Romys Salon

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Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Romys Salon
Kapsalon Romy

Niederlande/Deutschland 2019 / Spielfilm / 90 Minuten / 4.-8. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Ich brauche so ein Ding – zwei von diesen Dingern!« Partout will ihr das Wort nicht einfallen, bis die Enkelin hilft: Topflappen heißt das, wonach die Oma sucht. Anfangs war Romy wenig angetan, für ein paar Tage pro Woche bei der Oma zu sein. Weil aber ihre Mutter noch mehr arbeiten muss und die 10-Jährige nicht so lange allein bleiben soll, scheint das eine vernünftige Lösung. Die Oma ist 69, sieht sehr gut aus für ihr Alter und möchte noch 20 Jahre ihren Frisiersalon betreiben. Doch irgendwie hakt es schon ein wenig. Sie kommt mit der neuen Kasse nicht klar, manchmal fühlt sie ihren Kopf randvoll, manchmal ganz leer. Bald wechseln die Rollen, Romy kümmert sich eher um die Oma als umgekehrt. Als sie gemeinsam ein altes Fotoalbum anschauen und Oma Stine von ihrer Kindheit und Jugend in Dänemark erzählt, gewinnt sie das Herz der Enkelin. Als nicht mehr zu verhindern ist, was sich anbahnte, bleibt Romy fest an ihrer Seite: Die Oma ist dement und muss ins Heim. Im Zimmer dort hängt ein von ihrem Mann gemaltes Bild. Es zeigt sie als junge Frau, an der dänischen Ostseeküste, im Meer badend. Das bringt Romy auf eine verwegene Idee.

Empathisch, emotional, ergreifend: ein ganz wunderbarer, Generationen verbindender Film!

Fotos: farbfilm Verleih, Berlin

Themen

Familie   |  Familien- und Generationsbeziehungen   |  Alter   |  Krankheit   |  Demenz   |  Alzheimer   |  Gedächtnisverlust   |  Identität   |  Gefühle   |  Vergänglichkeit   |  Erinnerungen   |  Verantwortung   |  Respekt   |  Fürsorge   |  Liebe   |  Vertrauen   |  Zusammenhalt   |  Werte   |  Tod   |  Literaturverfilmung

Fächer

Deutsch   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Sachunterricht   |  Darstellendes Spiel

»Ein Familienfilm über Alzheimer – das klang für mich immer eher nach pädagogisch langweilig oder absurd unrealistisch. Ja, ich bin da sehr skeptisch… Aber mit ›Romys Salon‹ ist der Regisseurin Mischa Kamp etwas Wunderbares gelungen. Ein sehr ehrlicher und sehr zärtlicher Film ist daraus geworden. Echt in all den Herausforderungen und Problemen, den Verwirrungen und Emotionen und auch in der Verbundenheit, die in der Familie entstehen kann.« Peggy Elfmann, alzheimerundwir.com, München

»Anders als der thematisch verwandte Film ›Honig im Kopf‹ kommen die Regisseurin Mischa Kamp und ihre Autorin ganz ohne Rührseligkeit und Zuckerguss aus. Stattdessen setzen sie auf Leichtigkeit und Sensibilität. Auch wenn sich manche Parallelen anbieten: Diese Dramödie arbeitet eher mit Understatement, geht das Problem subtil an und ist dabei genauso komisch und traurig wie das Leben selbst. Auch hier wird die Krankheit für die ganze Familie zur Bewährungsprobe, es gibt Höhen und Tiefen, und es darf viel gelacht werden, ohne dass die Situationskomik zum Slapstick eskaliert und die Dialoge noch einmal durch die Gagmaschine gedreht werden.« Gaby Sikorski, filmdienst.de, Bonn

»Ein großer Pluspunkt ist auch, dass Kamp ihre Figuren ernst nimmt und sie niemals bloßstellt. Wo in ›Honig im Kopf‹ der demenzkranke Protagonist (trotz starker Leistung von Dieter Hallervorden) um ein paar Gags willen manchmal fast wie eine Karikatur wirkt, ist Stine jederzeit authentisch und lebensecht. Das liegt, neben dem auf unnötige Effekte verzichtenden Drehbuch, auch an den sehr natürlichen Darstellungen von Vita Heijmen und besonders Beppie Melissen, die ihrer Stine bei aller Verzweiflung auch viel Kraft, Würde, Witz und nicht zuletzt Stil verleiht.«
Karin Jirsak-Biemann, filmstarts.de, Berlin

