»›Birta‹ ist ein lebensnaher, unsentimentaler Kinderfilm aus Island mit einer starken Heldin in einer zeitweise schwierigen Situation und hat alles, was die Qualität des skandinavischen Familienfilms ausmacht – und ist auch ein aktueller Weihnachtsfilm.
Bemerkenswert ist, dass der Film innerhalb der Zeitspanne von gut einem Jahr (2021: Produktion und Erstaufführung auf Festivals – 12/2022 Kinostart) wesentlich an Aktualität und Brisanz zugelegt hat und heute in einer sich spaltenden Gesellschaft noch lebensnäher wirkt. So ist ›Birta‹ auch ein seltenes wie wichtiges Beispiel eines im besten Sinne politischen ›Familienfilms‹, der auch noch sehr unterhaltsam ist.«
Christel Strobel, artechock.de, München
»Der Film entwirft einen glaubhaften Kosmos und schildert die Handlung in vielen Szenen aus der Kinderperspektive. Dabei bietet er dem jungen Publikum mit der von Kristín Erla Pétursdóttir überzeugend gespielten Titelheldin eine gute Identifikationsfigur. Doch auch den Erwachsenen und deren Gefühlen wird der nötige Raum zur Entfaltung zugestanden. Die finanziellen Sorgen von Birtas Mutter kommen nachvollziehbar zur Sprache – und die Bemühungen der Protagonistin, das Geld für ein gelungenes Weihnachtsfest selbst zu beschaffen, werden mit Situationskomik eingefangen.«
Andreas Köhnemann, spielfilm.de, Nierstein
»Es macht durchaus Spaß, den Mädchen dabei Gesellschaft zu leisten, wie sie eine Situation retten wollen, die eigentlich außerhalb ihres Einflussbereiches liegt. Dass man ihnen dabei die Daumen drückt und auch drücken möchte, versteht sich von selbst. Zwar sind die Figuren dieser Geschichte keine strahlenden Heldinnen, denen alles zufliegt und die in jeder Situation die richtige Entscheidung treffen. Doch die Art und Weise, wie sie hier an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen, imponiert. Das jüngere Publikum darf sich darin auch wiederfinden, wenn sich zwei Scheidungskinder irgendwie durch diese Welt schlagen wollen, die oft schrecklich kompliziert ist.«
Oliver Armknecht, film-rezensionen.de, München
»Sympathische Nebenfiguren stehen dem schwesterlichen Duo mit Rat und Tat zur Seite. Zu dem älteren, kinderlosen Ehepaar im Obergeschoss verschlägt es die Schwestern mittags nach der Schule, wenn ihre Mutter wieder länger arbeiten muss. Statt Tiefkühllasagne rührt ihnen hier die freundliche Greta frische Pfannkuchen zusammen. Im Haus wohnt außerdem eine vietnamesische Großfamilie, deren Sohn Kim Birtas bester Freund ist. Bemerkenswert ist die Leichtigkeit, mit der soviel Diversität – verschiedene kulturelle Herkünfte, Altersklassen, Familienkonzepte – eingeflochten wird, ohne sie zu problematisieren. Salka Sól Eyfeld schließlich (bekannt aus der isländischen Krimiserie ›Trapped‹) wirkt wie eine leicht chaotische, aber immer bemühte und liebevolle Mutter.«
Maxi Braun, epd film, Frankfurt/Main