FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

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Online-Umfrage

Anfang Januar gab’s ein überraschend starkes Anmelde-Finale für die SchulKinoWochen – und schließlich eine Rekord-Bilanz: Mehr als 14.000 Schülerinnen und Schüler kamen zu knapp 200 Filmveranstaltungen in die Kinos des Landes. Begleitet wurden sie von reichlich 1.000 Lehrerinnen und Lehrern, denen wir hier ganz ausdrücklich für ihr filmernstes Engagement danken möchten – verbunden mit einer Bitte: 



Uns ist sehr gelegen an Ihrer Bewertung des Projekts und der besuchten Veranstaltungen. Bitte nehmen Sie daher die Möglichkeit einer anonymen Online-Befragung wahr:


https://de.surveymonkey.com/r/SKW1516Lehrer


Ihre Auskünfte und Anregungen, Vorschläge und Wünsche helfen uns sehr. Die Daten werden vertraulich behandelt und nur zu internen Auswertungszwecken verwendet.


Danke – und bis zum nächsten FILMERNST-Rundbrief die herzlichsten Grüße!

Absolute Spitze!

Besucherrekorde sind nicht alles, was zählt in der Leistungsbilanz schulfilmischer Arbeit. Aber Superzahlen vermelden wir natürlich gerne, erst recht, wenn auch die Qualität stimmt. Das FILMERNST-Jahr 2015 endete jedenfalls mit dem Spitzenwert von 17.078 Schülerinnen und Schülern, die 211 Kino-Vorführungen besonderer Filme erlebten. So viele Zuschauer kamen noch nie in unserer nunmehr zwölfjährigen Geschichte ...


... und fast stand zu befürchten, im Januar zu den 10. SchulKinoWochen etwas zu schwächeln. Doch ganz im Gegenteil, die Lehrerinnen und Lehrer ließen uns nicht im Stich: Mehr als 15.000 Besucher kamen in 185 Veranstaltungen, auch das ein absoluter Spitzenwert. Danke für das große Engagement - auf ein Neues ab Ende März zum nächsten FILMERNST-Programm!

Superstart

Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein: Mit diesem äußerlich perfekten Bild empfing am 14. Januar das Potsdamer Filmmuseum die Besucher zum Auftakt der SchulKinoWochen 2016. Drinnen auf der Leinwand waren dann nach der offiziellen Eröffnung innerlich bewegende Bilder zu sehen, in »Der Staat gegen Fritz Bauer«.


Vor dem Film gab’s eine schöne Videobotschaft vom FILMERNST-Paten und Hauptdarsteller Ronald Zehrfeld, der leider nicht persönlich kommen konnte, weil er gerade bei einem Ärzte-Hilfsprojekt in Gambia mitwirkt. Aber, wie Ronald meinte – und wie weiter unten zu hören und zu sehen ist –, hätten wir »den besten Mann« als Gast: Regisseur Lars Kraume, der den sehr aufmerksamen, interessierten Schülerinnen und Schülern dann von seiner Motivation für diesen Film und den Helden Fritz Bauer, von der Arbeit am Buch und vom Dreh erzählte. Ein gelungener Auftakt, bis 29. Januar folgen in rund 30 Kinos des Landes noch knapp 200 weitere Filmvorführungen, viele davon begleitet von Moderationen und Gesprächen.




Fotos: FILMERNST/Bernd Sahling


Kinderrechte-Filmfestival »Kinder auf der Flucht«

In zweitägigen Projektschultagen haben sich Schülerinnen und Schüler zunächst gründlich über das Thema Kinderrechte informiert, anschließend ein eigenes Drehbuch geschrieben und dann einen Kurzfilm gedreht. Am 28. und 29. Januar werden nun im Potsdamer »Thalia Kino« die Beiträge öffentlich präsentiert, eine Jury wird die besten Filme auszeichnen. 


Der Themenschwerpunkt dieses Jahr lautete »Kinder auf der Flucht«. Insgesamt 16 Brandenburger 4. bis 6. Klassen – Willkommensklassen und Flüchtlingseinrichtungen waren besonders eingeladen – konnten sich für die Workshops anmelden und daran teilnehmen.


