FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

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Genossenschaft beherzt

Kino mit Herz: Darüber hatten wir hier schon einmal geschrieben. Es ging um die »Parklichtspiele« in Buckow und deren kinobegeisterte Betreiber Philipp und Stefan Grund. Von nun an sind sie auch beim FILMERNST-Programm mit von der Partie. Weiter dabei ist auch Kleinmachnow, mit nicht weniger Herz. Im November 2012 wechselte der Betrieb in den »Kammerspielen«, gewissermaßen bei laufender Projektion: Von nun an geht es mit der KulturGenossenschaft in den »Neuen Kammerspielen« weiter – mit großem Engagement, großen Plänen und mit FILMERNST.


In Kleinmachnow wünschen wir Carolin Huder und Michael Martens Kraft, Ausdauer, Unterstützung – und vor allem viele Besucher. Wer sich besonders einbringen und beteiligen möchte, kann auch KulturGenosse werden. Hier gibt‘s die Informationen.

Filmtipp bezaubert

Es wäre natürlich schön, wenn ein Tipp auch überall gesehen werden könnte. Aber, siehe oben bei »Wintertochter«: viel Ehr‘, wenig Begehr. Da hilft nur Nachfragedruck, Gutes bestärken, wo es nur geht.  »Beasts of The Southern Wild«: ganz großes Kino – und bester Beweis dafür, wie mit bescheidenem Budget aufs höchste be- und verzaubert wird. Bei FILMERNST-Facebook gab‘s schon die dringende Aufforderung: Wer Gelegenheit hat, den Film auf der Leinwand zu sehen (mehrere Kinos in Berlin und im Potsdamer Thalia), sollte das sofort tun. Die 6-jährige Hauptdarstellerin Quvenzhané Wallis ist überwältigend!


Inzwischen ist »Beasts of The Southern Wild« – als große Überraschung – auch Oscar-nominiert. Gleich in vier Kategorien hat sich Benh Zeitlins Debüt durchgesetzt: Film, Regie, Drehbuch – und in der Tat auch bei der weiblichen Hauptrolle: Hier konkurriert nun die sechsjährige Quvenzhané Wallis mit der 86-jährigen Emmanuelle Riva, aber auch mit Jennifer Lawrence, Jessica Chastain und Naomi Watts um die Krone.

Glückwunsch aber auch an den deutschen Verleih: Christian Meinke von MFA+ hat den richtigen cineastischen Riecher gehabt und wie schon oft in den letzten Jahren auch den Mut, genau solche Filme in die Kinos zu bringen.

Trailer zum Film

FILMERNST-Weihnachtsgruß 2012

»Weihnachten war angenehm ruhig. Die vergnüglichste halbe Stunde war, als wir uns ›Wallace & Gromit‹ angesehen haben.«
Sir Alec Guinness notierte das am 26. Dezember 1995 in seinem Tagebuch – und der reichlich 80-Jährige wünschte sich fürs Neue Jahr: »Ich hätte gerne etwa in einem Monat einen weiteren Kurzfi lm von den beiden – aber keine billigen Imitationen, bitte!«.


Ein wenig filmernste Anarchie auch in der besinnlichsten Zeit des Jahres kann also nicht schaden. Es hält auf alle Fälle jung, wie man an Alec Guinness sehen kann. Wir wünschen allen filmernsten Freunden, Kollegen, Partnern und Förderern ein erholsames Weihnachtsfest, eine lange Zeit zwischen den Jahren und für 2013 einen Glücks-Start. Und was Sie auch künftig von uns und dem FILMERNST-Programm erwarten können: keine billigen Imitationen!



Höchst konzentriert: SchulKinoWochen 2012

Sechsmal erstreckten sich die Brandenburger SchulKinoWochen über acht Wochen in der Zeit zwischen Herbst- und Weihnachtsferien. In diesem Jahr dauern sie nur zehn Tage. Die zeitliche wie inhaltliche Konzentration des Angebots tat der Resonanz jedoch keinen Abbruch. Das Experiment scheint geglückt: Die mehr als 12.000 Anmeldungen bislang sind ein hervorragendes, kaum erwartetes Ergebnis. Wir danken allen Lehrerinnen und Lehrern für ihr filmernstes Engagement und freuen uns auf intensive Kino-Erlebnisse!


