in einen Hungerstreik, kurz darauf wurde er gegen Kaution freigelassen. Einen Dokumentarfilm über den Iran im Programm der SchulKinoWochen zu haben, ist ein kleines Zeichen der Solidarität.


Leerer Stuhl beschriftet mit Jafar Panahi


 


An die Ostsee, auf die beliebteste Ferieninsel der Deutschen, führt »Wem gehört mein Dorf?« (empf. ab 9. Klasse). Göhren, im Südosten Rügens, ist mit einer wundervollen Lage gesegnet, umgeben von zwei Stränden und einem Biosphärenreservat. Aber seit langem schon wurde viel Betongold verbaut und dafür viel Natur geopfert. Ein aus dem Westen kommender Investor hat alles in seiner Hand. Doch einige Bürger:innen proben den Aufstand, die nächste Gemeinderatswahl soll eine Wende bringen. Der aus Göhren stammende Regisseur hat über mehrere Jahre hinweg, bis zur entscheidenden Abstimmung, dokumentiert, was den Ort auseinanderreißt und was ihn zusammenhält. Wir erleben die Mühen der demokratischen Ebene in einer dokumentarfilmischen Sternstunde!
Foto: Berlinale



 


In »The North Drift – Plastik in Strömen« (empf. ab 9. Klasse) stellt sich ein Dresdener Dokumentarfilmer eine kindlich-naive Frage, nachdem er am Strand des Nordpolarmeers eine deutsche Bierdose gefunden hatte: Würde eine Flaschenpost, die er mit GPS in die Elbe wirft, über 2.500 Kilometer hinweg letztlich an der Küste Nord-Norwegens stranden? Er gewinnt Freunde und Unterstützer – und aus der fixen Idee erwächst bald eine wissenschaftlich begleitete Forschungsexpedition. Einer der GPS-Drifter schafft es tatsächlich auf die Lofoten. Es gäbe Grund zur Freude über das gelungene Experiment, aber es ist ein trauriger Triumph. Es muss sich etwas ändern, wir müssen uns ändern!


älter »


Telefon 03378 209 161 (Susanne Guhlke)
03378 209 148 (Susanne Pomerance)
E-Mail kontaktfilmernst·de
Instagram @filmernst
Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LISUM
Struveweg 1
14974 Ludwigsfelde-Struveshof