FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

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Gefühl von Luxus

120 Sitzplätze hat das kleine, aber feine Kino im Babelsberger MedienCampus (KiM). Ganze fünf Plätze waren letzte Woche belegt, als sich auf der großen Leinwand »Kokon« für ein Mini-Publikum entpuppte. Die Maxi-Abstände zwischen den Personen lassen sich denken, Masken wurden dennoch getragen. Im Anschluss an die intime SchulKinoWochen-Vorführung gab’s noch ein intensives Gespräch über den Film – und ein schöner filmischer Beitrag entstand obendrein. Vier Schüler*innen vom Abiturjahrgang des Filmgymnasiums Babelsberg waren daran beteiligt, vor der Kamera …


… äußerten sich Leo Kuhn und Noah Kassin, was sie berührt hat an »Kokon« und warum es sich lohnt, den Film zu sehen und darüber zu reden. Marike Neumann und Lotte Krieger übernahmen Regie, Kamera und Schnitt. Kathrin Lantzsch, filmernste Kinoleiterin, hat alles organisiert und uns zur Verfügung gestellt. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten – und Kathrins hoffnungsvollen Satz möchten wir hier auch noch zitieren: »Es war ein richtiges Gefühl von Luxus, mal wieder im großen Kino sein und einen Film schauen zu können …«





Eröffnung im Lockdown

Vor genau einem Jahr hat sie, als FILMERNST-Schirmherrin, den Schirm für uns aufgespannt und als Bildungsministerin den offiziellen Startschuss für die Brandenburger SchulKinoWochen gegeben. Jetzt, zur 15. Auflage dieses gemeinsam mit VISION KINO gestalteten Projekts wollten wir das gern wieder so machen, dieses Mal im Kino »Movieland« Erkner. Das aber ist ebenso geschlossen wie die Schulen. Doch die SchulKinoWochen haben wir – symbolisch – trotzdem eröffnet, wie man im nächsten Beitrag lesen, sehen und hören kann. Auch die Bildungsministerin ...


... wäre gern wieder unser Gast gewesen. Ihre Videobotschaft ist auf dem Weg, und wir freuen uns natürlich über die Unterstützung auch aus der Ferne. »Film ab!«, heißt es am Schluss des Grußworts – und das gilt ja auch für die Vorführ-Möglichkeiten außerhalb des Kinos, im Distanzunterricht. Für den haben wir – kostenfreie – Streaming-Links zu fünf Filmen als Angebot für unterschiedliche Jahrgangsstufen, und es freut uns sehr, dass es bereits etliche Anfragen dazu gibt. Noch mehr freuen wir uns natürlich auf ein baldiges Wiedersehen im Kino. 


Unserer FILMERNST-Schirmherrin und Bildungsministerin des Landes Brandenburg, Britta Ernst, möchten wir hier und heute viel Kraft und Erfolg in ihrer neuen, wichtigen Funktion wünschen: Just am Eröffnungstag der Brandenburger SchulKinoWochen hat die Ministerin den Vorsitz der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) übernommen.

Erkner mit Film-Premiere

Im Kino »Movieland« hätte die Eröffnungsveranstaltung über die Bühne gehen sollen, mit Schülerinnen und Schülern vom »Carl-Bechstein-Gymnasium«, mit vielen Gästen und der Hauptdarstellerin des großartigen Films »Kokon«. Natürlich war keiner von ihnen zugegen, aber Lena Urzendowsky hat uns ein sehr schönes, ermutigendes Video geschickt. Und zwei Leute hatten sich dann auch tatsächlich höchstpersönlich im großen Kinosaal eingefunden: der Kinochef des »Movieland«, André Keller, und der Regisseur Bernd Sahling. Die beiden haben einen kurzen Film gedreht – und weil sie so viel Spaß dabei hatten, gibt’s noch extra ein Making-Of. Auf der nächsten Seite …


... weiter unten im Video ist zu sehen, dass es gar nicht so leicht ist, die richtigen Worte zu finden, Text zu lernen und am Ende sowohl ernsthaft als auch unterhaltsam rüber- und beim Publikum anzukommen. André, das hast Du ganz großartig gemacht, Dir werden bald Hauptrollen angeboten werden.