Höchst erfreulich: Anmeldungen liegen für 24 der 25 beteiligten Kinos vor, auch das »Multikulturelle Centrum« in Templin, das bei unserem letzten Newsletter noch bei Null stand, legte einen beachtlichen Schlussspurt hin: rund 450 Schülerinnen und Schüler sind jetzt avisiert!
Unangefochtener Spitzenreiter bei den Anmeldungen ist, wie schon in den letzten Jahren, der »Filmpalast Oranienburg« (1.460), dicht gefolgt vom »FilmforUM« Schwedt (1.330) und dem Filmmuseum Potsdam (1.140). Stark aber auch das »Haveltorkino« in Rathenow (1.000), das »MovieMagic« Eberswalde (860) und das UNION in Neuruppin (830).

Höchst offiziell: Reit, wenn du kannst!

Nach sechs Jahren Auftakt im Filmmuseum Potsdam nun auch hier ein Novum: Die SchulKinoWochen 2012 werden offiziell eröffnet im »Filmpalast« Oranienburg. Dies auch in Anerkennung und Würdigung der seit Jahren hervorragenden Beteiligung von Schulen in der Region. Am Donnerstag, dem 25. Oktober, geht‘s los mit »Renn, wenn du kannst«. Das Publikum: Schüler vom besonders filminteressierten Oranienburger »Mosaik-Gymnasium«. Als Gäste begrüßen wir zwei Sportlerinnen, die zwar nicht rennen, aber reiten:


Es freut uns sehr, dass es in Kooperation mit dem Brandenburgischen Präventions- und Rehabilitationssportverein e.V. gelungen ist, zur Eröffnungsveranstaltung besondere Gäste einzuladen: Im Anschluss an die Vorführung des Films wird Gelegenheit sein, mit den Handicap-Reiterinnen Nora Kristina Hamann und Peggy Krusche ins Gespräch zu kommen – über den Film, über die alltäglichen und auch die sportlichen Herausforderungen und Höchstleistungen. Auch bei der Veranstaltung am 9. November im Potsdamer Filmmuseum werden Nora Kristina Hamann und Peggy Krusche vom Rolli-Reiterhof Radensleben/bei Neuruppin unsere Gäste sein.

http://www.rollireitschule-radensleben.de/

Höchst kulant: Union Fürstenwalde

Das Thema »Inklusion« ist Schwerpunkt der diesjährigen SchulKinoWoche. Die Filme scheinen einen Nerv zu treffen: Sowohl »Renn, wenn du kannst« als auch »Ein Tick anders« sind Publikumsfavoriten. Angemeldet wurden viele Klassen aus Förderschulen; kleine Gruppen, die die besondere Form und die Atmosphäre des Angebots zu schätzen wissen. Die »Burgdorf-Schule« in Fürstenwalde notierte auf ihrem Anmeldefax: »Da wir eine Geistig-Behinderten-Schule sind, sind bei uns mehr Begleitungen notwendig«.


34 Schüler im Alter von 17 bis 21 Jahren werden am 29. Oktober im Fürstenwalder »Union Filmtheater« »Renn, wenn du kannst« sehen. Von den 13 Begleitpersonen würden eigentlich nur zwei freien Eintritt bekommen. Ein Anruf bei Kinoleiter Michael Güll – und seine prompte Mail-Antwort: »Alle 13 Betreuer bekommen freien Eintritt!« Dem Mann ist zu danken, er hat – ein Tick anders – verstanden, worum es geht!

Höchst ärgerlich: ZIEL verfehlt in Hennigsdorf

Noch im letzten Newsletter konnten wir mit den Buckower »Parklichtspielen« einen Kino-Neuzugang vermelden. Nachträglich ins Programm genommen, gibt es bereits erste Anmeldungen. Um so bedauerlicher, wenn nun im Hennigsdorfer »Kino im ZIEL« am 31. Oktober die Lichter ausgehen. Rund 700 Schülerinnen und Schüler wollten am 6. und 7. November die Filme der SchulKinowoche sehen. Wir suchen nach kurzfristigen Alternativen und hoffen sehr auf ein zielführendes Wiedersehen!

Höchst grenzenlos: CASTELLO in Gröditz

Bislang konnten wir die Schulen im südbrandenburgischen Elbe-Elster-Landkreis nicht so richtig in unser Angebot einbeziehen, zu weit lag das nächste Kino von den jeweiligen Orten entfernt. Nun aber bietet sich für einige vielleicht eine neue und günstige Gelegenheit: Im Februar 2012 eröffnete im benachbarten sächsischen Landkreis Meißen das »Castello« – und Kinoleiter Marcel Haubold kam vor ein paar Wochen auf FILMERNST zu.


