FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Starker Auftakt ...

... im »Haveltorkino« Rathenow für die SchulKinoWochen im Land Brandenburg. Claudia Zinke, Staatssekretärin im Bildungsministerium, und Jörg Zietemann, Bürgermeister der Stadt Rathenow, schlugen die Klappe für die offizielle Eröffnung. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal erlebten mehr als 200 Schüler:innen einen musikalischen Vormittag der Extraklasse: Mit dem französischen Spielfilm »Divertimento – Ein Orchester für alle« und weiteren musikalischen Darbietungen zweier junger Rathenower Musikerinnen: der Harfinistin Viktoria Maday und der Gitarristin Julia Horn. Beeindruckend auch die auf der Leinwand zu bewundernden Bewegungsdiagramme von Händen weltberühmter Dirigenten – wie Kurt Masur oder Yehudi Menuhin –, mitten im Orchester gezeichnet von der Bildenden Künstlerin Susanne Pomerance. Das intensive Gespräch mit den Jugendlichen drehte sich nicht zuletzt um eigene musikalische, aber auch um Diskriminierungs-Erfahrungen, wie sie die Protagonistinnen des Films erfuhren. Unterricht im außerschulischen Lernort Kino!


Auf den Fotos: Claudia Zinke, Staatssekretärin Bildungsministerium, Jörg Zietemann, Bürgermeister der Stadt Rathenow, Schüler:innen der Spektrum-Schule und des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums sowie das FILMERNST-Team. Des weiteren die Harfinistin Viktoria Maday und die Gitarristin Julia Horn.


Fotos: FILMERNST/Delia Wöhlert

Es kann so einfach sein …

… endlich mal wieder einen filmernsten Rundbrief unters Volk zu bringen. »Einfach Dinge anpacken und machen«, der Rest ergibt sich dann wie von selbst. Was freilich noch dazu gehört, ist »märkische Bodenständigkeit«. Sie verstehen nicht? Das alles – oder so wenig – spricht aus dem neuen Slogan, mit dem das Land Brandenburg jetzt zur Marke werden will: »Es kann so einfach sein.« Nun gut, Hochdeutsch können wir ja schon …,


anders als die entfernten Verwandten in Baden-Württemberg. Für uns mussten sich die Markenartikler von Scholz & Friends einfach was anderes einfallen lassen, damit wir nicht länger nur als Kieferngrund irgendwo im Osten wahrgenommen werden, rund um Berlin. Sehr schwer, das so einfach auf den Punkt zu bringen. Gleich gab's heftigen Gegenwind. Das Ganze müsse weiterentwickelt werden, klingt da weit versöhnlicher als »ziemlicher Fehlschlag« oder: der Wappenadler sehe aus wie ein gefalteter Kranich. Allerdings: Die »Sehnsucht nach einem naturnahen Leben« lässt sich aus dem so einfachen Slogan kaum herauslesen, und die Alternative zum Babylon Berlin wohl auch nicht. Lassen wir doch der Kampagne – in Text und Bild – erst mal ihren Lauf, vielleicht werden wir – und andere – neue Perspektiven entdecken.

Imagefilm für das Land Brandenburg

Übrigens: Nur eines der 18 Bundesländer verzichtet selbstbewusst auf einen Slogan. Aber von dort kommt jetzt unser kreuzfideler Heimatminister. Einige der Länder-Slogans sind gar nicht schlecht, Sie kennen Sie natürlich von den Schildern an der Autobahn:

»Der echte Norden«1

»Hier hat Zukunft Tradition.«2

»Großes entsteht immer im Kleinen.«3

»Wachsen mit Weitsicht.«4

»Wir machen’s einfach.«5

»Land zum Leben.«6

Der dagegen geht gar nicht: »Germany at its best«7

Raten Sie mal, was zu wem passt - ohne zu googeln!

Die Auflösung: Schleswig-Holstein1, Thüringen2, Saarland3, Hamburg4, Rheinland-Pfalz5, Mecklenburg-Vorpommern6, Nordrhein-Westfalen7

Einfach naheliegend

In Brandenburg dreht sich natürlich auch viel um Film, vor und hinter der Kamera. Von Babelsberg aus werden große nationale und internationale Produktionen gefördert, aber das »Medienboard Berlin-Brandenburg« hat auch das nahe liegende »Kleine« und Regionale – wie FILMERNST – im Blick: Medienboard-geförderte Filme laufen in unserem medienboard-geförderten Projekt, ganz aktuell »Das schweigende Klassenzimmer«.