Die Filmpremieren im »Thalia« stehen allen Brandenburger Schulen offen. Weitere Infos und Anmeldung unter www.kinderrechte-filmfestival.de


Themen: Kinder- und Menschenrechte, Geflüchtete, Zivilcourage, aktive Teilhabe, Werte, Mut, Selbstbewusstsein, Zusammenhalt, Familie, Verantwortung, Fantasie, Filmsprache, Filmkompetenz, Kreativität 


Fächer: Deutsch, Kunsterziehung, Lebensgestaltung, Ethik, Religionskunde, Sachunterricht


Pressestimme: »Partizipation ist hier nicht nur Worthülse, sondern Programm. Gemeinsam mit Jugendlichen Peers erarbeiten die Kinder gesellschaftlich relevante Themen und lernen, wie wirkungsvoll künstlerische Medien als Sprachrohr für die eigenen Anliegen sein können. Darüber hinaus liefert das Projekt wertvolle Impulse für einen abwechslungsreich gestalteten Ganztag unter Einbeziehung außerschulischer Partner.« 
Jury des MIXED UP Preises 2014

Endspurt

Klingt paradox: Das neue Jahr ist noch keine Woche alt – und schon setzen wir zum ersten Endspurt an: Aber am Freitag, dem 8. Januar, ist offizieller Anmeldeschluss für die SchulKinoWochen 2016. Bislang können wir mit der Resonanz ganz zufrieden sein, aber es ist noch Luft nach oben. Gerne würden wir die 14.000 vom Vorjahr toppen, aber dafür fehlen uns noch rund 2.000 Besucher. Von daher unsere große Bitte: ins Programmheft schauen (gleich auf dieser Webseite), einen Film auswählen und rasch noch anmelden …


Auch wenn am 8. Januar offiziell Anmeldeschluss ist, so sind spätere Nachfragen im Ausnahmefall natürlich noch möglich. Liegen beispielsweise für die gewünschte Veranstaltung bereits Anmeldungen vor und ist der Saal noch nicht ausgebucht, so können die freien Plätze auch kurzfristig problemlos »aufgefüllt« werden. Nur, wenn es zum 8. Januar noch keine einzige Anmeldung gibt, müssen die Vorführungen storniert und kann daher auch nicht mehr nachbestellt werden.


Auf alle Fälle lohnt sich, zur Klärung offener Fragen und möglichen »Nachbestellungen«, ein Anruf im FILMERNST-Kinobüro: 03378 209 162 / Kathrin Lantzsch.
Was möglich ist, das machen wir – in Kooperation mit unseren Kinopartnern – auch möglich.


Hier ein kleiner Überblick über die Kinos und die bisher dort gebuchten Anmeldungen:


Thalia Arthouse Potsdam-Babelsberg   1.050
Filmpalast Oranienburg                           720
Moviestar Wittenberge                             680
CAPITOL Königs Wusterhausen                640
UNION Prenzlau                                       540
Haveltorkino Rathenow                            480
Spreekino Spremberg                              470
Filmpalast Bernau                                    420
Movie Magic Eberswalde                          420


Ganz schwach ist die Nachfrage für die Veranstaltungen in
Schwedt, Erkner, Neuruppin, Lübben, Templin und Fürstenwalde.


Hier der Überblick über das Programm.

FILMERNST-Neujahrsgruss 2016

Noch nie hatten wir einen seiner Filme in unserem Programm, wahrscheinlich nehmen wir das Leben zu filmernst. Erweisen wir ihm also die Ehre – auch weil er gerade seinen 80. gefeiert hat – indem wir ihn unseren filmernsten Neujahrstoast ausbringen lassen.


33 Filme

Pünktlich zum ersten Schultag nach den Herbstferien sollten die Programmhefte für die nächsten SchulKinoWochen in den Schulen sein – und sie sind es! Anmeldungen nehmen wir ab sofort entgegen, die ersten sind bereits da: von der Oberlinschule Potsdam für den tierisch guten Kinder-Krimi »Rettet Raffi!« und von der Grund-und Oberschule Schenkenland in Groß Köris: Zwei 10. Klassen werden sich im CAPITOL Königs Wusterhausen den bewegenden israelischen Spielfilm »Mein Herz tanzt« ansehen. So kann es weitergehen!


Zum 10. Male gibt es im Januar 2016 nun bereits SchulKinoWochen, organisiert und gestaltet von VISION KINO, dem bundesweiten Netzwerk für Film- und Medienkompetenz, in Kooperation mit FILMERNST. Das Programm ist ein echtes Jubiläumsangebot: mit 33 Filmen für alle Jahrgangsstufen – in thematisch bemerkenswerter Bandbreite und künstlerisch bisweilen Aufsehen erregender Weise. Hier der Überblick.