Er bekundete sein großes Interesse, sich mit seinem Haus noch in diesem Jahr an den SchulKinoWochen zu beteiligen. Wir freuen uns natürlich über so viel Engagement und haben die Offerte gern angenommen. Da die Programme bereits gedruckt waren, können wir Gröditz nur nachträglich als Spielort aufnehmen und allen Schulen das »Castello« für einen Besuch sehr empfehlen.

Höchst chancengleich: »Berg Fidel« – Filmtipp

84 Schulen des Landes Brandenburg haben zum neuen Schuljahr das Pilotprojekt »Inklusive Grundschule« in Angriff genommen. Mehr Teilhabe und mehr Chancengleichheit: Wie das konkret aussehen und  wunderbar im Alltag funktionieren kann, zeigt der Dokumentarfilm »Berg Fidel«. Eine Schule im westfälischen Münster, die voraussetzungslos jedes Kind aufnimmt und alle gemeinsam bis zum vierten Schuljahr eben nicht nur unterrichtet.


Mit wachsender Faszination und staunender Begeisterung schauen wir in »Berg Fidel« auf ein Gruppenporträt: drei Jungen und ein Mädchen, die in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung nicht unterschiedlicher sein könnten. Lucas hat große Mühe, sich zu konzentrieren. Anita kommt aus dem Kosovo und teilt nicht nur mit Worten gern aus. David möchte Astronom werden, schreibt Geschichten, malt und komponiert. Sein Bruder Jakob ist mit dem Down-Syndrom zur Welt gekommen. Manchmal nervt er ziemlich, aber wenn die anderen traurig sind, vermag er sie wunderbar zu trösten. Der Film führt nichts vor und stellt nichts aus. Er zeigt, was möglich ist und wie bereichernd das sein kann für alle Beteiligten. »Berg Fidel« vermittelt Hoffnung und macht Mut!


http://www.bergfidel.wfilm.de/berg_fidel/Start.html

Höchst motivierend: Schule im Aufbruch

Er eröffnet Kongresse, philosophiert im ZDF, wirbt allerorts mit missionarischem Eifer für eine neue Lern- und Beziehungskultur. Nun war Professor Gerald Hüther auch im LISUM: »Sie können, wenn Sie wollten, ab morgen Ihr Hirn verändern. Egal, wie lange Sie schon im Schuldienst sind!« Natürlich will er mit solchen Sätzen das Publikum provozieren, vor allem aber will er es begeistern und anregen zu einem Aufbruch: einladen, ermutigen, inspirieren – Einstellungen und Haltungen ändern!


Bei einem LISUM-Initiativtreffen mit 170 Teilnehmern aus allen Schulstufen und allen Schulamtsbereichen, aus dem MBJS, der Bildungsverwaltung und dem Unterstützungssystem für Unterrichts- und Schulentwicklung ging es genau um diese Impulse für eine Schule im Aufbruch. Brandenburg kann hier zum Vorbild auch für andere Bundesländer werden, die Hoffnungen sind groß und die Möglichkeiten durchaus vorhanden. FILMERNST will sich hier aktiv einbringen durch die Organisation und Gestaltung von Veranstaltungen mit dem Film »Berg Fidel – Eine Schule für alle«. Mehrere Regionale Werkstätten haben sich während des Initiativtreffens am 18. Oktober sehr interessiert gezeigt und möchten das Angebot nun gerne in ihrer Region – in Kooperation mit FILMERNST und den LISUM-Referaten 22 (Sek II/Berufliche Bildung) und 31 (Grundschule/Sonderpädagogische Förderung) – realisieren. Im November finden bereits die ersten Treffen der sechs Regionalen Werkstätten statt.



http://www.bildungsserver.berlin-brandenburg.de/351+M5d8a3c44f18.html

Höchst aufwühlend: »Die verlorene Zeit« in Eberswalde

Filme, Comedy, Musik: Eine ganze Reihe von Veranstaltungen werden zur 1. »Kino & Kultur Woche« vom 13. bis 18. November im »Movie Magic« Eberswalde präsentiert. FILMERNST ist als Kooperationspartner am 14. 11. dabei: Am Vormittag mit dem Animationsfilm »Die drei Räuber« und dem Bergsteiger-Drama »Gran Paradiso«. Ab 18 Uhr läuft der bewegende, hochgelobte Spielfilm »Die verlorene Zeit« (mit Dagmar Manzel, Susanne Lothar, Alice Dwyer); im Anschluss daran ein Gespräch mit der Regisseurin Anna Justice.