Entstanden nach einer wahren Geschichte, die sich 1956 in einer 12. Klasse der »Kurt-Steffelbauer-Oberschule« im brandenburgischen Storkow ereignet hat: Die Abiturienten beginnen eine Geschichtsstunde mit einer Schweigeminute – im Gedenken an die im Ungarn-Aufstand gegen die Russen Gefallenen. Im Arbeiter- und Bauernstaat keine Meinungsäußerung, über die zu diskutieren wäre, sondern ein konterrevolutionärer Akt, den es zu enttarnen gilt. Der Volksbildungsminister setzt das knallharte Ultimatum: Entweder sind binnen einer Woche die »Rädelsführer« benannt oder die gesamte Klasse wird vom Abitur in der ganzen Republik ausgeschlossen.

Gedreht in Eisenhüttenstadt und in Babelsberg, standen auch zwei FILMERNST-Paten vor der Kamera: Florian Lukas ist der gutmütige und eigentlich verständnisvolle Schuldirektor, der von seinen Genossen gnadenlos kaltgestellt wird. Ronald Zehrfeld ist ein Stahlarbeiter von echtem Schrot und Korn, der seinen ältesten Sohn gern als ersten in der Familie zum Studium schicken möchte. Gewissensentscheidungen – noch steht die Mauer nicht, noch gibt es einen Ausweg.


Drehort Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming: In Niendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Ihlow, siedelte Joya Thome ihren ersten Spielfilm an: »Königin von Niendorf«. Ein Kinderfilm, der das Land zum Klingen und Leuchten bringt: Es summt, es quakt, es zwitschert. Im Gras liegen und in den Himmel schauen. Ein grüngold glänzender Rosenkäfer auf der Hand. Vollmond, Käuzchenschreie, 5 Uhr morgens auf einer Lichtung. Geheimnisse und Mutproben – Sommerferien in Brandenburg. Ein großartiger Film, der das Publikum schon auf zahlreichen Festivals begeisterte – und nun auch bei FILMERNST.

Die beiden anderen Filme des FILMERNST-Frühjahrsprogramms führen weit weg von Brandenburg: nach Japan (»Rudolf, der schwarze Kater«) und New York (»Wunder«).

Die Resonanz auf das Angebot ist bislang höchst erfreulich: Bereits mehr als 6.000 Schülerinnen und Schüler sind für die vier Filme angemeldet, etliche Veranstaltungen haben bereits stattgefunden, zum Teil mit intensiven Filmgesprächen. Weitere Anmeldungen, insbesondere für die Veranstaltungen im Juni, sind möglich – entweder gleich hier online oder Nachfragen und Beratung auch telefonisch unter 03378 209 161 /-162.

Fotos: Darling Berlin/ UCM.ONE, Berlin (Königin von Niendorf); StudioCanal/Julia Terjung (Das schweigende Klassenzimmer)

Einfach glücklich

Schulen tun einfach nicht genug! Sie brauchen weit mehr Fächer als bisher. Dieses Eindrucks jedenfalls kann man sich kaum erwehren: Jeder, der ein Defizit erkennt, ruft nach der Schule, beklagt Nachholbedarf in Aus- und Weiterbildung. »Programmieren« und »Informatik« für alle. Pflichtfächer »Digitale Kompetenz« und »Mediennutzung«. Nötig wären »Politik« und »Pflege«, ebenso wie »Wirtschaft« und …


»Finanzen«. In Bayern, wo sonst, gibt's demnächst »Mundart und regionale Kultur«, in sechs Bundesländern bereits das Fach »Glück« – Brandenburg ist noch nicht dabei. Glücksschüler, weiß der »Erfinder des Fachs, ein ehemaliger Schulleiter in Heidelberg, fühlten sich besser als andere dafür gewappnet, ihre Ziele zu erreichen.