»Shaun« ist so frei

Wirklich weltumspannend: Die Serien-Abenteuer von Shaun, dem Schaf, sind mit 130 Folgen in 180 Ländern höchst populär. Ein großes Vergnügen ist aber auch der 85 Minuten lange Shaun-Kino-Film, der jetzt im FILMERNST-Herbstprogramm läuft. Tierisch komisch und menschlich herzergreifend, wie die aus der Wolle geratenen Knetfiguren ihren in die Großstadt vertriebenen Bauern wieder in die ländliche Idylle zurückbringen. Und das Ganze ganz ohne Worte: Es wird geblökt, gemäht, gegrunzt, gebrabbelt – und jeder versteht, dass es hier um eine große Geschichte von Treue und Freundschaft geht. Bestens geeignet also für eine interkulturelle Verständigung. Eine ganz großartige Idee ist es daher, dass der Verleih des Films, StudioCanal, bei Schulkino-Vorführungen von »Shaun« geflüchteten Kindern und Jugendlichen kostenfreien Eintritt gewährt.

Gerne geben wir dieses Angebot weiter: Hier können Sie sehen, wann der Film in welchen Orten läuft, hier können Sie sich auch direkt online anmelden. Darüber hinaus besteht immer auch die Möglichkeit von Sonder- und Zusatzveranstaltungen. Für weitere Auskünfte können Sie uns gern anrufen (im FILMERNST-Kinobüro unter 03378 209 162/Kathrin Lantzsch), wir beraten Sie gern. 

Cottbus 25

Seit einem Vierteljahrhundert schon ist in Cottbus zu erleben, dass Kino und Film weit mehr sind als Hollywood und Unterhaltung. Das FilmFestival Cottbus ist mittlerweile wichtigstes Forum des mittel- und osteuropäischen Films – mit viel Raum für cineastische Entdeckungen. Vom 3. – 8. November wird Jubiläum gefeiert, aber schon jetzt bietet das Festival den südbrandenburgischen Schulen Medien- bzw. medienpädagogische Seminare für die Sekundarstufen I und II an …


Anhand ausgewählter Filme werden hochaktuelle Themenbereiche wie Flucht, politisches Asyl, Fremdenfeindlichkeit und interkultureller Dialog analysiert.


Das ist natürlich ganz in filmernstem Sinne, nutzen Sie also die gute Gelegenheit und melden Sie sich an: direkt telefonisch: 0355/4310726 oder per Mail: a.beyer@filmfestivalcottbus.de.

Details zum Kinder- und Jugendfilmprogramm ab 1.Oktober auf der Webseite des Festivals: www.filmfestivalcottbus.de.



Witajće k nam – dann ab 3. November!


Fotos: FilmFestival Cottbus

Berlin 25

Seit einem Vierteljahrhundert schon ist ein 1.300 Meter langes Stück des ehemaligen Grenzwalls – schlicht Mauer genannt – ein Touristenmagnet. Nach dem historischen Mauerfall haben mehr als 100 Künstler aus 21 Ländern ihre Freiheitsvisionen auf die grauen Steinwände gemalt; es ist die längste Open-Air-Galerie der Welt. Karin Kaper und Dirk Szuszies haben über das einzigartige Bau- und Kunstwerk einen fantastischen Dokumentarfilm gedreht – bestens geeignet natürlich auch für schulfilmische Arbeit …


… für den Geschichts-, aber ebenso für den Kunstunterricht. Karin Kaper und Dirk Szuszies haben viele internationale Künstler und alle, die 2009 an der Restaurierung und Sanierung beteiligt waren, über die Jahre hinweg intensiv begleitet. Archivmaterial der Künstler von 1990 ermöglicht zudem einen authentischen und faszinierenden Rückblick. 


»›Berlin East Side Gallery‹ stimmt niemals senti­mental, sondern konsta­tiert, hält fest, dokumentiert, das ist gar nicht so selbst­ver­s­tänd­lich, schon gar nicht bei einem so umkämpften Gegen­stand. Das große Verdienst des Films ist, die latente Widersprüchlichkeit der ›East Side Gallery‹, Freiraum und zugleich Insti­tu­tion zu sein, aufzu­z­eigen. Subkutan wird deutlich, dass schon längst an einer neuen Mauer gebaut wird, die sich quer durch unsere Gesell­schaft zieht und die nicht weniger sichtbar und unüber­windbar ist, als die Mauer von 1961: es ist die Mauer von Inves­ti­tion und dem Ausver­kauf von Idealen, gegen deren Errich­tung sich die Menschen heute intuitiv stellen.« Dunja Bialas, artechock, München





Am Dienstag, dem 22. September, 19.00 Uhr, findet in der Urania Berlin eine  Sonderveranstaltung mit vielen Künstlern und den Regisseuren statt.


