Inhalt
Die iranischen Hoffnungen waren groß im Juni 2009: Umfragen vor den Präsidentschaftswahlen prognostizierten einen Sieg der Opposition. Wider Erwarten aber wurde Mahmud Ahmadinedschad in seinem Amt bestätigt. Die Abstimmung war eine Farce, der Wahlbetrug offensichtlich. Regimegegner wurden niedergeknüppelt, verfolgt, ermordet. Tausende Anhänger der grünen Protestwelle mussten ins Exil fliehen. Der in Deutschland lebende Regisseur Ali Samadi Ahadi hatte damals gerade die Komödie »Salami Aleikum« gedreht, nun war es ihm eine Verpflichtung, sich als Künstler zu den Zuständen in seiner Heimat zu äußern. Entstanden ist ein formal und emotional beeindruckendes Werk. Umrahmt von einer animierten fiktionalen Handlung, überzeugt der Film vor allem durch eine Vielzahl authentischer Blog-, Twitter- und Facebook-Einträge. Interviews mit Exil-Iranern eröffnen zeitgeschichtliche Zusammenhänge und ermöglichen Vergleiche mit Protestbewegungen des »arabischen Frühlings«.
Themen
Iran, Naher Osten, Islam, Gottesstaat, Revolution, Demokratie, Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Medien, Exil, Zivilcourage, Widerstand, Solidarität, Blogger, Motion-Comic-Art
Fächer
Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde, Deutsch, Geschichte, Politik, Philosophie, Bildende Kunst
Pressestimmen
»Manchmal kann das Kino eine große politische Kraft entwickeln: Wenn ein Film bewusst nicht im Realismus stecken bleibt, die Darstellung der Wirklichkeit dabei aber umso wahrhaftiger wirkt. ›The Green Wave‹ ist so ein Film.«
Stefan Kuzmany, Der Spiegel, Hamburg
»›The Green Wave‹ beweist vorbildlich, dass es möglich ist, aus dem Material, das das Internet liefert, im klassischen Medium Kinofilm etwas Eigenes zu formen.«
René Martens, Die Zeit, Hamburg
»Der Film berührt und erweckt starke Gefühle und das trotz seiner verschiedenen Ebenen und Darstellungsmittel. Gerade die Zeichentrickelemente, zu Unrecht mit Harmlosigkeit assoziiert, führen zu einer starken Identifizierung des Zuschauers. Dabei verharmlost der Film nicht, die Brutalität der staatlichen Repression gehört zu den stärksten Momenten aus ›The Green Wave‹«.
Wolfgang Martin Hamdorf, Deutschlandradio Kultur