Wir wären natürlich überglücklich, wenn Filmbildung in den Schulen starke Beachtung fände. In Brandenburg sind wir da schon ein gutes Stück vorangekommen, immerhin gibt's FILMERNST bereits im 14. Jahr – und ein neues Curriculum auch. Was aber – in vielfacher Hinsicht für die Zukunft von Film und Kino – noch zu tun ist, hat ein Kongress Anfang April in einer Art Manifest zusammengefasst. Wir finden die Gedanken einfach so gut, dass wir sie hier zitieren – und immer wieder in unserer Arbeit darauf zurückkommen werden:

Zukunft Deutscher Film – Kongress zu Perspektiven der deutschen Film- und Kinokultur.
Im Rahmen des Lichter Filmfests, Frankfurt/Main, April 2018

Filmbildung stärken
Kulturvermittlung als solche gewinnt eine immer größere Bedeutung innerhalb der Gesellschaft, die alle Altersklassen und Gruppen der Gesellschaft umfassen muss. Filmbildung sollte bereits im vorschulischen Alter beginnen. Initiativen haben gezeigt, dass bereits vier- bis sechsjährige Kinder dafür offen sind, auch für die Begegnung mit anspruchsvollen Filmformen. Festzuhalten bleibt jedoch, dass im Augenblick geeignete Filme für Vorschulkinder fehlen.

Film als eigenständiges Medium im Unterricht verankern
Um die Filmkultur in Deutschland zu fördern, ist es unabdingbar, Film als Leitmedium im Schulunterricht zu verankern und zwar ab der ersten Klasse. Dabei darf Filmbildung nicht im Dienst anderer Fächer stehen, sondern legitimiert sich aus eigenem Recht, weshalb die Ästhetik, das filmische Erzählen, die Vermittlung der Filmgeschichte und der Vielfalt kinematografischer Formen im Mittelpunkt des Fachs stehen müssen.

Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und geeignetes Lernmaterial sind Voraussetzung
Für die Filmbildung in den Schulen müssen neue Formen des Lehrens und des Lernens entwickelt werden. Dazu bedarf es der Ausbildung von FilmpädagogInnen sowie der regelmäßigen Weiterbildung von Lehrkräften. Außerdem müssen neue im Internet verfügbare Learning Tools entwickelt werden, mit deren Hilfe sich Filmanalyse und Vermittlung von fundiertem Filmwissen adäquat umsetzen lassen. In die schulische Bildung sind Festivals und das Kino als außerschulischer Lernort vor Ort einzubinden. (Hervorhebung: FILMERNST) Dabei darf diese Art der Filmbildung im Kino finanziell nicht zu Lasten des Kinos selbst gehen. Differenzen zwischen dem Eintrittspreis für die Schulen und dem regulären Ticketpreis sind auszugleichen.


Download des kompletten Positionspapiers

Einfach emanzipiert

»Das Kino hat immer eine wichtige Rolle dabei gespielt, Kulturen zusammenzubringen.« Könnte ein Satz vom Frankfurter Kino-Kongress sein, wurde aber in Riad gesagt – mit einem Versprechen von höchster Stelle: »Saudi-Arabien ist bereit, seinen Part dabei zu übernehmen.« Nach 35 Jahren Kino-Dunkel erhellte sich die Leinwand im ersten neugebauten Kino des Landes – und vielleicht saß im Publikum auch »Das Mädchen Wadjda«.


Diesen ganz großartigen, ganz emanzipierten Film hatten wir vor ein paar Jahren im Programm. Zu sehen ist, wie sich ein elfjähriges Mädchen sehnlichst ein Rad wünscht, damit sie im Wettbewerb mit einem Jungen als Siegerin hervorgeht. Von der Lehrerin muss sie sich anhören, was ehrbaren Mädchen erlaubt oder verboten ist. Ihre vom Mann verlassene Mutter fügt sich dem, was Frauen geziemt. Einschränkungen, Verbote, Tabus, aber auch Zeichen der Hoffnung. »Das Mädchen Wadjda« war der erste Spielfilm aus Saudi-Arabien und zugleich der erste Film, bei dem eine Frau Regie geführt hat – 2013 für den Auslands-Oscar nominiert.

Das Mitte April in Riad eröffnete Kino ist natürlich von spektakulärer Opulenz. Passend dazu lief als Eröffnungsfilm – wohl vom Kronprinzen persönlich ausgewählt – das Hollywood-Action-Spektakel »Black Panther«, mit zwei herausgeschnittenen Kuss-Szenen allerdings. Auf den Bildern von der Premiere waren Frauen zwar nicht in der ersten, aber immerhin schon in der dritten Reihe zu erkennen. Künftig, so hieß es, solle es jedoch wieder getrennte Vorstellungen für Männer und für Familien geben. Man(n) will sich gedulden mit der Emanzipation, wo Frau doch schon hinters Autolenkrad oder ins Fußballstadion darf.