Am Sonntag, dem 4. Oktober, gibt es im Berliner »Kino am Bundesplatz« in Anwesenheit der Regisseure und von Künstlern der East Side Gallery eine Filmvorführung mit anschließendem Gespräch.


Kontakte und Anfragen:
Homepage: http://www.berlineastsidegalleryfilm.de/
Facebook: www.facebook.com/BerlinEastSideGalleryFilm



Fotos: Karin Kaper Film GbR

FILMERNST 25

Seit einem Vierteljahrhundert (fast) schon gibt es das Kinderfilmfest im Land Brandenburg; FILMERNST ist da bloß der kleine, knapp 15 Jahre jüngere Bruder. Die Überschrift haben wir nur gewählt, damit sie in die Reihe passt und wir Ihre Aufmerksamkeit gewinnen. Beim letzten Mal ist uns das nicht gelungen, jedenfalls nicht mit unserer großzügigen Verlosung. Deshalb jetzt noch mal: Hier gibt’s was zu gewinnen: DVDs von wunderbaren Filmen, zwei DVDs von Christian Petzolds »Phoenix« beispielsweise, mit dem FILMERNST-Paten …


… Ronald Zehrfeld und der »sensationell guten« Nina Hoss in den Hauptrollen.

Eine DVD »Zwei Leben«, mit Juliane Köhler und Liv Ullmann in den Hauptrollen,
eine DVD »Der letzte MenTsch«, mit Mario Adorf und Hannelore Elsner in den Hauptrollen,
eine DVD »Wir sind jung. Wir sind stark«, mit Devid Striesow und Jonas Nay in den Hauptrollen
und schließlich noch eine DVD mit dem diesjährigen Dokfilm-Oscar-Gewinner »Citizenfour«, mit Edward Snowden in der Hauptrolle.






Wer also eine dieser DVDs gewinnen möchte, schreibt eine Mail an kontakt@filmernst.de mit dem jeweiligen Filmtitel.

Dank an den farbfilm Verleih, Piffl Medien und Zorro Film, die uns die DVDs freundlicherweise zur Verfügung stellten.


Bilder: Piffl Medien, Christian Schulz; farbfilm, Zorro


 

Mark Twain lesen

»Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war.« Das Ferienwetter der letzten Wochen hat Mark Twains kühle Diagnose mehr als bestätigt, aber pünktlich zum Schuljahresbeginn auf Herbst umgestellt. Nehmen wir also jetzt die Dinge in Angriff, für die es gerade vitalisierend, motivierend und aktivierend temperiert ist. Herzlich willkommen zurück – mit allen filmernsten Wünschen für einen guten Start sowie ein erfolg- und erlebnisreiches neues Schuljahr.


Dass es nun wieder rund geht in den Schulen, haben wir nicht zuvörderst an den gesunkenen Temperaturen, sondern recht deutlich am gestiegenen »Verkehrsaufkommen« der FILMERNST-Webseite gemerkt. Erst sah es lange Zeit so aus, als würden wir gerade mal auf matte 30.000 Besuche im Monat kommen, aber dann zeigten die letzten Augusttage rege Bewegung und brachten eine Bilanz von mehr als 40.000. Diese filmernste Netzaktivität freut uns sehr – und natürlich ist noch Luft nach oben!

Star Wars gucken

»Wir sind auf dem richtigen Weg«, hat sich der Bildungsminister – und FILMERNST-Schirmherr – Günter Baaske gefreut, als er von 830 neuen Lehrerinnen und Lehrern berichtete, die zum Schulstart ihren Dienst angetreten haben. Wir hoffen sehr, einige auch bald bei FILMERNST-Veranstaltungen begrüßen zu können. Dass die Filmbildung schon mit dem allerersten Schultag beginnt, beweist ganz offenkundig die Wahl der Schultüten: Die Minions, Star Wars und die Eiskönigin sind die absoluten Favoriten der Erstklässler.


