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Die Erarbeitung und Aufführung von Igor Strawinskys Ballett »Le Sacre du Printemps« war das erste große Education-Projekt der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Sir Simon Rattle. Das ambitionierte Vorhaben führte 250 Berliner Schüler aus 25 Nationen und unterschiedlichen sozialen und kulturellen Verhältnissen zusammen, die bis dahin weder mit klassischer Musik noch mit Ausdruckstanz in Berührung gekommen waren. Der Choreograph Royston Maldoom ging mit Leidenschaft und Hartnäckigkeit daran, den Teenagern zu zeigen, welche Fähigkeiten und Potenzen in ihnen stecken. Im Fokus drei jugendliche Protagonisten: Marie, die noch um ihren Hauptschulabschluss bangt. Olayinka, der erst vor kurzem als Kriegswaise aus Nigeria nach Deutschland kam. Martin, der mit seinen inneren Barrieren zu kämpfen hat. Im Probenverlauf lernen sie alle Höhen und Tiefen kennen, Unsicherheit und Selbstbewusstsein, Zweifel und Begeisterung: eine emotionale Reise in neue, ungeahnte Welten und zu verborgenen Facetten ihrer Persönlichkeiten – bis zur großen Premiere vor großem Publikum. Filmisch verwoben sind die Tanz-Workshops mit den Proben der Berliner Philharmoniker – ein einmaliger, mitreißender Einblick in die Arbeit des weltberühmten Orchesters.
Eine mitreißende filmische Dokumentation von der Faszination der Musik, vom Vertrauen in sich und andere, von Leidenschaft, Hartnäckigkeit, Respekt, Liebe und Lebensfreude.
»Was ist uns die Bildung unserer Kinder wert? Soll Deutschland seine Stadttheater, Orchester und Ballette weiterhin fördern, und unter welchen Bedingungen? ›Rhythm is it!‹ sollte angesichts solcher Fragen eine Pflichtveranstaltung werden für alle Bildungsminister und für all die Lamentierer, Belehrer, Bedenkenträger und Besitzstandswahrer in Politik und Kultur. Denn wie lebensnotwendig die Kultur ist, wenn sie eben mitten ins Leben der Menschen einbricht, das zeigt ›Rhythm is it!‹ höchst eindrucksvoll.«
Andreas Grabner, Münchner Merkur
»Wenn Selbstdisziplin in Leidenschaft umschlägt, wird Konzentration zum Vergnügen. Egal, auf welchem Gebiet man sich bewegt. Um klassische Musik geht es in ›Rhythm is it!‹ also nur ganz am Rande. Denn das weltberühmte Orchester fungiert lediglich als Katalysator, der es den Jugendlichen ermöglicht, ihre eigene Kreativität zu entdecken. Klingt kitschig. Ist aber verdammt wichtig.«
Frederik Hanssen, Der Tagesspiegel, Berlin
»Dank der dezenten Kamera wird der Zuschauer in ein Ereignis hineingezogen, das aufgrund seiner Rahmenbedingungen eigentlich hätte Schiffbruch erleiden müssen. Skeptisch fordern die betreuenden Lehrer den Abbruch der Aktion, weil sie fürchten, den Schülern zu große Qualen aufzulegen, oder weil das hochkomplexe Tanzgebilde auch nach harten Probewochen nicht richtig funktionieren will – doch die Zuversicht, die Rattle ein ums andere Mal propagiert, indem er schlicht auf die Magie der Musik verweist, wird von Erfolg gekrönt. Die verunsicherten Lehrer müssen sich von den Schülern belehren lassen, denn hier haben Jugendliche ganz beiläufig Feuer gefangen, die sonst gerne für die traurigen Ergebnisse der Pisa-Studie herhalten müssen.«
Jörg Gerle, film-dienst, Bonn
»Was den Pädagoginnen als Überforderung erscheint, ist aber tatsächlich stimulierende Herausforderung. Bewegt verfolgt man die Verwandlung: wie aus dem multikulturellen Schülerhaufen ein hingebungsvoll agierendes Ensemble wird. Auch die Porträts, die der Film wie nebenbei zeichnet – drei Jugendliche werden hervorgehoben –, konzentrieren sich auf Momente der Erweckung. Wunderbar natürlich auch Sir Simon bei der Arbeit mit seinen Philharmonikern. Einmal findet er, dass das Orchester den Grundton des Stückes noch nicht richtig getroffen habe: er sei zu sehr ›à la Karate-Kid‹“, aber solle doch mehr aus dem rhythmischen Urgrund der Empfindungen empor steigen. Ein Ruck geht durch die Musiker. Das Orchester versteht: Rhythm is it.«
Rainer Gansera, Süddeutsche Zeitung, München
»›Rhythm is it‹ zeigt natürlich nur die Erfolge, schwelgt in pathetischen Berlin-Bildern, mischt fürchterliche Hollywood-Musik unter die Szenen. Wir erfahren nicht, wie viele Schüler abgesprungen sind. Und trotzdem: Der Film sollte an jeder deutschen Schule gezeigt werden, in jeder Lehrerausbildung und in jedem Unternehmen, in dem es darum geht, Mitarbeiter zu motivieren.«
Axel Brüggemann, Welt am Sonntag, Berlin
»Der radikal hoffnungsfrohe Wunschkatalog der ZEIT-Redaktion für die kommenden zwölf Monate: Wir wünschen uns […] dass der Film ›Rhythm is it!‹ Pflicht in allen Schulen wird.«
Die Zeit, Hamburg