Froh und erleichtert …
… anders kann man unsere Gefühle nicht beschreiben, als sich der Vorhang im »Movieland« Erkner am 17. März tatsächlich öffnete und die SchulKinoWochen 2022 wirklich beginnen konnten. Nach dem Ausfall 2021 und der diesjährigen Verschiebung um zwei Monate war der Optimismus immer realistisch gedämpft. Aber nun: Super Bild und super Ton, große Leinwand, großes Kino!
Nach zwei Jahren Zwangspause endlich die Fortsetzung schulfilmischer Bildung, dort, wo sie ihren Platz hat, im Kino. Die Freude und die Spannung im »Movieland« Erkner waren allseits zu spüren: bei den Organisatoren, bei den Kinoleuten und vor allem auch beim jugendlichen Publikum. Die Schüler:innen fanden es großartig, nach langer Zeit wieder in einem Kino zu sitzen, in der Gemeinschaft einen Film zu erleben und nach der Vorführung sich darüber auszutauschen.
Den offiziellen Startschuss setzte die Bildungsministerin des Landes Brandenburg – und zugleich FILMERNST-Schirmherrin – Britta Ernst. Zu Gast ware nauch der Bürgermeister der Stadt Erkner, Henryk Pilz, und der Direktor des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg, Dr. Götz Bieber.
Als Auftaktfilm lief dann »Madison – Ungebremste Girlpower« von Kim Strobl. Wie die Schüler:innen vom »Carl-Bechstein-Gymnasium« Erkner und aus der Waldorfschule Frankfurt/Oder sah auch Florian Lukas seine schauspielerische Leistung zum ersten Mal auf großer Leinwand. Im Film spielt er den überambitionierten Vater der Protagonistin, der seine Tochter zu Höchstleistungen treibt und für den nur das Gewinnen zählt.
Es dauerte fünf Minuten, bis die Schüler:innen in Fahrt kamen und sich trauten, Florian Lukas erste Fragen zu stellen. Dann aber nahm ihre filmische Wissbegierde kein Ende. Als Florian gefragt wurde, ob er schon mal in einem anderen Sportlerfilm mitgewirkt hätte, musste er nicht lange überlegen und konnte zugleich sein etwas ungewohntes Aussehen erklären: Sowohl der wachsende Vokuhila als auch der wachsende Bauchumfang seien nötig für die 2. Staffel von »Die Wespe« und seine Rolle als schon etwas abgehalfterter Dartspieler. Das »Madison«-Happy-End spielte natürlich auch eine Rolle, aber eigentlich war das Publikum ganz zufrieden, dass Florian als Filmvater dazugelernt hatte. Zum Schluss gab’s Klassenfotos und Autogramme.
Fotos: FILMERNST/Bernd Sahling
Auf einen Blick
10.107 Schüler:innen sowie 890 sie begleitende Lehrkräfte haben vom 17. bis 31. März 2022 die Angebote für alle Jahrgangsstufen und Schularten wahrgenommen, insgesamt also 10.997 Besucher. Das übertraf die Erwartungen, denn nach einjähriger Corona-Pause und der Verschiebung von Januar auf März war höchst ungewiss, ob und in welcher Zahl sich Schulen motivieren und aktivieren lassen für Aktivitäten im »Lernort Kino«. Das Ergebnis ist eindeutig – und von daher ein großer Dank an alle treuen, aber auch an alle neuen FILMERNST-Freunde aus den Bildungseinrichtungen des Landes Brandenburg.
187 Veranstaltungen waren für die im Programmheft angebotenen 30 Filme terminiert. Insgesamt fanden 157 Veranstaltungen statt – in 26 Städten und 28 teilnehmenden Kinos des Landes Brandenburg. Von den 359 Anmeldungen aus den Schulen konnten 262 bestätigt werden. Bedingt durch »Wunschfilm«-Buchungen ergibt sich, wie 2020, eine Nachfragequote von 82 Prozent. Die durchschnittliche Besucherzahl pro Veranstaltung lag bei 70.
147 Schulen nahmen insgesamt an den SKW-Veranstaltungen teil (2020: 161 / 2019: 149). Die meisten Schulen sind im jeweiligen Spielort beheimatet; ein knappes Viertel reiste aus Orten im Umland an. Am langjährig gewohnten Bild der Verteilung nach Schularten hat sich erwartungsgemäß wenig geändert: Nach den absoluten Zahlen betrachtet und auch prozentual stellen die Grundschulen den größten Anteil, prozentual gleichauf die Förderschulen. Von ihnen hat jede fünfte das Angebot wahrgenommen, 2020 war es allerdings noch jede dritte. Nach wie vor aber bestätigen die Gespräche mit den Lehrer:innen und Erzieher:innen dieser Einrichtungen: Sie wissen das besondere Angebot dieser schulfilmischen Veranstaltungen, das besondere Ambiente und auch die besondere Betreuung zu schätzen und nutzen es daher gern.
38 Vorführungen wurden von Moderationen umrahmt und von Filmgesprächen begleitet. Diese herausgehobenen Veranstaltungen, vor allem jene mit Gästen, boten im »Lernort Kino« die intensivsten Erlebnisse und Erkenntnisse, was die Lehrkräfte in ihren Einschätzungen mündlich und schriftlich bestätigten.
Die bestbesuchten Filme waren »Die drei Räuber« (1.678 incl. Lehrkräfte), »Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs« (1.352), »Der Junge und die Wildgänse« (1.243), »Madison – Ungebremste Girlpower« (922) und »Mein Freund Poly« (832).
Besucherstärkstes Kino war zum wiederholten Male das »Thalia« Programmkino Potsdam (828), erstaunlicherweise gefolgt von den »Spreewald Lichtspielen« Lübben (744) und dem »Haveltorkino« Rathenow (718). Ebenfalls 718 Besucher zählte das Kino »Movietown« in Wust – und kam damit, vor dem »FilmforUM« Schwedt (620) erstmals unter die Top 5.
Stabil gute Ergebnisse erzielen vor allem jene Häuser, die langjährig und regelmäßig mit FILMERNST zusammenarbeiten, deren Leiter:innen sich durch besonderes Engagement für die besondere Präsentationsform »Schulkino« auszeichnen. Es müssen nicht immer jene Kinos mit den höchsten Besucherzahlen und den meisten Veranstaltungen sein, was eben gerade bei Einsaal-Kinos nur schwer zu erreichen ist. Sehr zu loben sind daher Kinos wie das »Obenkino« Cottbus, das »Union« Fürstenwalde, das »Astoria« Wittstock, die »Neuen Kammerspiele« Kleinmachnow, das »Kino im Mediencampus« Potsdam-Babelsberg oder das »Movieland« Erkner, das nun endlich, nach dem Ausfall 2021, hervorragender Gastgeber der Eröffnungsveranstaltung war.
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