Immer oben!


Mühsam nährt sich das Eichhörnchen, vor allem im Winter. Mühsam nähren auch wir uns – mit Anmeldungen für die SchulKinoWochen 2014 im Januar. Bevor sich also die große Weihnachtsruhe mit der Zwischen-den-Jahren-Besinnung übers Land legt, noch einmal unsere filmernste Bitte: Schauen Sie ins Programm, wählen Sie aus, melden Sie sich an! Für uns eine schöne Bescherung und für Sie ein guter Vorsatz: Das neue Jahr mit einem Klassen-Besuch im Kino zu beginnen.
Sie sind mittlerweile schon gute Tradition, die Anfang Dezember stattfindenden Jugendfilmtage im Landkreis Dahme-Spreewald. In diesem Jahr präsentierte die FILMERNST-Kooperation mit dem LDS-Gesundheitsamt in den »Spreewald-Lichtspielen« Lübben und im »Capitol« Königs Wusterhausen Cornelia Grünbergs Dokumentarfilm »Vierzehn« – das Gruppenporträt von vier Mädchen, die in eben diesem Alter schwanger und gewissermaßen in neun Monaten erwachsen wurden.
Nein, sie darf unter keinen Umständen in der Pfanne landen: Die Gans, die der Opernsänger Luitpold Löwenhaupt mit nach Hause bringt und die er als Festschmaus enden lassen möchte. »Die Weihnachtsgans Auguste« ist eine wunderbare Erzählung von Friedrich Wolf, die 1988 für das DDR-Fernsehen inszeniert wurde. Der Film lebt, aber die Gans ist tot: gestorben dieses Jahr im gesegneten Alter von 26, wie erst kürzlich bekannt wurde.
Friedrich Wolf war – auch – ein leidenschaftlicher Verfechter von Freikörperkultur und vegetarischer Ernährung. Wenn er schon 1913, als 25-Jähriger, die Uckermark bereist hätte, wäre vielleicht das Hotel-Restaurant »Seebad« in Templin die beste Adresse für ihn gewesen. Natur und Kultur in perfekter Verbindung: ab 17.12.1913 luden die »Union Lichtspiele« hier zu kinematographischen Abenteuern ein. Jetzt wird im MKC Jubiläum gefeiert: »100 Jahre Kino in Templin« – mit einem exquisiten Stummfilmabend.
Die Twilight-Vampire sind heutzutage weder mit Knoblauchzehen noch mit Kreuzen abzuschrecken. Zudem sehen sie viel besser aus als der dämonische Max Schreck damals in Murnaus »Nosferatu«. Wie auch in der Filmgeschichte alles mit allem zusammenhängt, wie und weshalb die Film-Klassiker nach- und weiterwirken, wird in einem Projekt analysiert, das die Deutsche Filmakademie gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und – in Brandenburg – in Kooperation mit FILMERNST veranstaltet.
Die Zukunft beginnt jetzt, heißt es auch in einem anderen FILMERNST-Partnerkino: Die Neuen Kammerspiele Kleinmachnow sind gewissermaßen euphorisiert digitalisiert. Am 23. Dezember ist Premiere für die neue Vorführtechnik. Visuell makellos wird dann die Komödie des Jahres, »Fack ju Göhte«, auf die Leinwand gebracht. Was von dort an Sprüchen zu hören ist, klingt weniger makel-, denn respektlos, macht aber um so mehr gute Laune und gibt sogar (medien-)pädagogisch zu denken. Anfang nächsten Jahres …
»Lehrer sind wichtiger als je zuvor, gute Lehrer verdienen jede Unterstützung«, hatten wir im letzten Rundbrief geschrieben und angekündigt, uns stärker auch den Lehrern im Film zu widmen. Es gab einige Resonanz auf diese Ankündigung, besonders gefreut haben wir uns über Post vom Geschäftsführer des Katholischen Filmwerks, Harald Hackenberg. Er hat daraufhin das lieferbare kfw-Programm durchforstet und kam zum Schluss: »Es gibt mehr als vermutet.« Hier das Ergebnis:
Lehrer des Jahres 2013 ist ohne jeden Zweifel Zeki Müller. Eigentlich ist er ja nur Aushilfslehrer. Und noch eigentlicher ist er überhaupt kein Lehrer, sondern eine ziemliche Pädagogen-Pleite. »Ich geh jetzt eine rauchen, bevor ich einem von euch auf die Fresse haue.« Völlig daneben ist das, denn wer kann es sich als Lehrer heute noch erlauben zu rauchen? Dieser Zeki Müller ist einfach »geborderlined« – ein »Geisterkranker«, wie ihm seine Schülerin Chantal bescheinigt. GEISTERKRANKER ist für uns das Wort des Jahres …
Es ist zwar noch ein paar Wochen hin – bis zu den Bescherungen und den guten Vorsätzen, aber ein guter Vorsatz könnte schon jetzt in die Tat umgesetzt werden: Das neue Jahr mit einem Besuch im Kino zu beginnen. Die SchulKinoWochen bieten dafür viele gute Gelegenheiten: in 29 Kinos des Landes zwischen 16. und 31. Januar. Nicht länger abwarten und jetzt anmelden!
Wir freuen uns sehr, dass die Bildungsministerin und FILMERNST-Schirmherrin Dr. Martina Münch die SchulKinoWochen 2014 offiziell eröffnen wird: am 16. Januar, 10 Uhr im Potsdamer »Thalia«. Als weiteren Gast werden wir einen guten FILMERNST-Freund begrüßen: Bernd Sahling präsentiert seinen eben in den Kinos gestarteten und beim Kinderfilmfestival in Wien gerade mit dem UNICEF-Preis ausgezeichneten Film »Kopfüber«.