Ein großer Dank an unseren FILMERNST-Paten Bernd Sahling, der das nicht nur inszeniert, sondern auch geschnitten hat. Bernd, wir warten sehr auf Deinen nächsten Film bei FILMERNST. »Die Blindgänger« oder auch »Kopfüber« waren große Erfolge bei uns, wir brauchen und wollen mehr!

Schließlich ein dickes Kompliment an Lena Urzendowsky. Natürlich für ihr wirklich berührendes Spiel in »Kokon«, nicht zuletzt aber auch für ihre Bereitschaft und ihr filmernstes Engagement: ob direkt im Kino oder eben als Ersatz mit einem Videogruß. Lena, wir sehen uns im Kino bei FILMERNST oder den nächsten SchulKinoWochen.


ausgenockt und downgelockt

Es bleibt alles ganz anders. Aber eines ist mittlerweile, zu unserem großen Bedauern, gewiss: Die Eröffnungsveranstaltung für die 15. SchulKinoWochen im Land Brandenburg fällt aus – selbst in der Minimalvariante, wie wir sie uns so schön ausgedacht hatten: Wir wollten uns aus dem leeren Kinosaal des »Movieland« Erkner heraus mit Schülerinnen und Schülern des »Carl-Bechstein-Gymnasiums« verbinden. Sie sollten unserem Gast, Lena Urzendowsky, die in »Kokon« die Hauptrolle spielt, in gebotener Distanz ein paar Fragen stellen – und …


… an getrennten Orten, aber immerhin gemeinsam, wollten wir dann den Film sehen. Aber nun wird alles anders. Niemand wird im Kino sein und niemand in der Schule. Das ist jammerschade, doch nicht zu ändern. Wir hoffen auf bessere Zeiten und sind überzeugt: »Kokon« wird sich noch entpuppen – und wir werden den Schmetterling noch auf der großen Leinwand erleben.
Kino muss sein!

Dank an alle, die uns in diesen Zeiten des Hin und Her beigestanden und trotz allem ermutigt haben. Die bereit waren (und sind), alles mitzumachen, was möglich ist: Dank an André Keller, den Chef des »Movieland« Erkner, Dank an Kerstin Röske, Lehrerin am »Carl-Bechstein-Gymnasium«, Dank an Lena Urzendowsky und die FILMERNST-Freunde von der Edition Salzgeber.

Hier noch ein kleiner visueller Rückblick auf die Eröffnung der 14. SchulKinoWochen im Land Brandenburg. Januar 2020 in den »Neuen Kammerspielen« Kleinmachnow, zum Auftakt lief »Fritzi. Eine Wendewundergeschichte«. Als Gäste konnten wir die Bildungsministerin des Landes Brandenburg und FILMERNST-Schirmherrin, Britta Ernst, sowie die Drehbuchautorin Beate Völcker begrüßen.


Klein, aber fein: Ersatzangebot

Natürlich hatten wir immer auch einen Plan B für den Fall der Fälle parat. Allerdings war unsere Hoffnung stark, er würde nie gebraucht. Mittlerweile sind wir längst über Plan C hinaus – und aktuell bei einem kleinen, aber feinen Ersatzangebot. Ein paar Filme, die wir Ihnen – kostenfrei – per Streaming-Links anbieten können und die (auch) für den Distanzunterricht einsetzbar sind. Sollte es vor den Winterferien doch noch Präsenzunterricht geben, haben wir zu ausgewählten Filmen auch DVDs, die wir Ihnen …


… zusenden und die für Projektionen im Klassenraum verwendet werden können.

Für alle Ersatzangebote gilt: Sie nehmen bitte mit FILMERNST Kontakt auf (Susanne Guhlke unter 03378 209 148 oder Kathrin Lantzsch 03378 209 162) und besprechen mit unseren Kolleginnen Ihre Wünsche, Vorstellungen und Möglichkeiten.

