Erdmännchen und Mondrakete

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Erdmännchen und Mondrakete
Meerkat Mantuig

Südafrika 2017 / Spielfilm / 97 Minuten / 7.-8. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Du musst keine Angst vor einer Gruselgeschichte haben«, sagt der Vater seiner 13-jährigen Tochter. Wäre da nicht die Sache mit ihrem Namen. Sonderbar schon der Vorname: Gideonette. Und auf dem Nachnamen de la Rey soll angeblich ein Fluch lasten, wie ein aus der Vergangenheit ins Heute ragender langer Arm. Das ernstlich besorgte Mädchen führt eine lange Liste mit Möglichkeiten, wie dieses Orakel – in Gestalt eines haarigen Monsters – sie umbringen könnte. Als Schutz trägt sie schon mal einen Helm. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters, angeblich ein Herzinfarkt, ist Gideonette überzeugt davon, die Nächste zu sein. Von der überforderten Mutter zu den Großeltern aufs Land geschickt, soll sie Ablenkung und Ruhe finden. Doch auch hier wird sie die düsteren Gedanken nicht los, verschanzt sich in ihrem Zimmer. Durchs Fenster beobachtet sie einen kleinen Jungen in Astronautenkluft. Für ihn hat ihr Opa im Garten eine Mondrakete gebaut, mit der Bhubesi schon bald ins All starten will. Gideonette freundet sich an mit dem taubstummen Jungen, und ihre Stimmung scheint sich zu wandeln. Als neue Schatten nach ihr greifen, muss sich das Mädchen entscheiden. Will sie in ihrer alten Geschichte verharren oder ist sie bereit für etwas Neues?

Ein Film, der das Dunkle von Ängsten und Abschieden nicht verschweigt, sondern mutig ins Helle wendet.

Bilder: Sächsischer Kinder- und Jugendfilmdienst e.V., Chemnitz /
barnsteiner-film, Ascheffel


Themen

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Fächer

Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Deutsch   |  Kunst   |  Musik   |  Englisch

»In ihrem zweiten Spielfilm gelingt es der in Südafrika geborenen Filmemacherin Hanneke Schutte, drei Genres geschickt miteinander zu verbinden, eine Coming-of-Age-Geschichte, in der es auch um Trauer und Tod geht, einen Horrorfilm, der bekanntlich häufig mit den Verlustängsten von Jugendlichen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben zu tun hat, und eine Fantasy-Geschichte über mythische Wurzelwesen […] Zugleich besticht der Film durch seinen ungewöhnlichen Inszenierungsstil und eine hervorragende Kameraarbeit, die Licht und Schatten inmitten einer abgeschiedenen Natur gekonnt zu nutzen weiß, um Stimmungen zu erzeugen, beklemmende, warmherzige und ergreifende gleichermaßen.«
Holger Twele, kinder-jugend-filmportal.de, Remscheid

»Die Klarheit und Emotionalität der Handlung verleihen dem Film einen universellen Charakter. Er bedient sich zwar einiger schematischer Momente, macht seine Fantasiewelt aber damit leicht zugänglich. Gleichzeitig werden schwere Themen wie Depression, Suizid und Angststörungen in der Handlung berührt – für jedes Kind ist er damit vielleicht nicht gleichermaßen geeignet. Die besondere audiovisuelle Gestaltung mit der gemächlichen Kameraführung und der feinfühligen instrumental-musikalischen Untermalung nimmt den Zuschauer jedoch direkt in die wundersame Welt hinein. Ein kleines Meisterwerk, in dem aus anfänglicher Melancholie und Angst ungetrübte Zuversicht und grenzenloser Mut erwächst.«
Sarah Zapf, Süddeutsche Zeitung, München

»Es ist bemerkenswert, auf welch schwieriges Terrain sich dieser Kinder- und Jugendfilm vorwagt. Wenn Gideonette beispielsweise Tagebuchaufzeichnungen ihres Vaters entdeckt, dann zeigt sich mosaikartig, wie dieser sich wirklich gefühlt haben muss. Ohne Erklärungen, allein durch Bilder vermittelt der Film, was es bedeutet, psychisch krank zu sein, und welche Folgen sich daraus ergeben. In abgeschwächter Form zeigt sich dies auch am Verhalten von Gideonette, die sich durch ihre Gedanken immer wieder selbst Steine in den Weg wirft. Gideonette muss nicht gegen die Angst vor dem Erwachsenwerden oder den körperlichen oder seelischen Veränderungen ankämpfen, sondern gegen die Angst vor dem Leben an sich.«
Stefan Stiletto, filmdienst.de, Bonn

»Aber wie in all diesen Filmen erweisen sich die Flüche als Flüche aus einem bestimmten Grund - es passieren unerwartet schlimme Dinge. Kein Monster war die ganze Zeit hinter Gideonette her, aber das Leben selbst beweist, dass es monströs sein kann: Der Tod lauert auf jeden in unterschiedlichem Ausmaß, selbst die Erwachsenen, denen wir am meisten vertrauen (und die am gesündesten zu sein scheinen), können einer Krankheit oder Paranoia zum Opfer fallen, und alle Abenteuer enden (sogar die mit imaginären erdmännchenartigen Raumschiffen). Doch egal wie dunkel es für Gideonette wird, Erdmännchen-Mondschiff verfällt am Ende nicht dem Nihilismus. Stattdessen schlägt sie sich mit der Ermutigung von Freunden und geliebten Menschen durch eine schwere Zeit. Das Erwachsenwerden kann schließlich Fluch und Segen zugleich sein.«
Nathan Mattise, arstechnica.com, WIRED Media Group, © 2021 Condé Nast / Übersetzt mit www.DeepL.com / Translator

»›Meerkat Maantuig‹ ist ein durchdachter Film, bei dem jede Einstellung einen Sinn hat, eine reichhaltige Symbolik durchläuft und große Zurückhaltung bei der Entfaltung des Geheimnisses an den Tag gelegt wird. Das ist nuanciertes und ausgereiftes Filmemachen, das ihn zu etwas ganz Besonderem macht, indem es subtextuelle Elemente einsetzt, um die Geschichte widerzuspiegeln und zu verstärken. Einige werden die Subtilität, die Details und die feineren erzählerischen Elemente zu schätzen wissen, die das Filmerlebnis bereichern. Der Film ist ziemlich umwerfend, visuell fesselnd in seiner Annäherung an das Retro-Styling und seine schräge Verschrobenheit, die sich in der Residenz einiger ziemlich exzentrischer, entfremdeter, aber liebenswerter Familienmitglieder abspielt […] Klug, berührend, magisch und wunderschön komponiert, ist ›Meerkat Maantuig‹ einer der besten Filme Südafrikas bis heute.«
Stephen ›Spling‹ Aspeling, splingmovies.com, Südafrika / Übersetzt mit www.DeepL.com / Translator



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