Programm zur 1. »Kino & Kultur Woche« im »Movie Magic« am 14. November

09.30 Uhr – 11.30 Uhr
»Die drei Räuber«
Deutschland 2007, Animationsfilm, 79 Minuten, Prädikat besonders wertvoll (FBW)

Regie: Hayo Freitag
empfohlen: 2. – 4. Jahrgangsstufe, FSK: 0

mit Rahmenprogramm und spielerischen Wahrnehmungsübungen
Moderation: Patricia Hermes


10.00 Uhr – 12.30 Uhr
»Gran Paradiso – Das Abenteuer Mensch zu sein«
Deutschland 2000, Spielfilm, 105 Minuten
Regie: Miguel Alexandre, mit Ken Duken, Frank Giering, Antje Westermann

empfohlen: 7. – 10. Jahrgangsstufe, FSK: ab 6
Themen: Isolation, Solidarität, Behinderung
Fächer: Deutsch, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde, Psychologie, Sport

Seit einem Unfall sitzt der 18-jährige Schüler Mark  im Rollstuhl. Von seinem leidenschaftlich betriebenen Hobby Bergsteigen ist ihm allein der Traum vom schneebedeckten Gipfel des Viertausenders »Gran Paradiso« geblieben. Erst der engagierten jungen Physiotherapeutin Lisa gelingt es, die Isolation des verbitterten Querschnittsgelähmten in dem Behindertenheim zu durchbrechen. Sie entwickelt den verwegenen Plan, Marc im Rollstuhl auf den Berg zu bringen und überzeugt den Sozialarbeiter Martin davon, mit den drei Strafgefangenen Wolf, Edwin und Rocky und dem bärenstarken, geistig behinderten Harpo die Bergtour zu wagen und Mark im Rollstuhl auf den Berg zu tragen. Unter extremen körperlichen und seelischen Strapazen wird die Unternehmung für jeden Einzelnen der Gruppe eine persönliche Herausforderung und jeder Einzelne hat seinen ganz persönlichen Grund, den Gipfel zu erreichen.


18.00 – 20.30 Uhr / Film und Gespräch mit der Regisseurin Anna Justice
»Die verlorene Zeit«
Deutschland 2011, Spielfilm, 105 Minuten, FSK: ab 12
Regie: Anna Justice, mit Dagmar Manzel, Susanne Lothar, Alice Dwyer

Polen, 1944. Kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs rettet der junge polnische Häftling Tomasz mit einer waghalsigen Flucht aus einem Konzentrationslager sich und seiner jüdischen Geliebten Hannah das Leben. Kurz darauf aber werden sie gewaltsam voneinander getrennt und sehen sich nicht wieder. Beide glauben, der andere sei getötet worden. Drei Jahrzehnte vergehen, Hannah heiratet und führt ein glückliches Leben in New York. Die Geschehnisse während des Krieges versucht sie zu vergessen. Eines Tages aber sieht sie ein Fernsehinterview und ist überzeugt, in einem der Gesprächspartner Tomasz zu erkennen. Hannah macht sich auf die Suche nach ihrer einstigen großen Liebe. Die Geschichte des Films wurde von einer wahren Begebenheit inspiriert.


http://www.die-verlorene-zeit.de/

Höchst verständlich: Spanisch für Fortgeschrittene

Die Billetts mit einem Filmzitat auf Spanisch stimmten ein und weckten Assoziationen. Mehr als 600 Schülerinnen und Schüler erlebten bei der 4. FILMERNST-CineFiesta vier außergewöhnliche Filme im Original. Die spanisch-deutschen Moderationen und Filmgespräche vertieften das Gesehene: zum Weiterdenken anregende Diskussionen über die lateinamerikanische Kolonialisierung in »Tambíen la lluvia«, über die Welt der Mayas in »Herz des Himmels, Herz der Erde«, über den Wert von Familie in »Abel« und die Kraft der Jugend-Milieus in »7 Vírgenes«.

 


Die Lehrkräfte fanden den Zeitraum der diesjährigen CineFiesta Mitte September bestens gewählt und auch die Filmauswahl sehr gut. Viele kamen zum wiederholten Male zur CineFiesta ins Potsdamer Filmmuseum. Hjördis Hornung war eine einfühlsame und souveräne Moderatorin.