Für diese Filme gibt es (bis 30.01.) kostenfreie Streaming-Links:

»Der Fall Mäuserich«
Niederlande 2016, 77 Min., FSK 0, empf. für 2.-4. Klasse

»2040 – Wir retten die Welt!« (Wissenschaftsjahr 2020/21: Bioökonomie)
Australien 2019, 92 Min., FSK 0, empf. für 4.-9. Klasse

»Youth Unstoppable. Der Aufstieg der globalen Jugend-Klimabewegung« (Dokumentarfilm / 17 ZIELE – Kino für eine bessere Welt) Kanada 2019, 88 Min., FSK 0, empf. für 8.-13. Klasse

»10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?« (Wissenschaftsjahr 2020/21: Bioökonomie)
Deutschland 2015, 107 Min., FSK 0, empf. für 9.-13. Klasse

»I Am Not Your Negro« (Dokumentarfilm /Rassismus im US-Kinofilm)
USA 2016, 93 Min., FSK 12, empf. für 11.-13. Klasse
(Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung)

Zu folgenden Filmen gibt es (bis 30.01.) DVDs für den Präsenzunterricht:


»Der Fall Mäuserich«
Niederlande 2016, 77 Min., FSK 0, empf. für 2.-4. Klasse


»Mein Freund, die Giraffe«
Niederlande/Belgien/Deutschland 2017, 74 Min., FSK 0, empf. für Vorschule und 1.-3. Klasse
(In Kooperation mit dem Kinderfilmfest im Land Brandenburg)


»Alfie, der kleine Werwolf«
Niederlande/Belgien 2011, 91 Min., FSK 0, empf. für 2.-4. Klasse
(In Kooperation mit dem Kinderfilmfest im Land Brandenburg)


»Fritzi. Eine Wendewundergeschichte« (Animation)
Deutschland, Belgien, Luxemburg, Tschechien 2019, 86 Min., FSK 6, empf. für 3.-6. Klasse
(In Kooperation mit dem Kinderfilmfest im Land Brandenburg)


»Wintertochter«
Deutschland, Polen 2011, 90 Min., FSK 0, empf. für 5.-8. Klasse
(In Kooperation mit dem Kinderfilmfest im Land Brandenburg)


sowie


»Youth Unstoppable. Der Aufstieg der globalen Jugend-Klimabewegung« (Dokumentarfilm / 17 ZIELE – Kino für eine bessere Welt) Kanada 2019, 88 Min., FSK 0, empf. für 8.-13. Klasse

»Sorry We Missed You« (17 ZIELE – Kino für eine bessere Welt)
Großbritannien/Frankreich/Belgien 2019, 101 Min., FSK 12, empf. für 9.-13. Klasse



Spatzenkino im Nest – Das Online-Angebot


Hinweisen möchten wir gern auch auf das Angebot des »Spatzenkino«, das nicht im Winterschlaf ist, sondern im Januar »Eiskalte Wintergeschichten« bietet. Mit dem Online-Programm, drei kurzen Filmen für Kinder ab 4 Jahren, kommt der Spatz in die Kita oder nach Hause geflogen.
Das Programm ist im Januar für einen Monat auf der Internetseite www.spatzenkino.de abrufbar und kann auf dem Computer oder dem Handy angesehen oder mit dem Beamer gestreamt werden. Für Bastelwütige und Wissensdurstige gibt es dort auch Begleitmaterial mit spannenden Informationen, Ideen und Angeboten für eine gelungene »Kinovorstellung«.


Treffpunkt Kino

Nein, eben nicht. Seit Monaten sind die Leinwände verwaist. Manche Häuser öffneten im Lockdown light an den Wochenenden für einen Popcorn-Verkauf aus dem Foyer heraus. Einige, wie das »Movieland« Erkner, boten zeitweise gar einen Maiskorn-Lieferdienst. Alles kein Ersatz für den eigentlichen Sinn und Zweck des Kinos: Film – FILMERNST – als Gemeinschaftserlebnis. Wenn die Schule nicht ins Kino kann, könnten wir uns aber auf die Zeit danach vorbereiten: Mit einem Blick hinter die Kulissen. VISION KINO bietet auf seiner Webseite …


… etliche Beiträge – und für verschiedene Altersstufen aufbereitetes Material – zum Kulturort und zur Medieninstitution Kino. Anregungen und Aufgaben, die sich sowohl für den Präsenz- als auch den Distanzunterricht gut verwenden lassen: lehrreich und unterhaltsam.
Informationen über Filmberufe beispielsweise, über die Verwertungskette des Films, über den Kulturort Kino oder die verschiedenen Anteile an den Kosten einer Kinokarte. Hintergrundwissen, das auch zur Filmbildung gehört.

