Letztendlich sind wir dem Universum egal

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Letztendlich sind wir dem Universum egal
Every Day

USA 2018 / Spielfilm / 8.-13. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Heute war der schönste Tag seit langem.« Rhiannon ist glücklich in diesem Moment, hatte sich ihr Freund Justin doch überraschend einfühlsam und verständnisvoll gezeigt. Ganz spontan waren sie aus der Schule abgehauen und nach Baltimore gefahren. Sie alberten im National Aquarium herum, buddelten sich am Strand ein, schossen Selfies, küssten sich – ein Glückskeks orakelt die Zukunft. Rhiannon konnte Justin sogar erzählen, was sie in ihrer Familie bedrückt. Am nächsten Morgen aber ist Justin wie immer: Ruppig schnauzt er die Freundin an, will sich an nichts mehr von gestern erinnern.
Als Rhiannon den Grund des merkwürdigen Verhaltens erfährt, klingt das unglaublich: Genau einen Tag lang steckte in Justins Körper eine andere Seele – »A« genannt. Immer mitternachts ändert diese Seele ihren Aufenthaltsort, unabhängig von Geschlecht, Gender, Hautfarbe. Was der Identitätswechsel bislang nicht vorsah: dass sich »A« in jemanden verliebt – wie jetzt in Rihannon. Was aber zählt für die Liebe, das gute Aussehen oder die inneren Werte? 
Was ginge verloren – an Individualität und Charakter –, wenn  »A« länger als einen Tag im Körper eines anderen bliebe? Welche Erfahrungen gewinnt man durch die Varianz des Körperlichen und welche durch die Konstanz des Seelischen? 

Romantisch, raffiniert, philosophisch – und weit mehr als ein Rollenspiel.

Fotos: Splendid Film, Köln

Buchtipp – Deutscher Jugendliteraturpreis 2015
David Levithan: Letztendlich sind wir dem Universum egal
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2014
ISBN 9783841422194, Gebunden, 400 Seiten, 16.99 EUR

Broschur  9,99 ISBN 978-3-596-81156-4 

Themen

Familie   |  Geschlechterrollen   |  Identität   |  Liebe   |  Literaturverfilmung   |  Schule   |  Sexualität   |  Toleranz   |  Vorurteile   |  Werte   |  Andersartigkeit   |  Erzählperspektiven   |  Freundschaft   |  Identitätswechsel   |  Individualität   |  Kommunikation   |  Rollenbilder   |  Selbstfindung

Fächer

Deutsch   |  Englisch   |  Kunst   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Psychologie

»Michael Sucsys Romanverfilmung ist eine außergewöhnliche Teenager-Romanze. Die fantastische Ausgangslage aus David Levithans Vorlage zwingt Figuren und Publikum, ihr Schubladendenken bezüglich Beziehungen zu hinterfragen.« 
Falk Straub, spielfilm.de, Nierstein

»Rhiannons körperloser Freund – von dem nicht ganz klar wird, ob er nun ein ›Er‹ oder eine ›Sie‹ ist – wird von fünfzehn verschiedenen Akteuren gespielt, darunter ­einem Afroamerikaner, einem korpulenten Asiaten und einem Mädchen (wobei das Queer-Thema nur angedeutet wird). Jedem dieser täglich neu erlebten Anfänge wohnt tatsächlich ein Zauber inne. Rhiannon, überzeugend gespielt von der jungen Australierin Angourie Rice, lernt über Äußerlichkeiten hinwegzusehen und auf ›innere Werte‹ zu achten – in diesem Film ist das keine Floskel.«
Manfred Riepe, epd film, Frankfurt/Main

»Der Film schafft es hervorragend, den Zwiespalt zu zeigen, in dem Rhiannon steckt, denn sie muss nicht nur akzeptieren, dass A ihr die Wahrheit gesagt hat, sondern sie muss auch die Herausforderung meistern, dass all diese sehr verschieden aussehenden Jugendlichen tatsächlich ein und dasselbe Geschöpf sind. Leider erfüllt der Film seinen eigenen Anspruch jedoch nicht vollständig, denn eigentlich küsst Rhiannon A immer nur dann - von einer kleinen Ausnahme abgesehen, wenn A im Körper eines gutaussehenden Jungen steckt.« Margarete Frühling, weltexpresso.de, Frankfurt/Main

»Das Filmische hält sich dabei ähnlich zurück, wie die Hauptdarstellerin Attraktivität vermeidet. Nur zwei, drei Mal eröffnet das Bild ähnlich große Visionen wie die Geschichte. Die führt derweil spannende Lebens-Varianten vor, die leider immer nur ein paar Minuten andauern. So muss sich auch die Seele A nach jedem Wechsel fühlen. Dass sie einmal ausgerechnet im Körper von Rhiannon wach wird, ist auch eine vor allem erzählerisch geniale Volte. Trotzdem kann der Teenie-Film für jedes Alter auch große Romantik, viel Gefühl und ein paar Scherze des immer entspannteren Paares. Aber bis zum bittersüßen Ende ist ›Every day‹ vor allem ein unglaublich lebenskluger, weiser Film nach einem wahrscheinlich ähnlich guten Roman.«
Günter H. Jekubzik, filmtabs.de

»Gegen Ende rücken der Humor und die Lebensfreude, die der Plot verströmt, zugunsten einer ethischen Fragestellung in den Hintergrund. Tatsächlich könnte A den Körper eines Menschen langfristig übernehmen, würde damit aber ein anderes Leben quasi ausradieren. So könnten A und Rhiannon ihre Liebe leben, aber zu welchem Preis? Die Auflösung des Dilemmas erweist sich als schöner Clou, der die ungewöhnliche Teenager-Romanze gelungen abrundet.« Christian Horn, programmkino.de, Osnabrück

»Man hätte dem Skript und der Inszenierung von Michael Sucsy allerdings noch deutlich mehr Offenheit und Mut gewünscht. Zwar küsst Rhiannon auch mal eine Mitschülerin – die amourösen Schlüsselszenen finden aber ›zufälligerweise‹ dennoch in heteronormativen Konstellationen statt. Wenn Rhiannon ›A‹ an einer Stelle fragt, ob er/sie sich als Junge oder Mädchen sehe, gibt ›A‹ ganz selbstverständlich die wunderbare Antwort ›Ja!‹ Gleichwohl neigt der Film spürbar dazu, ›A‹ als mainstreamkompatibles, männliches Gegenüber der sympathischen Heldin zu zeigen.« Andreas Köhnemann, kino-zeit.de, Mannheim

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