»Fernab geläu­figer Stereo­typen entwi­ckelt Kamp eine zarte Bezie­hungs­ge­schichte zwischen Großmutter und Enkelin, die sich Zeit lässt, auch auf die Zwischen­töne zu hören. Es ist nicht nur großartig zu sehen, wie Vita Heijmen in ihrer Rolle als Romy schauspielerisch die schwie­rige Gratwanderung zwischen Zuneigung und Hilf­lo­sig­keit meistert und der zuneh­menden Verwir­rung ihrer Groß­mutter Stine mit dem begegnet, was ein Kind in diesem Alter nur hat – nämlich ihren eigenen Bezugs­rahmen und mehr nicht, und die auch verzwei­felt sein darf, wenn sie nicht mehr weiter weiß.« Axel Timo Purr, artechock.de, München

»Ein wohltuend subtiler und zurückhaltender Film. Wo andere Kollegen gerne alles bis ins Letzte ausbuchstabieren oder auch mal ganz dick auftragen – vor allem wenn Kinder die Zielgruppe sind – da überlässt es Regisseurin Mischa Kamp dem Publikum, eigene Schlüsse zu ziehen und Erklärungen zu finden. Sie verzichtet glücklicherweise auch auf den Kitsch, den ein solches Drama gerne einmal mit sich bringt. Gefühlvoll ist ihr Film, ohne dabei jedoch zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken.«
Oliver Armknecht, film-rezensionen.de, München

»Insofern ist Kamps Film einer der bestmöglichen Kinderfilme, nämlich einer, der eigentlich keiner ist. Seine kindliche und kindertaugliche Perspektive macht allerdings den Blick klarer und der Erkrankung womöglich angemessener, weil er stärker auf das Hier und Jetzt konzentriert ist. […] Ein Film, der lustig ist und traurig, ernst und albern, realistisch und ein wenig phantastisch. Ein präziser Blick auf eine kleine, liebende Familie in unserer Gegenwart.« Rochus Wolff, kino-zeit.de, Mannheim

»Obwohl das Drama aus der Sicht einer Grundschülerin erzählt wird – und eine der Schlüsselfiguren von einer Langhaarkatze namens Jens gespielt wird –, ist ›Romys Salon‹ kein typischer Kinder- und Jugendfilm. Wenn Stine beispielsweise bei einer Panikattacke den Urin unter sich gehen lässt, wird die Drastik der Demenzerkrankung nicht auf ein pädagogisches Maß reduziert. Auch die Einordnung in ein eher bescheidenes soziales Milieu erfolgt ohne erhobenen Zeigefinger. Geschickt verbindet ›Romys Salon‹ dabei Elemente eines Feelgoodmovies mit einer nachhaltigen Beunruhigung.« Manfred Riepe, epd film, Frankfurt/Main

»Und wenn ich Romy so anschaue und meine Töchter so anschaue, dann merke ich, dass Kinder die Alzheimer-Erkrankung auch nicht nur schwer nehmen beziehungsweise häufig nicht so schwer wie wir Erwachsenen. Dass sie unbefangener mit Fehlern umgehen, dass sie nicht so viel grübeln und immer auch das Positive an der Oma sehen. Damit tue ich mich manchmal schwer, weil mein Kopf voller Sorge ist. Meine mittlere Tochter hat mir das neulich ganz deutlich gezeigt. Während ich besorgt war, dass meiner Mama alles zu viel war und ich grübelte und auf Abstand ging, sagte mein Kind: ›Ich habe mit der Oma getanzt. Das war schön, weil sie gelacht hat.‹ Kinder wissen oft halt doch sehr gut, was Alzheimer-Betroffene brauchen, ganz intuitiv. Wir sollten mehr auf sie hören!« Peggy Elfmann, alzheimerundwir.com, München

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