Hier finden Sie diese und noch mehr Beiträge des Digitalen Begleitprogramms:
(nach unten scrollen)

FILMERNST-Neujahrsgruß 2021

»Es ist vollbracht«, so stand es auf unserem Neujahrsgruß 2020: »Brexit Is Done«. Mit Monty Pythons Frage »Wo ist der Spaß am Film?« sahen wir frohen Mutes und voller Zuversicht auf den »Sinn des Lebens« im und mit dem Kino. Wenig später hielt die Welt irgendwie an und inne, es kam zum großen AHA: Wir könnten den 2020er Gruß genauso für 2021 nehmen …


»Es ist vollbracht«, so stand es auf unserem Neujahrsgruß 2020: »Brexit Is Done«. Mit Monty Pythons Frage »Wo ist der Spaß am Film?« sahen wir frohen Mutes und voller Zuversicht auf den »Sinn des Lebens« im und mit dem Kino. Wenig später hielt die Welt irgendwie an und inne, es kam zum großen AHA: Wir könnten den 2020er Gruß genauso für 2021 nehmen …



»Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher,
dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.«


Ob der französische Philosoph und Mathematiker Pascal wirklich recht hat, möchten wir nach diesem absolut außergewöhnlichen Jahr eher bezweifeln. Wir jedenfalls würden schon gern mal wieder raus aus der Stube und rein ins Kino. Wir freuen uns mehr denn je auf viel Spaß am Film, auf direkte Begegnungen vor der großen Leinwand und auf die Gespräche über den Sinn des Lebens nach dem Abspann. Wir halten, jetzt erst recht und trotz allem, an Bewährtem fest und sind ofen für Neues.
All unseren filmernsten Freunden und Förderern, Paten und Partnern, Vertrauten und Verbündeten wünschen wir ein helles, gesundes Jahr 2021.

Wir nutzen jede Chance

Nicht nur wir, sondern nahezu alle, die in diesem wirklich ›ver-rückten‹ Jahr Festivals, Veranstaltungen, Projekte planten, mussten immer wieder auf Null zurück. Immer wieder aber haben wir neu angefangen und versucht, das Mögliche möglich zu machen. Das gilt auch für die SchulKinoWochen, die wir im Januar auf die Brandenburger Leinwände bringen wollen. Mit dem Lockdown jetzt und den Aussichten über den 10. Januar hinaus bleibt vieles ungewiss und scheint eher unwahrscheinlich. Die Chance, Vorführungen wie geplant in Kinos stattfinden zu lassen …


… wird auch in den ersten Wochen des Neuen Jahres äußerst gering sein. Die Spielräume werden im wahrsten Sinne des Wortes immer enger, die Möglichkeiten immer schmaler. Dennoch geben wir nicht klein bei, sondern bereiten ein kleines Ersatzangebot vor, das wir allen bisherigen Anmeldern und allen Interessenten demnächst vorstellen werden. Einige ausgewählte Filme für verschiedene Jahrgangsstufen, die Sie dann im kleinen Klassen- oder Gruppenverband vorführen können. Dazu Begleitmaterial als Anregung für ein Unterrichtsgespräch über den Film. Wir hoffen, dass wir auf diese Weise zumindest punktuell ein paar filmische Erlebnisse schaffen und den Unterricht bereichern können.

Das Interesse am Programm ist nach wie vor groß, noch immer erreichen uns Anmeldungen für die Veranstaltungen ab Mitte Januar. Wir freuen uns natürlich sehr über die Resonanz und über Ihre filmernste Verbundenheit. Wir nehmen das als gutes, optimistisches Zeichen für das Neue Jahr – und bleiben in engem Kontakt.  