Pferde, Katzen und Dinos sind ebenfalls beliebte Schultüten-Motive, und da der Trend mittlerweile zur »Zweittüte« geht, lassen sich die Interessen – generationsübergreifend – gut kombinieren. Das Geschäft mit dieser ur-deutschen, rund 150 Jahre alten Tradition bietet für Fortgeschrittene sogar ur-amerikanische »Special Editions« wie eine Star-Wars-Tüte, die mit LED-Lämpchen das Laserschwert von Darth Vader zum Leuchten bringt.


Übrigens gibt’s, wie der Hersteller zu berichten weiß, selbst im 25. Jahr der deutschen Einheit noch Ost-West-Unterschiede: Im Westen sind die Tüten meist rund und lediglich 70 Zentimeter groß, im Osten dagegen eckig und 15 Zentimeter länger. Was außer Süßigkeiten reinkommt, passt sich ebenfalls dem Fortschritt an, dem technischen zumindest: In bereits jeder zehnten Tüte findet sich ein Handy oder Smartphone.

»Star Wars« hatten wir noch nicht im FILMERNST-Programm, schon gar nicht für Erstklässler, sehr wohl aber Filme von Erich Kästner. Der erinnerte sich mit Wohlgefallen – in »Als ich ein kleiner Junge war« – an seine Dresdner Einschulung: »Meine Zuckertüte hättet ihr sehen müssen! Sie war bunt wie hundert Ansichtskarten, schwer wie ein Kohleneimer und reichte mir bis zur Nasenspitze!«

Schäfchen zählen

Als Füllung für die Schultüte gedacht ist auch ein »Shaun, das Schaf-Geschenkset« – momenan allerdings ausverkauft. Hier können wir nicht nur Lücken füllen, sondern mit der frühen Filmbildung gleich in medias res gehen: »Shaun das Schaf« ist im FILMERNST-Herbstprogramm, mit dem wir ab Ende September durch 24 Kinos des Landes Brandenburg touren. Wie die TV-Serie ist der Kino-»Shaun« ein ganz wunderbarer, zu Herzen gehender Animationsfilm: Es wird geblökt, gemäht, gegrunzt, gebrabbelt …


… und jeder versteht, dass es hier um eine große Geschichte von Treue und Freundschaft geht. Als wir den Film »Shaun das Schaf« in der Vorauswahlrunde im Kino sahen, saßen in der Vorstellung auch einige Vorschulkinder – und hatten großen Spaß daran, wie die aus der Wolle geratenen Freunde den in die Großstadt vertriebenen Bauern auf ebenso waghalsige wie trickreiche Art wieder in die ländliche Idylle zurückbringen. Tierisch komisch und menschlich herzergreifend – wir empfehlen den Film für 1. bis 4. Jahrgangsstufe.


Foto: StudioCanal


Für 3. bis 6. Jahrgangsstufe geht’s – mit tief- und hochbegabt vereinten Talenten – wieder detektivisch durch Kreuzberg: »Rico, Oskar und das Herzgebreche« ist wie der erste Teil der literarischen Bestseller-Verfilmung ein pointenreiches, höchst kurzweiliges und dabei fürs »Leben lernendes« Vergnügen.


Foto: 20th Century Fox of Germany


Für 5. bis 8. Jahrgangsstufe lohnt sich die Reise nach Kanada, in eine indianische Welt voller Mystik und natürlicher Schönheit. »Shana. The Wolf’s Music« ist eine Kinderfilm-Perle und hat beim diesjährigen »Goldenen Spatzen« fast sämtliche Preise abgeräumt. Die 12-jährige Shana ist eine hochtalentierte Geigerin, aber seit dem Tod ihrer Mutter hat sie das Vertrauen in sich selbst und die Musik verloren. Eine berührende, lange nachwirkende Geschichte von großer emotionaler und visueller Kraft.


Foto: One Filmverleih


Für die Jahrgangsstufen 8 bis 11 erzählt »About A Girl« mit galligem Witz von den Abgründen der Pubertät, von Gefühlen, die sich nach tiefsten Tiefen in luftige Höhen schwingen können. Eine wunderbare Komödie mit Tiefgang – und der fantastischen Jasna Fritzi Bauer in der Hauptrolle, die bereits mit »Ein Tick anders« für filmernste Begeisterung sorgte.