Kein Film und kein Kino, sondern furchtbare Realität: Wie »Human Rights Watch« Ende April bekanntgab, hat das wahabitische Königreich Saudi-Arabien in diesem Jahr bereits 48 Menschen hingerichtet, seit Anfang 2014 erfolgten nahezu 600 Exekutionen, mehr als 200 wegen Drogenvergehen.

Und der Blogger Raif Badawi sitzt noch immer in Haft, verurteilt – wegen seiner Aufrufe zu mehr Toleranz, Meinungsfreiheit und Achtung der Menschenrechte – zu zehn Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben, von denen Anfang 2015 bereits 50 Hiebe vollstreckt wurden. Zur deklarierten Zukunft »Saudi Arabia’s Vision for 2030« passt das ganz und gar nicht.

Fotos: Koch Media (Das Mädchen Wadjda)

Einfach gesichtslos

Das sind wir natürlich nicht. Der FILMERNST wird ja durchaus gern erblickt und vor allem – im Sinne der Markenbildung, siehe oben – wiedererkannt. Insofern haben wir auch unser Gesicht im Facebook gezeigt, aber dem »sozialen« Netzwerk nun die Fäden gekappt. Unsere Follower werden es verkraften, wir bleiben ihnen verbunden, analog und digital. Für ein Unterrichtsfach »Medienkompetenz« wäre alles rund um den Zuckerberg bester Lehrstoff: 


»Es wurde nichts gestohlen. Keine Passwörter geknackt, keine Firewall durchbrochen, nichts auf dem Schwarzmarkt verhökert, kein Hacker trieb sich herum, wo er nichts zu suchen hat. Im Gegenteil: Was passiert, ist ›business as usual‹.« So einfach ist das – und so bestechend klar brachte es der ARD-Kommentator Samuel Jackisch im klassischen Nachrichten-Kanal der »Tagesschau auf den Punkt. »Wer Facebook nutzt, oder Google oder Instagram oder Twitter – die alle dasselbe im Sinn haben –, der nutzt es freiwillig«, rief Jackisch uns ins Bewusstsein. Es gelte eine kapitalistische Faustregel: »Wenn ein Dienst für seine Kunden kostenfrei ist, dann ist der Kunde selbst das Produkt. Die massenhafte Auswertung unserer Daten haben Facebook zu dem gemacht, was es ist.«

Gesunder Menschenverstand, Medienkompetenz, politische Ökonomie: Liken wir das mal!

Einfach unschuldig

Wir fanden den Auftritt des reuigen Marks vor dem US-Kongress auch für Bild- und Filmanalysen ergiebig – unterrichtsrelevant. Casting, Kostüm, Drehbuch, Inszenierung: perfekt. Der Held wohlpräpariert, maßgeschneidert in Marineblau, mit firmenfarbigem Binder. Ein unschuldiges College-Face, kein ausgebuffter Weltenlenker. Und plötzlich sahen wir eine verblüffende Ähnlichkeit zu einem Klassiker der Filmgeschichte …


Wir mussten an »Die Reifeprüfung« denken. Besonders an jene Szene, in der sich der junge Held Ben im Haus des väterlichen Geschäftspartners dessen verführerischer Gattin zu entwinden sucht. Eine grandiose Einstellung zeigt Dustin Hoffmann, fotografiert durch das aufgestellte, angewinkelte Bein von Anne Bancroft. Der Kleine im peinlichen Verhör – und den wir da sehen, das ist doch der höchst bedrängte Mark Z.! Und der Dialog passt ebenfalls:

Die Situation sei sehr schwierig für ihn. »Because I am confused about things. I can't tell what I'm imagining. I can't tell what's real. I can't …«

Und als ihn Mrs. Robinson fragt: »Is that what you're trying to tell me?«, sucht er das Heil in der Flucht: »I'm going home now. I apologize for what I said. I hope you can forget it. But I'm going home right now.«

»Die Reifeprüfung« (The Graduate) lief vor fast genau 50 Jahren in den (west-)deutschen Kinos, ein Riesenerfolg. Der Regisseur hatte den Oscar bekommen, für Dustin Hoffmann war es der Beginn einer großen Karriere. Epochal der Soundtrack von Simon and Garfunkel. StudioCanal hat den Kultfilm aufwendig in 4K restauriert zurück ins Kino gebracht. Ein idealer Film für Filmbildung!