Hier einige Stimmen zu den einzelnen Filmen:

»Tambíen la lluvia«
»Der Film macht es sich nicht so einfach. Er macht nicht nur Einzelpersonen für die Unterdrückung der Indígenas verantwortlich, sondern zeigt, dass diese Unterdrückung schon ganz alt ist und durch mehrere Systeme bedingt ist, die mit einander verknüpft sind: zum Beispiel IWF und Weltbank mit der bolivianischen Regierung.«

»Herz des Himmels, Herz der Erde«
»Bisher hatte ich ein festes Bild von den Maya, so bunt bemalt und irgendwie primitiv. Komisch, weil ich die ja vorher gar nicht kannte. Aber nach dem Film habe ich jetzt zumindest sechs Maya kennengelernt, die mein Bild verändert haben.«

»Es ist gut und mutig, dass zum Thema der Unterdrückung der indigenen Bevölkerung ein Dokumentarfilm gedreht wurde, sonst würden wir davon in Deutschland gar nichts mitbekommen.«

»Viel ruhiger und friedlicher als der Apokalypse-Film »2012« – und der Weltuntergang ist eigentlich nur die fehlende Menschlichkeit.«

»Während wir an einen Gott glauben, der Eva aus einer Rippe schneidet, glauben die Maya an Menschen aus Mais. Das macht keinen großen Unterschied.«

»7 Vírgenes«
»Von der Sprache her kennt man das Milieu der Jugendlichen schon. Wir sagen auch Schwuchtel und so. Aber das Leben der Straßenkinder in Sevilla, das hier gezeigt wird, ist voll gewalttätig. Bei uns nicht so sehr.«

»Abel«
Auf die vorab gestellten Frage: »Was stellst du dir unter einer ›familia bonita‹, einer schönen Familie vor?«, die Antworten nach dem Film: »Eltern die für einen da sind, die einen lieb haben und die sich um einen kümmern. Das man zusammenhält.«

»Komplexer, aber sehr beeindruckender Film, der schöne Bilder für Abels Seelenzustand findet!«

Höhenflüge

Nicht alles, was »Berlin Brandenburg« im Namen trägt, wird momentan als Tiefflieger verspottet. Es gibt auch Höhenflüge in der Region: Das Medienboard Berlin-Brandenburg – seit Anbeginn der wichtigste FILMERNST-Förderer – wurde soeben im Rahmen der Internationalen Funkausstellung (IFA) von Kulturstaatsminister Bernd Neumann ausdrücklich gelobt. Er verwies auf die herausragende Bedeutung von Film und Medien für den Wirtschaftsstandort Berlin/Brandenburg und dankte dem gesamten Medienboard mit den Geschäftsführern Kirsten Niehuus und Elmar Giglinger für das erfolgreiche Engagement.


Zugleich kritisierte der dem Film besonders verbundene Kulturstaatsminister die brandenburgischen Pläne, den Medienboard-Zuschuss künftig deutlich zu reduzieren. Er äußerte sein Unverständnis, dass das Land – anders als Berlin – die bisherige  Förderung um 400.000 Euro kürzen wolle und damit ein negatives Signal für den international mittlerweile hoch geschätzten Medienstandort setze.
Auch wenn FILMERNST international ein recht kleines Licht ist und eher die regionalen Ecken ausleuchtet, so hoffen wir doch sehr auf die weitere Kraft des Medienboards und dessen entsprechende Ausstattung. FILMERNST muss sein!

SchulKinoWochen 2012: die Schnellsten

Wir sind immer gespannt, wann und von wo uns die erste Anmeldung erreicht. In den letzten beiden Jahren hatte die Potsdamer Voltaire-Gesamtschule mit einer sehr engagierten Lehrerin die Nase vorn. In diesem Jahr kamen zwei Online-Anmeldungen schon am 2. August, da waren noch nicht mal die Programme versandt. Die Evangelische Grundschule Brandenburg und die Ehm-Welk-Oberschule in Angermünde reagierten am schnellsten. Dazu passt dann wohl der Titel des Films, den sie bestellten: »Ein Tick anders«!