Bestimmt nicht im Angebot haben werden wir einen Film – schade eigentlich –, der zur gegenwärtigen Situation bestens passen würde. Es ist ein Werk des bayerischen anti-autoritären Autorenfilmers Herbert Achternbusch: »Die Atlantikschwimmer«, ein Zitat daraus wurde sprichwörtlich: Da stehen zwei Männer, Herbert und Heinz, am Meeresstrand. Es treibt sie hinaus, doch es fehlt ihnen ein Schiff. Angesichts dieser fatalen Lage verkündet Herbert, dargestellt vom Anarcho Achternbusch höchstselbst: »Du hast keine Chance, aber nutze sie!« Dann steigt er in voller Montur ins Wasser und schwimmt in die Fluten: Das Ende des Films und Hoffnung auf etwas Neues. Wir nutzen jede Chance!

Wir packen Päckchen

Das kam hervorragend an, so wie wir es uns gewünscht und vorgestellt hatten: Die in der FILMERNST-Nikolaus-Versandstelle geschnürten Adventspäckchen haben ihre Empfänger erreicht und viel Freude bereitet. Von einigen unserer treuesten und engagiertesten FILMERNST-Freunde in den Schulen kam die Bestätigung, mit Worten, die uns motivieren: »Machen Sie weiter so und bleiben Sie standhaft!« Das übertragen wir gern auf alle – mit den herzlichsten Grüßen und besten Wünschen für ein – auch in diesen Zeiten – schönes Weihnachtsfest und einen ruhigen Wechsel ins Jahr 2021. Wir sehen uns!

Salami und Spekulatius

Eine kulinarische Kombination, die nicht so recht zusammenpasst im Advent. Passt aber vielleicht ganz gut, etwas verzweifelnd-kalauernd, zum Corona-Status: Spekulationen, wie es strategisch weitergeht und wann wir die Welle brechen – und Salamitaktik beim Lockern, Ver- und Nachschärfen. Es war ja schon Ende Oktober abzusehen, aber nun ist es bittere Gewissheit: Auch im Dezember, jedenfalls bis 20., bleiben die Kinos dicht und FILMERNST fällt – wie links zu sehen ist – weiter flach.


Das heißt, auch die JugendFilmTage in den Kinos von Lübben und Königs Wusterhausen müssen dem Virus weichen, selbst wenn das Gesundheitsamt des Landkreises Dahme-Spreewald bis zuletzt nach Mitteln und Möglichkeiten gesucht hat. Dank allen, die vieles versucht und uns bei allen Wendungen unterstützt haben. Der Inzidenz waren wir nicht gewachsen. Nun bleibt uns weiter die Hoffnung auf das Neue Jahr und die SchulKinoWochen im Land Brandenburg vom 14. bis 29. Januar. Was uns diese Hoffnung gibt? Die doch recht zahlreichen Anmeldungen aus den Schulen, die uns Tag für Tag erreichen. Sie zeigen uns, dass nicht nur wir auf FILMERNST und den »Lernort Kino« setzen.

Foto: Dank an blog.speisekarte.de

Nikolauspäckchen

Einen Nikolaus-Film hatten wir bei FILMERNST noch nie im Programm, aber dafür schon einige Male beim Kinderfilmfest mit »Winky will ein Pferd«: Da ist ein sechsjähriges Mädchen mit ihren Eltern von China nach Holland gezogen, wo alles ganz anders ist: Sprache, Essen, Bräuche. Neu und absolut spannend ist für sie die Geschichte mit dem Nikolaus – von dem sie sich etwas ganz Besonderes wünscht. Ein Pferd können wir nicht als Überraschung bieten, aber es sind einige Nikolauspäckchen unterwegs an Schulklassen …


… die sich auf die FILMERNST-Veranstaltungen mit den ganz besonderen Filmen im Herbstprogramm sehr gefreut hatten. Doch nun mussten wir schon zum zweiten Mal alles absagen – und die Enttäuschung war bei vielen groß. Als kleinen Ersatz werden wir für einige, besonders engagierte Filmfreunde eine Überraschung – Bücher und DVDs – auf den Weg bringen: mit herzlichen Grüßen von FILMERNST und dem Nikolaus.