Fotos: StudioCanal, Berlin; Auszug aus dem Drehbuch von Buck Henry (Final Draft, 29.3.1967)

Trailer zum Film

Einfach fair

Bald ist es wieder soweit: Deutschland wird Weltmeister! Die Wahrheit iss aufm Platz oder kommt aus dem Munde von Gary Lineker: »Football is a simple game. 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans always win.« Für die WM jedenfalls holt eine Regierungsverordnung die Lärmschutzregeln aus dem Abseits und erlaubt Ausnahmen beim Public Viewing bis spät in die Abendstunden. Laut und grob …


… am Spielfeldrand geht's vor allem auch bei unterklassigen Begegnungen zu, von Fairplay weit entfernt. Noch erschreckender, was seit geraumer Weile an rüden, rüpelhaften, respektlosen Worten auf den Platz gebrüllt wird bei Spielen von Kindern und Jugendlichen. Rassistische und homophobe Beleidigungen der gegnerischen Spieler, des Schiedsrichters oder sogar der eigenen Kinder. Dem Vize-Präsidenten des Berliner Fußballverbandes, Gerd Liesegang, mehr als 30 Jahre als Jugendleiter aktiv gewesen, scheint es, als hätten manche Eltern der spielenden Kinder »ihr gesamtes gutes Benehmen am Eingang abgegeben«.

Der Berliner Fußballverband hat mit einer schönen filmischen Kampagne auf dieses Problem reagiert: mit einem Video »Nein zu aggressiven Eltern«.

Bereits Ende 2017 gab's Teil 1 

Eben folgte Teil 2

Wir hätten noch einen schönen Spielfilm im Angebot, auch da kann man antreibende Fußball-Väter und getriezte Kinder erleben, »The Liverpool Goalie oder: Wie man die Schulzeit überlebt«. Schwächen, Ängste, Mobbing: schwierige Themen treffen auf schwarzen Humor. Bild- und Wortwitz in Drama und Komödie verbindender Perfektion – in einem großartigen norwegischen Kinderfilm.

Fotos: drei-Freunde Filmverleih, Nürtingen (The Liverpool Goalie)

Einfach revolutionär

Aus gegebenem Anlass wollen wir hier an unseren FILMERNST-Freund Helmut Dziuba erinnern. Vor 50 Jahren hat Helmut in seinem Spielfilm-Debüt ein Kinderbuch verfilmt: »Mohr und die Raben von London«. Zum ersten Mal überhaupt in der DDR war hier der Titan Karl Marx auf der Leinwand zu sehen, aber nicht in der Monumentalität einer Denkmalsfigur. Marx war vom Sockel geholt worden …


…, in der frei erfundenen Geschichte brachten die Autoren Ilse und Vilmos Korn künstlerische Phantasie und historische Authentizität zusammen. Der Philosoph verlässt die Studierstube und greift ins ökonomische Leben ein, erklärt einem jugendlichen Rebellen die Voraussetzungen für die Veränderung der Welt. So weit, so marxistisch. Aber dann zeigt Dziuba den Übervater auch in der Küche, wie er die erkrankte Familie umsorgt und sich beim Zwiebelschneiden als wenig tauglich erweist. Marx als Hausmann? Das ging gar nicht! Der erste Marx-Versuch fürs Kino eckte an, Dziuba war kein Mann für die reine Lehre.

Trailer zum Film



50 Jahre später, zum 200. Geburtstag, wird Karl Marx wieder auf den Sockel gehoben: In seiner Geburtsstadt Trier, ein 5,50 Meter hohes Monument. Finanziert von der chinesischen Regierung, gestaltet vom Präsidenten der chinesischen Bildhauer-Akademie – dialektischer Materialismus vom Feinsten!