Foto: NFP

Thailand erfahren

Von den Schultüten-»Minions« war schon zu lesen. Dass mal ein Lehrer-Konterfei zum Marketing-Motiv werden könnte, ist wohl nicht zu erwarten – oder doch? Ab 10. September werden jedenfalls wieder Millionen ins Kino strömen, um sich voller (Schaden-)freude an Zeki Müllers zweitem »Fack ju Göhte«-Streich zu ergötzen. Was böte – im wahren Leben wie im Film – mehr komisches und dramatisches Potential als eine Klassenfahrt? Die aber nicht auf kurzem Wege in den Harz, auf Amrum oder nach Berlin, sondern:


… ganz exotisch nach Thailand. In einer erotischen Traumbegegnung mit seiner Vorgesetzten hatte Zeki noch an eine schlichte Nachtwanderung mit seiner 10b gedacht, aber der ehrgeizigen Direktorin (Katja Riemann) schwebt anderes vor: Um das Image der Goethe-Gesamtschule zu steigern und um Aushängeschild der neuen Kampagne des Bildungsministeriums zu werden, gilt es, dem Schiller-Gymnasium die thailändische Partnerschule abspenstig zu machen. Zeki Müller und Lisi Schnabelstedt ziehen mit ihren Zöglingen also in fernöstliche Gefilde: hin zu Traumstränden, Urwäldern und der Phra Nang-Höhle mit den vielen, einer sagenumwobenen Seeprinzessin gewidmeten Phallussymbolen.




Für den Regisseur Bora Dagtekin war es – nach »Türkisch für Anfänger« – schon der zweite Dreh in Thailand – und das Schulmileu vertrautes Terrain, wie er im Presseheft zum Film kundgibt: »Meine Mutter und meine Schwester sind Lehrerinnen, mein Schwager ist auch Lehrer. Die Produzentin kommt aus einer Lehrerfamilie. Meine Mutter hat an der Grundschule unterrichtet, die ich selbst besucht habe. Dadurch sind viele meiner Lehrer bei uns zu Hause ein- und ausgegangen. Ich hab also früh erlebt, wie das Lehrervolk hinter den Schulkulissen funktioniert, was im Lehrerzimmer diskutiert wird, dass Lehrer eigentlich ziemlich ironisch sind und privat nicht so trübe Tassen, wie viele denken.«

Hier können wir ihn filmernst beruhigen: Wir gehören nicht zu denen, die Lehrer – ob privat oder dienstlich – für trübe Tassen halten, wir wissen es aus Erfahrung einfach besser. Und wenn Sie zu den mehr als fünf Millionen Besuchern gehören, die »Fack ju Göhte2« sehen werden: viel Vergnügen – mit Lisi Schnabelstedts Worten in Ihrem Ohr: »Du bist eine wichtige Bezugsperson für Deine Schüler!«


Fotos: Constantin


 

Humor beweisen

In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders: Vielleicht so, wie sie in »Superlehrer+Superschule=supergeil« beschrieben wird. Dirk Stötzer, der Autor des druckfrischen Buches, hat 41 Jahre Schuldienst auf dem Buckel, als Lehrer, Schulleiter, Oberschulrat und zuletzt in der Beschwerdestelle der Senatsschulverwaltung. Ein Mann, der mit Ernst und Humor, mit Witz und Hintersinn für den schönsten Beruf der Welt werben möchte. Er hat fünf verschiedene Lehrertypen klassifiziert, unter denen »der Engagierte« …


… die mit Abstand größte Gruppe bildet. Ein engagierter Lehrer strahle Spaß am und Liebe zum Beruf aus, er könne Schüler mitreißen – und damit ruhig auch etwas angeben. Man müsse Kinder mögen und Überraschungen vertragen können, dürfe nicht zu lärmempfindlich und keinesfalls humorlos sein – all das also, was Aushilfslehrer Zeki Müller in »Fack ju Göhte« bestens erfüllt. Eine Unterrichtsstunde, in der nicht mindestens einmal gelacht werde, ist Dirk Stötzer zufolge eine schlechte Stunde.


Als Pensionär kann er erst recht wider den Stachel löcken und selbst Heilige Kühe des Unterrichts in Frage stellen, Hausaufgaben beispielsweise. Auch Fachunterricht nach Vorschrift hält er für überbewertet und langweilig. Als wesentlich interessanter empfiehlt er Exkursionen, Projekte, Ausstellungs- oder Theaterbesuche.