Noch nie konnten wir innerhalb von nur drei Wochen so viele Anmeldungen verzeichnen: bis Anfang September rund 6.000 – die meisten davon für den Filmpalast Oranienburg, dicht gefolgt vom Filmmuseum Potsdam und vom FilmforUM Schwedt. Der einzige Ort noch ohne Anmeldung ist bislang Templin, hier hoffen wir sehr auf einen Zwischenspurt und ein starkes Finish. Der Spitzenreiter bei den Anmeldungen ist bislang eindeutig »Tom Sawyer« (1.538), gefolgt von »Knerten traut sich« (1.183) und »Das Haus der Krokodile« (1.043). Sehr gut nachgefragt sind aber auch »Ein Tick anders« und »Renn, wenn du kannst«.


NS: Der Zwischenspurt in Templin ist bereits erfolgt: Die EXIN-Oberschule aus Zehdenick hat sich mit 74 Schülern für »Tom Sawyer« angemeldet, die Oberschule Templin für »Ein Tick anders« und für eine Wunschfilmveran-staltung mit »Vorstadtkrokodile« – insgesamt knapp 300 Besucher! So könnte es weitergehen! 

Das Begleitheft mit den Informationen zu Filmen und Terminen ist an die Schulen versandt worden und steht auch auf der FILMERNST-Webseite zur Ansicht. 23 Kinos in 21 Orten präsentieren – zwischen 24. Oktober und 9. November – ein Programm für alle Jahrgangsstufen und Schularten. Die konzentrierte Auswahl umfasst 12 Filme zu zwei thematischen Schwerpunkten: Inklusion und – im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2012 – »Zukunftsprojekt Erde«. Wie bei FILMERNST üblich, wird ein Großteil der Veranstaltungen von Moderationen umrahmt; für Filmgespräche und Diskussionen sind Gäste und Referenten angefragt. Zu allen Filmen steht didaktisch aufbereitetes und jederzeit abrufbares Begleitmaterial zur Verfügung.

Programmheft SchulKinoWochen 2012


SchulKinoWochen-Filme 2012


»Knerten traut sich«, 1.-3. Jahrgangsstufe
»Sams im Glück«, 1.-4. Jahrgangsstufe
»Hodder rettet die Welt«, 2.-4. Jahrgangsstufe
»Das Haus der Krokodile«, 3.-5. Jahrgangsstufe
»Vorstadtkrokodile 1«, 5.-7. Jahrgangsstufe
»Tom Sawyer«, 5.-7. Jahrgangsstufe
»Ein Tick anders«, 8.-13. Jahrgangsstufe
»Renn, wenn Du kannst«, 9.-13. Jahrgangsstufe

»Sammys Abenteuer«, 1.-3. Jahrgangsstufe
»Taste the Waste«, 8.-13. Jahrgangsstufe
»Birdwatchers – Das Land der roten Menschen«, 9.-13. Jahrgangsstufe
»Der große Crash – Margin Call«, 9.-13. Jahrgangsstufe

SchulKinoWochen 2012: die Ministerin

Dass ihr die schulische »Inklusion« eine Herzensangelegenheit ist, hat sich herumgesprochen. Die Bildungsministerin des Landes Brandenburg, Martina Münch, setzt auf die Chancen und Herausforderungen einer »Schule für alle«. Zum neuen Schuljahr haben nun 85 Schulen das Pilotprojekt »Inklusive Grundschule« in Angriff genommen. Für sie, aber auch für alle anderen Bildungseinrichtungen hat die SchulKinoWoche ausgewählte Filme zum Thema Inklusion im Programm. Dieses Angebot zu nutzen, dafür macht sich die Bildungsministerin – und FILMERNST-Schirmherrin – in ihrem Brief an alle Schulen stark.


»Wenn wir Menschen, die anders sind, in unsere Mitte aufnehmen, erweitern wir unsere gesellschaftlichen Handlungsmöglichkeiten, schaffen mehr Teilhabe und mehr Chancengleichheit«, heißt es in ihrem Schreiben. Genau diese Chancen, so Bildungsministerin Martina Münch, nehmen die Filme des SchulKinoWochen-Programms in den Blick.

Empfehlungsschreiben der Bildungsministerin


Die Bildungsministerin des Landes Brandenburg, Dr. Martina MünchDie Bildungsministerin des Landes Brandenburg, Dr. Martina Münch

SchulKinoWochen 2012: die Neuen in MOL

Buckow ist die Perle der Märkischen Schweiz. Bertolt Brecht schrieb hier das wunderschöne Gedicht vom Rauch, ohne den das kleine Haus unter den Bäumen am Schermützelsee so trostlos wäre. Nicht gerade trostlos wäre Buckow ohne ein Kino, aber schöner und reizvoller ist es allemal mit den »Parklichtspielen«. Das einzige Kino im Landkreis Märkisch-Oderland wurde erst Ende Juli wiedereröffnet, aber die rührigen Betreiber Philipp und Stefan Grund von der Grundlicht GmbH fragten sofort an, ob sie bei den SchulKinoWochen noch mit von der Partie sein könnten.