Foto: Bos Bros. Film & TV Productions

Es ist wie es ist: Kinos dicht

Eine kleine Chance sahen wir ja noch, nach dem Bund-Länder-Beschluss letzten Donnerstag: Dass wir für den Unterricht am anderen Lernort vielleicht doch noch in die Kinos könnten, denn es sollten ja nur die Unterhaltungsangebote ausgeschlossen sein. Wir haben daher gleich unsere Partner-Kinos gefragt, ob sie filmernst dabei wären, falls es eine Ausnahme in den Anordnungen geben sollte – und fast alle haben uns sofort ihre Bereitschaft zugesichert. Dann aber, am Abend vor dem Reformationstag …


… mit dem Ergebnis der brandenburgischen Kabinettssitzung und der neuen Verordnung über befristete Eindämmungsmaßnahmen gegen Corona, war es bitter-klar: Für den Publikumsverkehr zu schließen sind (auch) Kinos (außer Autokinos, Autotheater und Autokonzerte). Das ist unmissverständlich und ohne Spielraum für Interpretationen: Gleich, ob vormittags oder nachmittags, ob zur Unterhaltung oder zur Bildung: Kinos sind komplett für jegliche Veranstaltungen dicht.

Schweren Herzens müssen wir also (zunächst) all unsere November-Termine absagen. Auch beim zweiten Versuch wird unser großartiges Programm nicht zur »Leinwandreife« gelangen, werden die vier wunderbaren Filme nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie wirklich verdient haben. Dabei waren wir nach dem Ende der Sommerferien sehr überrascht und höchst erfreut über die wirklich großartige Resonanz aus den Schulen: In kürzester Zeit haben uns Anmeldungen für mehr als 6.000 Schülerinnen und Schüler erreicht. Über 120 Veranstaltungen standen im November/Dezember auf dem Spielplan …

Nun hoffen wir und wünschen uns allen sehr, dass die Dezember-Termine möglich sein werden. Gleich Anfang des Monats stehen in den Kinos von Lübben und Königs Wusterhausen die JugendFilmTage auf dem Programm – und wir würden die Tradition höchst ungern dem Virus opfern.

Noch mehr Tradition steht im Januar auf dem Spiel: Vom 14. bis 29. Januar 2021 gibt es zum 15. Male die SchulKinoWochen im Land Brandenburg. Die Programmhefte sind bereits an alle Schulen des Landes versandt worden – und, man glaubt es kaum, auch die ersten Anmeldungen sind bereits da. Mit so viel Optimismus, mit so viel Vertrauen in unsere filmernste Arbeit, muss es einfach klappen.

Bleiben Sie uns treu und gewogen: FILMERNST will ins Kino, das Kino will und braucht FILMERNST!


Als kleines, Mut machendes, erwärmendes Zeichen in diesen Zeiten noch ein Gedicht von Erich Fried: Nicht »Es ist wie es ist«, sondern: Was es ist.

Es ist Unsinn / sagt die Vernunft.
Es ist was es ist / sagt die Liebe.

Es ist Unglück / sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz / sagt die Angst.

Es ist aussichtslos / sagt die Einsicht.
Es ist was es ist / sagt die Liebe.

Es ist lächerlich / sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig / sagt die Vorsicht.

Es ist unmöglich / sagt die Erfahrung.
Es ist was es ist / sagt die Liebe.

Foto: cottonbro von Pexels


Erich Fried: Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte.
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 1996.

Heiße Luft

»Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war.« Die August-Temperaturen scheinen Mark Twains meteorologische Diagnose zu bestätigen. Pünktlich zum Schuljahresbeginn wird uns arg eingeheizt. Keine kühle Brise, die den geforderten regelmäßigen Luftaustausch erleichtern könnte. Im wahrsten Sinne des Wortes »heiße Zeiten«, die wir gerade erleben. Derart herausfordernd hat wohl noch nie ein Schuljahr begonnen. Dass es trotz aller Einschränkungen ein gutes und auch …


… erfolgreiches werde, dafür wünschen wir allen Lehrerinnen und Lehrern, allen Erzieherinnen und Erziehern – und natürlich allen filmernsten Freunden und Verbündeten viel Kraft und gute Gesundheit. Wir schaffen das!