Gut so, aber FILMERNST wird mit ihm in eigener Sache reden und ihm als außerschulischen Lernort das Kino nahelegen müssen. Alles in allem aber: Der Blick ins Buch lohnt sich für jeden Lehrer, ob langgedient oder gerade eingestellt – und natürlich auch für jeden, dem Schule am Herzen liegt.



Superlehrer+Superschule=supergeil. Der beste Beruf der Welt
Goldmann Verlag, München. Klappenbroschur, 352 Seiten,
ISBN: 978-3-442-17542-0. 12,99 Euro. eBook 9,99 Euro.



Wer Dirk Stötzer als Parodisten sehen und hören will, hat hier die Gelegenheit:
Das Video wurde im letzten Jahr zu seinem Abschied aus dem aktiven Schuldienst gedreht, angelehnt an den Edeka-Supergeil-Werbespot mit Friedrich Liechtenstein.

Fotos: Random House/Goldmann Verlag

Schulwege erkunden

Auch im Land Brandenburg sind manche Schulwege lang und beschwerlich. Aber einen vierstündigen Fußmarsch zu den Orten des Lernens muss keiner bewältigen, so wie die 12-jährige Marokkanerin Zahira, die mit ihren Freundinnen 20 höchst anstrengende Kilometer durch das Hohe Atlas-Gebirge zurücklegt. Der Dokumentarfilm »Auf dem Weg zur Schule« zeigt vier beeindruckende Bildungswege auf drei Kontinenten und ist im Programm des diesjährigen Kinderfilmfests im Land Brandenburg: »Gut gemacht!« …


… unter diesem Motto sind sieben Filme für unterschiedliche Jahrgangsstufen vereint, hinzu kommt ein Bilderbuchkino und ein Kurzfilmprogramm für die Kleinsten. Alle der vielfach ausgezeichneten Filme machen das Publikum mit Heldinnen und Helden bekannt, die vor Aufgaben und Herausforderungen stehen, die eben nicht so einfach zu bewältigen sind. »So ist das nun mal, wenn man was lernen will, da müssen wir durch«, wie Zahira sagt.




Nachdem er ihn auf Festivals weltweit begleitet hat, wird FILMERNST-Pate Bernd Sahling nun auch beim Kinderfilmfest seinen Film »Kopfüber« präsentieren, der auf sehr einfühlsame Weise das schulisch brisante Thema ADHS aufgreift.





Los geht’s am 10. September in Kyritz, die offizielle Eröffnung wird – bereits traditionell – am 18. September  in der Stadthalle Bernau über die Bühne gehen. Anschließend tourt das Kinderfilmfest bis 12. Dezember durchs Land: 16 Spielstätten in 15 Orten, vor allem auch dort, wo es keine Kinos mehr gibt – wie in Senftenberg, Letschin, Bad Liebenwerda, Wandlitz oder Biesenthal – und die Chancen für Begegnungen mit nationaler und internationaler Filmkunst eher gering sind.


Informationen unter: www.kinderfilmfest.brandenburg.de

Fotos »Auf dem Weg zur Schule«: Senator Filmverleih, Berlin
Fotos »Kopfüber«: alpha medienkontor, Weimar

Herzen bewegen

Noch nie zuvor ist ein Sommer wohl so heiß gewesen wie dieser – und das eben nicht nur im meteorologischen Sinne. Kein Sommerloch, keine Nachrichtenflaute, ganz im Gegenteil. Von daher darf dieser Rundbrief nicht enden ohne ein Wort zum wichtigsten, brennendsten, bewegendsten Thema der Zeit mit dem klaren Bekenntnis: Flüchtlinge sind uns willkommen! Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt den 3.000 Kindern aus Flüchtlings- und Asylbewerberfamilien, die im Land Brandenburg die Schulen besuchen – in Golzow …


… im Kreis Märkisch-Oderland konnte nur deshalb eine erste Klasse eingerichtet werden, weil zwei syrische Kinder die erforderliche Mindestanzahl an Erstklässlern garantieren. Ihr »Willkommen auf Deutsch« wird entsprechend herzlich und fürsorglich ausfallen, was leider, wie wir jeden Tag zur Kenntnis nehmen müssen, nicht überall so ist.