Die SKW-Programmhefte waren – ohne Buckow – schon gedruckt, insofern ist dieses Jahr nur ein erster Versuch in einer kleinen Variante möglich. Voraussichtlich am 30. Oktober werden in den »Parklichtspielen« Buckow die beiden Filme »Sammys Abenteuer« und »Das Haus der Krokodile« gezeigt. FILMERNST wird sich noch gezielt an die Schulen in der Region wenden und für das Angebot werben.

Auch nach der Sanierung und der Wiedereröffnung ist das Buckower Kino-Kleinod mit seinen 136 Plätzen noch nicht ganz komplett. Ab November wird die analoge um die digitale Vorführtechnik bereichert und damit das Spektrum des Angebots erweitert und den heutigen Erfordernissen angepasst. Die kinobegeisterten Brüder Grund legen großen Wert auf ein anspruchsvolles Programm, wollen ihr Haus zu einem Ort des kulturellen Austauschs und der Begegnung machen – die »Parklichtspiele« als Kino mit Herz. Dafür wünschen wir ihnen allen filmernsten Erfolg und freuen uns auf eine künftig kontinuierliche Kooperation.

¡Bienvenidos!

Estamos esperando con muchas expectativas el encuentro con Ustedes y sus alumnos en el museo de cine en Potsdam. Wenn Ihnen das nicht nur Spanisch vorkommt, sondern Sie es sogar noch verstehen, dann sind Sie bei FILMERNST richtig: Vom 20. bis 26. September präsentieren wir – wiederum in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam –  die 4. CineFiesta mit künstlerisch herausragenden, vielfach ausgezeichneten Filmen im spanischen Original mit deutschen Untertiteln. Die Resonanz auf das Angebot ist sehr erfreulich, schon mehr als 500 Spanisch lernende Schülerinnen und Schüler sind angemeldet – sie kommen aus Potsdam, Nauen, Strausberg, Senftenberg. »Tambíen la lluvia« (Und dann der Regen) wurde bislang am stärksten nachgefragt.


Für die meisten Veranstaltungen – alle moderiert und mit der Möglichkeit eines anschließenden Filmgesprächs –  sind noch freie Plätze vorhanden. Die Veranstaltung  am 21. September (10:45 – 12:45 Uhr) mit »7 Vírgenes« ist bereits ausgebucht.


Komplett frei sind noch folgende Termine:


20.9. (08:15 – 10:30 Uhr) »7 Vírgenes«
20.9. (13:15 – 15:30 Uhr) »Abel«
24.9. (10:30 – 13:00 Uhr) Wunschfilm
25.9. (08:15 – 10:30 Uhr) »Abel«
26.9. (08:15 – 10:30 Uhr) »Herz des Himmels, Herz der Erde«



Anmeldungen sind jetzt noch möglich. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, um die konkreten Termine und Modalitäten zu besprechen.


Programmflyer hier

Von der Kriegerin zur Kommissarin

Sie wird die jüngste »Tatort«-Kommissarin aller Zeiten – und Erfurt hat auf jeden Fall kriminalistische Aufklärer nötig: Alina Levshin ermittelt künftig mit Friedrich Mücke und Benjamin Kramme im MDR-Tatort. Die 1984 in Odessa geborene Schauspielerin will Frische in den TV-Klassiker bringen und kann mit breiter Popularität beim jugendlichen Publikum punkten: 120.000 Zuschauer haben Alina Levshin in David Wnendts »Kriegerin« gesehen, für ihre beeindruckende Darstellung einer Nazi-Braut wurde sie mit dem Deutschen Filmpreis in Gold ausgezeichnet. »Kriegerin« war mit bislang 3.980 Besuchern auch der erfolgreichste FILMERNST-Film des Jahres.


18 »Kriegerin«-Veranstaltungen waren geplant, 42 sind es mittlerweile geworden. Alle moderiert, viele mit sehr interessanten, auch kontroversen Gesprächen nach dem Film, einige mit Gästen vom Team: mit dem Kameramann Jonas Schmager oder dem Producer René Frotscher.

