Die Migrantigen

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im Land Brandenburg

Die Migrantigen

Österreich 2017 / Spielfilm / 98 Minuten / 9.-12. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Man kann es mit der Integration auch übertreiben. Bist du deppert?« Obwohl ihn sein ägyptischer ›Migrationshintergrund‹ für die Rolle prädestiniert, weigert sich Benny, einen arabischen Taxifahrer zu spielen. Benny fühlt sich als waschechter Wiener – wie sein Freund Marko, er mit serbischen Wurzeln. Außer dem österreichischen Heimatgefühl eint die beiden jungen Männer ihre chronische Erfolglosigkeit. In akuter Not läuft ihnen eine TV-Redakteurin über den Weg, die einen Film über ein soziales Brennpunkt-Viertel plant: ungeschminkt und unverstellt, nichts als die Wahrheit. Benny und Marko ergreifen die Chance und zeigen – als Omar und Tito –, was abgeht in ihrer Welt. Die Doku ist der Quotenkracher und verlangt nach Fortsetzung. Aber dann schlägt das Viertel zurück. Die vermeintlichen Szenegrößen müssen kleinbeigeben und gestehen, was Fakt ist.

Mit allen Klischees gegen alle Vorurteile: Eine ›Ethnokomödie«, bei der einem das Lachen nicht im Halse steckenbleibt.

Fotos: Camino Filmverleih, Stuttgart

Themen

Familie   |  Heimat   |  Identität   |  Manipulation   |  Migration   |  multikulturelle Gesellschaft   |  Vorurteile   |   ethnische und kulturelle Diversität   |  Emigranten   |  Familien- und Generationsbeziehungen   |  Freundschaft   |  Klischees   |  Komödie   |  Medienrealität   |  Reality-TV   |  Rollenspiele   |  Satire   |  Vater-Sohn-Beziehung

Fächer

Deutsch   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Politische Bildung

»Hat das Herz auf dem rechten Fleck und legt bei aller Lockerheit und allem Charme, die den Film mit seinen skurrilen Figuren und seiner gewitzten Prämisse auszeichnen, den Finger auf die vielfältigen Wunden, die die Debatten der vergangenen Jahre und das Erstarken von populistischen Bewegungen geschlagen haben […] Definitiv ein großer Schritt in die richtige Richtung – und das gilt sowohl in Bezug auf die Haltung als auch der Fortentwicklung des Subgenres ›Multikultikomödie‹, das viel mehr Sprengkraft besitzt als bisher zu vermuten war.« Joachim Kurz, kino-zeit.de, Mannheim

»Gelungener und komischer als viele andere Filme aus der Migranten-Filmkomödienwelle, weil hier alle simulieren. Marko und Benny müssen das Migrantenmilieu recherchieren und landen dabei bei einer Gruppe von Jungs, die ihnen gegenüber wiederum die ganz harten Gangster-Knochen geben, während sie in Wirklichkeit brav arbeiten gehen und Familie haben. Erst diese doppelte Simulation von Klischees führt zu einem Ergebnis, das am Ende die Erwartungen des TV-Teams befriedigt. Aber auch die Wienerische schlechte Laune, die sich an alle Ecken und Enden immer wieder lässig Bahn bricht, und die gelungenen Slapstick-Einlagen machen Spaß. 
Tom Dorow, indiekino.de, Berlin

»Durch das Doku-Szenario treibt Regisseur Riahi das Wechselspiel von imitierten, ausgebeuteten und verinnerlichten Klischees wirkungsvoll auf die Spitze, wobei das Ganze trotz aller Absurdität nie konstruiert wirkt und der Erzählton anders als etwa im thematisch ähnlich gelagerten Kassenschlager ›Willkommen bei den Hartmanns‹ immer bodenständig und fast nüchtern bleibt.«
Antje Wessels, filmstarts.de, Berlin 

»Die Moral des Films ist dabei gar nicht so einfach zu benennen – sie bewegt sich irgendwo zwischen ›Zum Teufel mit den Vorurteilen‹, ›Lügen haben kurze Beine‹ und ›Jeder hat seine Gründe‹. Riahi hat ein gutes Gespür für Timing und große Kinobilder; besonders seine stilisierten Zeitlupen, die sich als visuelles Leitmotiv durch den Film ziehen, funktionieren grandios. Die raffiniert verwobene Geschichte, in der Eltern, Kollegen, Ehefrauen und eine wahre Legion von Nebenfiguren eine Rolle spielen, hat der Regiedebütant erstaunlich gut im Griff.« Frank Schnelle, epd film, Frankfurt/Main

»Riahi spart übrigens auch nicht mit seiner Kritik an der Oberflächlichkeit des quotenabhängigen Schmuddel-Fernsehens und den Leuten, die dieses konsumieren. Unkritisch und widerstandslos wird rezipiert und letztlich geglaubt, was einem die Sendung vorgaukelt. Die im Film vorkommende, gescriptete Doku-Serie, gibt den Vorurteilen der Menschen letztlich nur neue Nahrung..« 
Björn Schneider, programmkino.de, Osnabrück

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