Und um noch einmal auf den zwiebelschneidenden Marx zurückzukommen: Gern wird ja jene Anekdote zitiert, die Marx in einer Tischgesellschaft in gutbürgerlichem Hause sieht. Die Gastgeberin sagt: »Lieber Marx, ich kann mir Sie nicht in einer nivellierenden Zeit denken, da Sie durchaus aristokratische Neigungen und Gewohnheiten haben.« Marx stimmt ihr zu: »Ich auch nicht. Diese Zeiten werden kommen, aber wir müssen dann fort sein.«

Fotos: DEFA-Stiftung/Fotograf: Heinz Wenzel, Detlef Hertelt, Klaus Zähler (Mohr und die Raben von London); DVD: ICESTORM Entertainment GmbH

Die DEFA-Stiftung präsentiert: 200. Geburtstag Karl Marx

Aktuelle Programmfilme

Die kleine Spinne Lilly Webster

1.–3. Jahrgangsstufe

Yuku und die Blume des Himalaya

1.–3. Jahrgangsstufe

Ein Sack Reis

1.–13. Jahrgangsstufe

Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen

2.–5. Jahrgangsstufe

Ernest & Célestine: Die Reise ins Land der Musik

2.–5. Jahrgangsstufe

Oink

2.–5. Jahrgangsstufe

Die Eiche – Mein Zuhause

2.–7. Jahrgangsstufe

Lou – Abenteuer auf Samtpfoten

3.–5. Jahrgangsstufe

Neue Geschichten vom Franz

3.–5. Jahrgangsstufe

Das fliegende Klassenzimmer

3.–6. Jahrgangsstufe

Mein Totemtier & ich

4.–6. Jahrgangsstufe

Kannawoniwasein!

4.–7. Jahrgangsstufe

Mission Ulja Funk

4.–7. Jahrgangsstufe

Eva & Adam

5.–7. Jahrgangsstufe

Der Sommer, als ich fliegen lernte

5.–8. Jahrgangsstufe

Krabat

7.–10. Jahrgangsstufe

Dear Future Children

8.–10. Jahrgangsstufe

So Damn Easy Going

8.–10. Jahrgangsstufe

Auf der Kippe

8.–13. Jahrgangsstufe

Arena 196 – Zwischen Wende, Wahl und Wirklichkeit

9.–13. Jahrgangsstufe

Blix Not Bombs

9.–13. Jahrgangsstufe

Das Land meiner Träume

9.–13. Jahrgangsstufe

Der Kern, der dich zusammenhält

9.–13. Jahrgangsstufe

Divertimento – Ein Orchester für alle

9.–13. Jahrgangsstufe

Franky Five Star

9.–13. Jahrgangsstufe

Gundermann

9.–13. Jahrgangsstufe

Holy Shit – Mit SCH#!$E die Welt retten

9.–13. Jahrgangsstufe

Horizont

9.–13. Jahrgangsstufe

No Land’s Song

9.–13. Jahrgangsstufe

Persepolis

9.–13. Jahrgangsstufe

Reality

9.–13. Jahrgangsstufe

The North Drift – Plastik in Strömen

9.–13. Jahrgangsstufe

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SchulKinoWochen im Land Brandenburg

Ein Projekt von VISION KINO – Netzwerk für Film- und
Medienkompetenz in Kooperation mit FILMERNST.
Unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Gefördert durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

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Telefon 03378 209 161 (Susanne Guhlke)
03378 209 148 (Susanne Pomerance)
E-Mail kontaktfilmernst·de
Instagram @filmernst
Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LISUM
Struveweg 1
14974 Ludwigsfelde-Struveshof
Sehend lernen –
Die Schule im Kino

FILMERNST

… bietet

im besonderen Lernort Kino und als Teil des Unterrichts ein regelmäßiges Programm ausgewählter Kinder- und Jugendfilme für alle Jahrgangsstufen – und darüber hinaus die Möglichkeit für Veranstaltungen mit medienpädagogisch und künstlerisch wertvollen Wunschfilmen.

… vernetzt

engagierte Lehrer, Kinobetreiber, Filmverleiher und Filmemacher und ist als Kompetenzzentrum Ansprechpartner für schulfilmische Projekte aller Art.

… präsentiert

sein Angebot in zahlreichen Brandenburger und auch Berliner Kinos und hat sich zum Markenzeichen für schulische Film- und Kinokompetenz entwickelt – in der Region und darüber hinaus.

… fördert

mit anspruchsvollen Unterrichtsmaterialien, mit moderierten Veranstaltungen, Gesprächen und Diskussionen nachhaltig die Entwicklung von Film- und Medienkompetenz, von kultureller und Allgemeinbildung.