Nun folgen weitere Veranstaltungen: Am 27.September (10:00 bis 12:30 Uhr) werden 155 Schüler von der Gesamtschule Talsand im »FilmforUM« Schwedt den vielfach ausgezeichneten Film sehen. In Forst planen der Runde Tisch für Demokratie und Toleranz und die »Schule-ohne-Rassismus / Schule-mit-Courage«-Gruppe des dortigen Gymnasiums Filmtage in Kooperation mit FILMERNST, bei denen »Kriegerin« im Mittelpunkt stehen wird.

Dritte Reihe, erste Klasse – FILMERNST-Filmtipp

Nicht alle ziehen von Templin aus in die Welt, um große Politik zu machen. Der in Templin geborene Herr Wichmann zum Beispiel bleibt dort und beschäftigt sich ganz direkt und ganz konkret mit dem, was »die Menschen draußen im Lande« bewegt. Er ist keiner »von denen da oben«, die nicht wissen, wie es da unten bei uns so zugeht. Er würde aber auch nie von den Niederungen des Alltags sprechen. Henryk Wichmann – mittlerweile 35, verheiratet, drei Töchter, gläubiger Protestant – sitzt für die CDU im brandenburgischen Landtag und ist der Held in Andreas Dresens neuem Dokfilm »Herr Wichmann aus der dritten Reihe«.


Vor zehn Jahren schon hatte sich Dresen an Wichmanns Fersen geheftet und den Jungpolitiker im Bundestagswahlkreis Uckermark/Oberbarnim begleitet. Schon damals konnte Wichmann durch seine optimistische, unverdrossene und wohl auch naive Art für sich einnehmen. Man musste seine politischen Ansichten nicht teilen und kein CDU-Wähler sein, um diesen Politikstil und diesen Menschen sympathisch zu finden. Doch stand zu befürchten, dass der junge Herr Wichmann bald müde werden und die Politik aufgeben würde. Aber er hat weitergemacht und Dresen ist an ihm drangeblieben. Die Fortsetzung der Geschichte ist vielleicht noch erhellender und humorvoller als der erste Teil, vielleicht auch ernüchternder, wenn man das tägliche Kleinklein an der Basis sieht. Man möchte es nicht unbedingt machen, aber man ist froh, dass es solche wie Wichmann gibt. Bei ihm stimmt das mit dem Abgeordneten als Volksvertreter.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung hat »Herrn Wichmann aus der dritten Reihe« das Prädikat »wertvoll« verliehen. Das ist eindeutig zu wenig des Guten. Für FILMERNST »besonders wertvoll«, weil besonders sehenswert: das Porträt eines Menschen, der Blick auf die Gesellschaft und das Bild einer Landschaft. Ab 6. September in den Kinos – im Verleih von Piffl Medien, Berlin.


www.herrwichmann.de

1.000-Euro-Scheck

Von Anfang an gehören die Kinos in der Uckermark zu den aktivsten FILMERNST-Partnern. Für manche Schulen in der Region aber ist der Weg nach Prenzlau, Templin oder Schwedt ziemlich weit. Um auch ihnen die Teilnahme an den FILMERNST-Veranstaltungen oder der SchulKinoWoche zu erleichtern und sie bei den zusätzlichen Fahrtkosten zu unterstützen, schreibt die Sparkasse Uckermark schon seit ein paar Jahren einen 1000-Euro-Scheck aus. FILMERNST bedankt sich ganz herzlich für die neuerliche freundliche Unterstützung – und hofft auf weiter steigende Besucherzahlen in der Uckermark.


Die Gustav-Bruhn-Grundschule in Angermünde wird im Rahmen der SchulKinoWochen bereits das zweite Mal in diesem Jahr von der Möglichkeit eines Zuschusses zu den Fahrtkosten Gebrauch machen. 70 Schülerinnen und Schüler fahren ins Schwedter »FilmforUM«, um dort »Das Haus der Krokodile« zu sehen. Am 25. Oktober kommen die Klassen 5 und 6 der Grundschule »Anna Karbe« aus Gramzow ins Prenzlauer »UNION«-Filmtheater, wo sie im bereits ausgebuchten 170-Plätze-Saal  die Abenteuer des »Tom Sawyer« erleben werden.

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Telefon 03378 209 161 (Susanne Guhlke)
03378 209 162 (Jana Hornung)
03378 209 148 (Susanne Pomerance)
E-Mail kontaktfilmernst·de
Instagram @filmernst
Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LIBRA
Struveweg 1
14974 Ludwigsfelde-Struveshof