Photo by Chris Barbalis on Unsplash


Frühjahr im Herbst

Es ist ein Novum, dass wir die vier Filme unseres Frühjahrsprogramms noch einmal im Herbst anbieten. Corona stoppte am 12. März all unsere Aktivitäten, nun aber wollen wir einen neuen Anfang wagen. Von Lehrkräften aus all unseren rund 25 Spielorten haben wir auf Anfrage die Reaktion bekommen, dass sie FILMERNST durchaus vermissen und sehr gern wieder mit ihren Schülerinnen und Schülern ins Kino kämen, zu Filmen als Gemeinschaftserlebnis und als Anregung für den Unterricht. Die vom Bildungsministerium …


… noch vor Beginn der Sommerferien avisierte Perspektive auf das neue Schuljahr hat uns zu einem filmernsten Neustart ermutigt. Im Anschreiben vom 19. Juni an die Staatlichen Schulämter, Schulträger und Schulen ist ausdrücklich formuliert: »Außerschulische Lernorte können als Angebote des curricularen Lernens am anderen Ort … genutzt werden.« Das entspricht genau unserem FILMERNST-Motto: »Sehend lernen – die Schule im Kino«. Auch und gerade in diesen Zeiten.

Wir werden daher das fast »ungespielte« Frühjahrsprogramm im Herbst erneut anbieten, mit konkreten Terminen. Was wirklich wahrgenommen werden kann, was die Bedingungen erfordern und die Gegebenheiten erlauben, werden wir sehen. Wir möchten Ihnen, uns und den Filmen aber eine zweite Chance bieten, jeder der vier Filme hat es absolut verdient.

»Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess« war als wunderbare Ferien-Einstimmung gedacht. Im April sollte der Film bundesweit auf die Leinwände kommen, dann wurde der Start auf Anfang Juni verschoben. Nun plant der farbfilm Verleih den 3. September als Premierentermin. Wir sehen und erleben den großartigen Jugendfilm eben als Rückblick auf einen wirklich einzigartigen Sommer.

Ihre Anmeldungen zu den Veranstaltungen erreichen uns am besten und schnellsten gleich online auf dieser Webseite. Natürlich können Sie uns auch anrufen. Wir beraten Sie gern, vor allem auch bei der Organisation besonderer Projekte oder bestimmter »Wunschfilm«-Veranstaltungen.

Unser Herbstprogramm:

»Latte Igel und der magische Wasserstein«
1. bis 3. Jahrgangsstufe · 82 Minuten

»Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess«
4. bis 7. Jahrgangsstufe · 84 Minuten

»Als Hitler das rosa Kaninchen stahl«
4. bis 8. Jahrgangsstufe · 119 Minuten

»The Peanut Butter Falcon«
8. bis 13. Jahrgangsstufe · 97 Minuten



Foto: farbfilm Verleih

Cottbus ganz oben

All unsere Partnerkinos wurden von uns gefragt, ob sie ab Ende September wieder am FILMERNST-Programm und im Januar 2021 auch an den nächsten SchulKinoWochen teilnehmen wollen. Die Antworten fielen fast einstimmig aus: Alle möchten gern wieder filmernste Angebote präsentieren, unter strenger Beachtung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln. Wie das aussehen kann, hat gerade das Cottbuser »Obenkino« bewiesen: In der ersten Schulwoche gleich die ersten FILMERNST-Veranstaltungen …


… das gab’s nicht mal zu »normalen« Zeiten. Die Klassen 10 der »Sachsendorfer Oberschule« wollten »The Peanut Butter Falcon« sehen – und statt einer Vorführung hat das engagierte Team vom »Obenkino« vier Termine mit jeweils 20-25 Personen an zwei Vormittagen ermöglicht. Das ist ganz großartig – und hier würde es wohl sogar dem großmäuligen Zak, einem der Filmhelden, die Sprache verschlagen.