Filme, in denen Lehrer vorkommen, gibt es viele. Wir werden künftig, auf der Webseite und im Rundbrief, Filme vorstellen, die (auch) von Lehrern erzählen. Ob in Hauptrollen oder Nebenrollen, ob in Komödien oder Tragödien. Lehrer sind wichtiger als je zuvor, gute Lehrer verdienen jede Unterstützung. Um so mehr, als eine internationale Studie gerade gezeigt hat, wie schlecht es um den gesellschaftlichen Status und das Ansehen der Pädagogen hierzulande bestellt ist.
Ist doch völlig klar, mit welchen Themen man Einschaltquoten, Klicks und Beitragsaufrufe in die Höhe treibt. Es reichen schon die Worte »gehörig geschockt«. So lautete die Überschrift, die wir dem letzten Text im letzten Rundbrief gaben. Darin ging es um den französischen Mathematiklehrer, der kurz vor den Ferien eine Freistunde mit dem Horror-Klassiker »Saw« überbrücken wollte. Es wurde der mit Abstand am meisten angeklickte und wahrscheinlich auch gelesene Eintrag auf der FILMERNST-Webseite.
Obwohl der Grundschule – wie bei vielen Schlüsselkompetenzen – auch bei der Förderung von Film- bzw. Medienkompetenz zentrale Bedeutung zukommt, gibt es für deren Jahrgangsstufen bisher nur wenig systematisches Material zur Filmbildung. Eine LISUM-Publikationsreihe (in Kooperation mit FILMERNST) will dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Dabei konzentriert sich das Unterrichtsmaterial nicht vorrangig auf den Inhalt der Filme, sondern macht das Medium Film selbst zum Gegenstand des Lernens.
2.200 Besucher, ziemlich ungleich verteilt auf die beiden Filme im dritten, gerade zu Ende gegangenen FILMERNST-Programm 2013. »Die Ostsee von oben«, das schien eine sichere Bank. Jeder kennt das Urlaubsziel Nummer 1, aber eben nur aus der Bodenperspektive. Die Lust, in die Luft zu gehen, war jedoch gering. Die Bilder von oben sind zwar eine Augenweide, zogen aber nur 450 Mit- und Überflieger in die Vorführungen: enttäuschend. Sehr erfreulich dagegen ...
Auf der Facebook-Seite haben wir schon gratuliert, aber im Rundbrief wollen wir es noch einmal tun, denn Kinos mit gutem Programm können nicht genug gelobt werden: 201 deutsche Filmtheater wurden unlängst für ihr herausragendes Programm vom Kulturstaatsminister geehrt. Immerhin vier Kinos aus Brandenburg finden sich auf der langen Liste der Preisträger, drei davon sind feste FILMERNST-Partner. Das Thalia in Babelsberg war gleich in drei Kategorien erfolgreich ...
Darío, Du warst großartig! Im Film konnte man ja schon erkennen, dass Du ein Pfundskerl bist, in echt wurde der Eindruck noch übertroffen. ¡Muchas gracias! Zu zwei Vorführungen des Dokfilms »Der fünffache Dario« konnten wir bei der diesjährigen CineFiesta den Regisseur Darío Aguirre begrüßen. Insgesamt erlebten knapp 700 Schülerinnen und Schüler die Veranstaltungen mit spanischsprachigen Produktionen, erstmals auch in zwei Berliner Kinos. Die Frage nach der Identität ...
FILMERNST hat eine Facebook-Seite, seit »Social Network« im Programm lief. Der Film fand wenig Zuspruch bei uns, aber immerhin haben wir seitdem eine kleine Facebook-Gemeinde – und gern könnten es noch ein paar mehr sein, denen dort gefällt, was wir tun. Um Liken&Linken&Lesen geht‘s auch auf der Facebook-Seite von »YouCulture«. Die sprach-globalisierte Alliteration der Betreiberinnen gefällt uns schon mal, und so weisen wir gern auf diese schöne Jugend-Kulturseite hin.
Auch bei unserer letzten Verlosung waren die Begehrlichkeiten ziemlich ungleich verteilt. Für die alten Folk-Barden Hannes Wader und Konstantin Wecker in »Wader Wecker Vater Land« interessierte sich kaum jemand. Dafür wollten um so mehr an den Umzugs- und Beziehungskatastrophen in »3 Zimmer/Küche/Bad« teilhaben und dies wahrscheinlich mit eigenen Erfahrungen vergleichen. Wie immer unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit wurden ausgelost ...
»Ich warte da lieber!« Mit diesem Satz aus berufenem Munde hatten wir unseren letzten Rundbrief eingeleitet. »Das geht ja gar nicht!«, wäre nun vielleicht eine gute Fortsetzung. Dazwischen liegen ein paar Enthüllungen und ein paar Erkenntnisse: Futter für Filme und die Frage: Helden oder Verräter? »Inside Wikileaks« läuft gerade in den Kinos, und wer demnächst als Edward Snowden schneeblaß von der Leinwand blickt, darauf können wir schon mal ein paar Besetzungsvorschläge verwetten. Vom Aussehen her wäre der Australier Liam Hemsworth ein heißer Kandidat, er hat auch noch zwei schauspielernde Brüder. Wir aber sagen: »Das geht ja gar nicht!« – und bringen mit der Unterstützung von Hans-Christian Ströbele zwei eigene Kandidaten ins Spiel: August Diehl und Tom Schilling. Warten wir‘s ab!