10 Milliarden

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10 Milliarden

Deutschland 2015 / Spielfilm / 107 Minuten / 8.-12. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Wir brauchen lokale Ernährungssysteme«, sagt Will Allen – früher ein NBA-Basketball-Star, heute, mit seinem Bauernhof in der Millionenstadt Milwaukee, ein Aktivist des Urban Farming. Afrika wird zum Ende des Jahrhunderts viermal so viele Einwohner haben. 2050 werden 10 Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben. Sie alle müssen ernährt und im besten Falle auch satt werden. Aber wie soll das gehen bei endlichen Ressourcen? Frittierte Heuschrecken, Grillen oder Maden sind – zumindest in hiesigen kulinarischen Breiten – gewöhnungsbedürftig. Aber vielleicht können wir schon bald nicht mehr wählerisch sein. Wie wird es also gelingen, ausreichend Nahrungsmittel für alle Menschen zu erzeugen? Wie lässt sich Hunger am effektivsten bekämpfen? Die Suche nach Antworten auf diese Fragen haben den Filmemacher Valentin Thurn rund um den Globus geführt. Auf seiner Exkursion traf er Großfarmer und Kleinbauern, Börsenspekulanten und Ökolandwirte, Genforscher und urbane Gartenaktivisten. Sie alle arbeiten an Lösungen für die Überlebensfrage der Zukunft, doch zu welchem Preis? 

Eine komplexe Thematik in einem spannenden Dokumentarfilm, aufrüttelnd, lösungsorientiert und mit der Erkenntnis: Die Bewältigung großer Probleme muss im Kleinen beginnen.

Fotos: Prokino Filmverleih, München

Buchtip: Valentin Thurn, Stefan Kreutzberger): Harte Kost: Wie unser Essen produziert wird - Auf der Suche nach Lösungen für die Ernährung der Welt. Paperback, 320 Seiten, € 16,99.
ISBN: 978-3-453-28063-2. Ludwig Verlag, Verlagsgruppe Random House, München 2014.

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»Keine Sorge, dieser Film ist kein persön­li­cher Welt­un­ter­gangs­er­leb­nis­trip, in dem sich der Regisseur im Stil von Michael Moore fort­wäh­rend selbst in Szene setzt. Statt­dessen geht es dem Regisseur mit einer gehörigen, aber nicht unan­ge­nehmen Portion Sendungs­be­wußt­sein um die Frage des Titels: Wie sollen bei stei­gender Bevöl­ke­rung alle noch satt werden, und was hat das für Folgen? Für unsere Ernäh­rungs­ge­wohn­heiten? Und für die Umwelt? […] So ist dies ein Film, in dem man vieles lernen kann, und dabei keine Angst haben muss, dass einem am Abend das Essen nicht mehr schmeckt.« Rüdiger Suchsland, artechock.de, München

»Die Hauptrolle aber gehört den Bauern, Forschern, Unternehmensvertretern und Verbrauchern. Die einen zeigt Thurn beim Einkauf, die anderen auf dem Hof, im Labor oder in ihrer Firma, wo sie von ihrer Perspektive auf Landwirtschaft und Ernährungssicherheit berichten. Geschickt kontrastiert er dabei zwei widerstreitende Produktionsmodelle: Hier die Agrarindustrie mit ihren Labors, den Gen- und Hybridsaaten und dem Versprechen, dass nur eine hochproduktive, hochtechnisierte Landwirtschaft in großem Maßstab die Welternährung künftig sichern könne. Dort die alternativen Ansätze, deren Vertreter fürchten, dass die Massenproduktion ihre eigenen Grundlagen zerstört und überdies vor allem die Reichen versorgt – ausgerechnet jene also, für die Hunger sowieso kein Problem ist und wohl auch keines werden wird.«
Alexandra Endres, Zeit-online, Hamburg

»Ich war lange auf der Suche nach einem Film, auf den ich in der Bildungsarbeit verweisen kann, daher kenne ich mittlerweile alle Dokumentationen über Ernährungspolitik, -ethik, Handelswege von Fleisch, Vegetarismus, Massentierhaltung etc. Was ›10 Milliarden‹ von den mir bekannten Filmen unterscheidet, ist die qualitative Produktion, die auf die Moralkeule verzichtet und mit entsetzlichen Szenen aus Tierfabriken und dramatischer Musik die Schuldfrage ethisch auf Tierhaltung oder -tötung zuspitzt. Die ethische Frage, dass das Welthungerproblemen zum größten Teil nur deswegen besteht, weil die Lebensmittel ungerecht verteilt sind und die Nahrungsproduktion für einige Wenige auf Kosten von einigen Vielen geht, wird jedoch von Thurn keineswegs verwischt. Geschickt und einfühlsam stellt er die verschiedenen Modelle und Lösungsvorschläge für die Zukunft dar.« 
jambelinchen, utopia.de, München

»Die Vielfalt der Haltungen und Lösungsmodelle ist sehr informativ. Obwohl Thurn den Aussagen, mit denen er nicht übereinstimmt, nachträglich Gegenargumente und Relativierungen hinzufügt, lässt er konträre Positionen zumindest nicht von vornherein unter den Tisch fallen. Die Gefahr einer solchen subjektiven Kommentierung ist, dass der Filmemacher in eine allwissende Position gerät. Man sollte seine Stellungnahmen, auch wenn sie sehr differenziert wirken, also nicht als Expertise, sondern nur als Zwischenruf betrachten. Thurn hat selbst immer wieder den Anspruch, zum Beispiel im Bereich des ökologisch und sozial orientierten Anbaus und Handels, nicht den Königsweg, sondern vielmehr die Verästelungen aufzuzeigen.« 
Bianka Piringer, spielfilm.de, Nierstein

»Den größten Eindruck jedoch, den hinterlässt ›10 Milliarden‹, wenn die Dokumentation zeigt, wie Kleinbauern von der Industrie aus dem Geschäft gedrängt werden, davon erzählt, dass jedes Jahr 40 Millionen Küken getötet werden, weil sie nicht zur Eierproduktion taugen. Ein Zufall sind diese erschütternden Szenen nicht, denn Thurn ist gar nicht so sehr an einer neutralen Auseinandersetzung mit dem Thema interessiert. Vielmehr verfolgt er deutlich spürbar eine Agenda, fordert das Umdenken der Bevölkerung: weniger Egoismus, weniger Billigfleisch, dafür ein bewussterer Umgang mit Nahrung und Bodenfläche.« 
Oliver Armknecht, film-rezensionen.de, Falkensee

»Der Film entlässt den Zuschauer mit einem Gefühl der Hoffnung. Das ist – bei allem was man vorher gesehen hat – auch dringend notwendig. Schließlich tut sich überall auf der Welt etwas. Die Vielfältigkeit ist dabei Trumpf. Jeder kann zu einer gesünderen Erde beitragen. Denn mit jedem Einkauf an der Supermarktkasse gibt man ein Votum ab. Dessen sollte sich jeder bewusst sein. Fazit: Herausragender, äußerst wichtiger Dokumentarfilm, der zum Diskurs und zum Überdenken der eigenen Ernährung anregt. Sehenswert!« Stefan Bröhl, movieworlds.com, Lengerich

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