Foto: Bündnis 90 Die Grünen im Brandenburger Landtag

Begegnungen vermitteln

»Willkommen auf Deutsch« heißt auch ein Dokumentarfilm, den wir filmernst sehr empfehlen, den wir bei den kommenden SchulKinoWochen zeigen werden, mit dem wir aber auch schon FILMERNST-Veranstaltungen erlebt haben. Im Oranienburger Filmpalast beispielsweise mit einer 11. Klasse des »Marie-Curie-Gymnasiums« Hohen Neuendorf. Eine Schülerin brachte den Wert des Films für sie auf den Punkt: »Es gelingt ihm, aus den gesichtslosen ›Objekten‹, zu denen Flüchtlinge in den Medien und politischen Debatten …


… oft geraten, zu echten Menschen mit sehr persönlichen Geschichten zu machen.«


Diese echten Menschen mit sehr persönlichen Geschichten waren im Anschluss an den Film gleich zu erleben: junge Männer aus der Asylbewerber-Unterkunft in Lehnitz, Alphonse aus Kamerun und Ali aus Tschad, seit sechs Monaten in Deutschland. Ali erzählte von seiner Flucht übers Mittelmeer, nicht auf einem der Boote, sondern allein mit Paddel und Kite-Segel, von seiner Familie im Tschad, die er verlassen hat, um sie zu von Europa aus zu unterstützen, und von seinem Wunsch, hier endlich auf eigenen Beinen stehen und mit eigener Hände Arbeit Geld verdienen zu können. »In meinem Leben ist noch nie etwas leicht gewesen«, sagte er zum Schluss der bewegenden Veranstaltung.



FILMERNST wird Filmen wie diesem und dem Thema generell seine verstärkte Zuwendung widmen. Empfehlen können wir hier sofort auch den Dokumentarfilm »Land in Sicht« (über Asylbewerber in Bad Belzig) oder den Spielfilm »Wir sind jung. Wir sind stark.« (über die ausländerfeindlichen Pogrome 1992 in Rostock-Lichtenhagen), zu dem FILMERNST umfangreiches Begleitmaterial erstellt hat.


Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir beraten Sie gern und organisieren auch entsprechende filmische Veranstaltungen.


Foto »Land in Sicht«: Basis-Film Verleih, Berlin

Grenzen öffnen

Wenn politische Brennpunkte und kriegerische Brandherde aus den Schlagzeilen der Medien verschwinden, heißt das noch lange nicht, sie wären entschärft oder gelöscht. Das Westjordanland und der Dauerkonflikt zwischen Israel und den Palästinensern wäre ein solcher Fall. Wir richten auch hier den Blick darauf mit einem Film, der uns ganz besonders am Herzen liegt. »Giraffada« führt den Zuschauer in eine hoch-explosive Gegend, ins Westjordanland im Jahre 2002. Kalkilia, direkt an der Grenze zu Israel …


…, ist um- und eingeschlossen von einem acht Meter hohen Bollwerk aus Beton. Der Film erzählt – aus der Sicht eines zehnjährigen Jungen – eine wahre und zugleich völlig unmögliche Geschichte vom Leben in dieser Stadt zu jener Zeit. »Giraffada« ist ein Film, der zeigt, was es bedeutet, in kriegsähnlichen Verhältnissen aufzuwachsen und seinen Alltag, seine Gedanken und Gefühle danach auszurichten. Giraffada statt Intifada, der Film setzt ein Zeichen der Hoffnung in einem politischen und zugleich märchenhaft-realistischen Film für Kinder und Erwachsene.


»Giraffada« ist ein Film, der eine Vorbereitung auf das Leinwand-Erlebnis und danach unbedingt den Gedankenaustausch, das Gespräch, die vertiefende Beschäftigung mit der Geschichte und ihren Protagonisten und nicht zuletzt auch die Reflexion der emotional bewegenden Bilder und Klänge erfordert. Das FILMERNST-Begleitmaterial bietet dafür Anregungen und Anknüpfungspunkte.


Wir empfehlen »Giraffada« ab 7. Jahrgangsstufe und bieten ihn als »Wunschfilm« (ohne konkrete Termine) an. Wenn Sie sich für eine Veranstaltung mit »Giraffada« interessieren, dann kontaktieren Sie bitte ebenfalls das FILMERNST-Kinobüro im LISUM – so wie es die Aktive Naturschule Templin bereits getan hat, die »Giraffada« gern im MKC Templin sehen möchte.


Foto: Zorro Filmverleih

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Telefon 03378 209 161 (Susanne Guhlke)
03378 209 162 (Jana Hornung)
03378 209 148 (Susanne Pomerance)
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Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LIBRA
Struveweg 1
14974 Ludwigsfelde-Struveshof