Unser letzter Sommer

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Unser letzter Sommer

Deutschland/Polen 2015 / Spielfilm / 100 Minuten / 9.-12. Jahrgangsstufe

Inhalt

1943 im Südosten des von Deutschen besetzten Polen: Romek träumt davon, Lokführer zu werden. Bisher darf er bloß den Stiefvater zur ›Desinfektionsrampe‹ begleiten, um von dort leere Waggons abzuholen. Verstreute Kleidungsstücke und Koffer entlang der Gleise markieren die Todesspur der Transporte. Die Deportation von Juden und deren furchtbares Schicksal wird von Romek wahr- und stillschweigend hingenommen. Andererseits zögert er nicht, einem entflohenen jüdischen Mädchen Schutz zu gewähren. Eines Tages wird er von einem blutjungen Wehrmachtssoldaten beobachtet, wie er einen der herrenlosen Koffer stiehlt. Doch Guido, der eingezogen wurde, weil er ›entartete‹ Musik hörte und dem der Krieg im Grunde zuwider ist, lässt Romek laufen. Von nun an kreuzen sich beider Wege immer wieder, nicht zuletzt deshalb, weil sie sich in dasselbe Mädchen verliebt haben.

Ein vielschichtiger, berührender Film über Schuld und Verrat, Moral und Menschlichkeit in Zeiten des Krieges.

Fotos: farbfilm Verleih, Berlin

Themen

(deutsche) Geschichte   |  Gewalt   |  Holocaust   |  Krieg   |  Liebe   |  Musik   |  Nationalsozialismus   |  Zivilcourage   |  Gehorsam   |  Gewissenskonflikt   |  Jazz   |  Konformismus und Widerstand   |  Moral   |  Polen   |  Schuld und Sühne   |  Verantwortung   |  Verrat   |  Vertrauen   |  Zweiter Weltkrieg

Fächer

Deutsch   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Politische Bildung   |  Polnisch

»Man glaubt zu wissen, was kommt, und das kommt dann auch. Und doch hat man das so noch nicht gesehen: den Verlust der Unschuld, das Ende der Hoffnung, auch: die Zurichtung zur Grausamkeit, die Vernichtung von Lebensfreude. All dies wird ersichtlich als Auswirkung der Ereignisse auf die vier jungen Menschen in deren Zentrum, es wird spürbar als Beschädigung, die sie ihr ganzes Leben lang begleiten wird. Es wird aber nicht plakativ in Szene gesetzt oder symbolhaft sichtbar gemacht.« 
Alexandra Seitz, epd film, Frankfurt/Main

»Romek, Guido, Franka und Bunia: Sie sind Opfer, Täter, Jäger und Gejagte - und oft ein wenig von allem. Sie verlieben sich und ver-raten einander, profitieren vom Unglück anderer und beschützen einander. Und mit jedem Schuss, jedem Schlag, jedem Angriff auf ihre Jugend werden sie ein bisschen härter und kälter. Anders geht es nicht. Rogalski ist es eindrucksvoll gelungen, diesen Prozess allmählicher Verrohung nachvollziehbar zu machen.«
Vincent Lindig (vlin), Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Ohne zu werten, ohne zu verurteilen, gelingt Rogalski, Jahrgang 1970, ein erschütterndes Bild dessen, was der Krieg aus jungen Menschen macht. Jugend unterm Rad. Auch der Frieden, sollten sie ihn jemals erleben, wird daran nichts mehr ändern können.«
Peter Zander, Berliner Morgenpost

»Sein Film erkundet am Ende ein durchaus typisches Coming-of-Age-Szenario, in dem der Verlust der Unschuld und das Erwachsenwerden im Mittelpunkt stehen. Zu einem sehenswerten Debüt wird ›Unser letzter Sommer‹ maßgeblich durch seine jungen Darsteller. Vor allem Jonas Nay zeigt, warum er zu Recht als einer der größten Nachwuchstalente des deutschen Films gehandelt wird. Voller Energie und Ausdruck, präsent und mit einem Blick, der mehr sagt als jede Dialogzeile, bleibt sein Spiel lange in Erinnerung.«

Marcus Wessel, programmkino.de

»Dem Film ist deutlich an einer authentischen Atmosphäre gelegen, was sich auch in der sorgfältigen Ausstattung zeigt oder der irritierend anheimelnden Art und Weise, in der die Soldaten der Gendarmerie Lieder singen und sich zuprosten. Indem sich die Geschichte auf junge Menschen konzentriert und generell auf schrille Töne verzichtet, meldet sich das Grauen vor allem unterschwellig an. Es setzt die Gefühle in Alarmbereitschaft und zieht sie mitten hinein ins Geschehen. Rogalski ist ein sehenswerter, mit Engagement und Sorgfalt durchkomponierter Film gelungen.« 
Bianka Piringer, kino-zeit.de

»›Unser letzter Sommer» ist auch als Parabel darüber zu verstehen, dass Schuld selbst in grausamen Zeiten nie abstrakt sein kann, sondern immer mit persönlicher Verantwortung und persönlichem Versagen verbunden ist. Dabei verzichtet der Film auf jede einseitige, schematische Darstellung von Polen und Deutschen. Selbst die Befehlshaber in der Hierarchie der Gendarmerie sind widersprüchlich gezeichnet, keine Bestien, wohl aber Männer, die wissen, was ihnen bevorsteht, wenn sie als Rädchen im Getriebe der Kriegsmaschinerie nicht funktionieren.«
Ralf Schenk, film-dienst, Bonn

»Ein eindrucksvoll stilsicheres und persönliches Kinodebüt: eine so menschliche wie nüchtern-realistische Coming-of-Age-Geschichte in Polen während des 2. Weltkrieges.« 
Asokan Nirmalarajah, filmstarts.de

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