»Freunde sind die Familie, die man sich aussucht«, sagt er – und das gilt dann wohl auch für das »Obenkino« und die »Sachsendorfer Oberschule«. FILMERNST freut sich jedenfalls riesig über diesen zweiten Anfang! So kann es weitergehen.



Die »Lausitzer Rundschau« hat den FILMERNST-Auftakt im »Obenkino« mit einem Beitrag gewürdigt – Dank an den FILMERNST-Freund und Cineasten René Wappler.


Foto: TOBIS Filmverleih


Pink oder hellblau?

»Also lautet ein Beschluss: dass der Mensch was lernen muss. Nicht allein das ABC bringt den Menschen in die Höh. Nicht allein im Schreiben, Lesen übt sich ein vernünftig Wesen.« Wilhelm Busch spricht uns hier aus dem Herzen. Er zieht das zeichnerische Talent eines Erstklässlers in Betracht, wir widmen uns der filmischen Bildung vom allerersten Schultag an. Betrachtet man allerdings die Schul- oder Zuckertüten der »ABC-Schützen«, dann scheint die cineastische Grundausbildung in ganz anderen Bahnen …


.. zu verlaufen. Im Web-Shop der ältesten deutschen Schultütenfabrik Deutschlands – seit 1910 produziert die Firma Nestler im erzgebirgischen Ehrenfriedersdorf – finden sich die Angebote nicht nur in eine »Mädchen-« und eine »Jungenwelt« unterteilt, sie sind natürlich auch mit Geschenkschleifen in pink oder hellblau zu haben. Nicht schwer zu erraten, für wen die Wundertüten mit der »Eiskönigin 2«, »Arielle« oder »Spirit – Riding Free« gedacht sind. Komplementär dazu: »Drachenzähmen leicht gemacht«, »König der Löwen«, »Toy Story«, »Star Wars« oder »Avengers« – auf Wunsch auch mit Soundmodul oder Lichtschwert.


Wir hätten in diesem Jahr wahrscheinlich Schultüten mit »Latte Igel« angeboten, denn diesen Film zeigen wir gerade für die Allerjüngsten. »Ihr werdet euch noch wundern, was ich alles kann«, sagt das selbstbewusste kleine Igel-Mädchen, und macht sich allein auf den Weg in den Nordwald, um dort den magischen Wasserstein zu befreien. Eine Pink-Schleife hätte sie sich wohl nicht an die Stacheln geheftet.


Wie dem auch sei, mit welchen Schultüten auch immer: Wir wünschen allen Erstklässlern eine wunderbare, aufregende Feier zum Schuleintritt und »also lautet ein Beschluss: dass der Mensch was lernen muss«. Wir sehen uns bei FILMERNST!


Abbildung: Wilhelm Busch: Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bde. I-IV, Band 4, Hamburg 1959, S. 85-95. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004612744


»Zwinkersmiley« & »Flugscham«

Soeben ist in 28. Auflage ein Buch erschienen, dem man wünscht, nicht nur massenhaft gekauft, sondern auch massenhaft gelesen zu werden. Oder etwas vorsichtiger formuliert: In das Lehrer*innen und Schüler*innen öfter mal reinschauen sollten. Dort finden sie dann auch den Eintrag »Gendersternchen« – und ausführlich drei Seiten zum gendergerechten Sprachgebrauch. Wie immer in seiner Geschichte reagiert der DUDEN auf gesellschaftliche Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Sprache.


Die Neuauflage enthält 148.000 Stichwörter, rund 3.000 sind neu. Die meisten stammen aus den Bereichen Technik, Klima, Verkehr, Gender, Medizin und Politik.


»Coronavirus« steht schon seit fast zwei Jahrzehnten drin, aber jetzt auch Covid-19, Reproduktionszahl, Lockdown. Auf »Hatespeech« würde man gern verzichten, ist aber nun mal leider Realität – wie »Lügenpresse« oder »Volksverräter«, die schon in die 27. Auflage aufgenommen wurden.

Ab jetzt können wir auch nachschlagen, wie man »Shishabar«, »Whatsapp-Gruppe«, »Zwinkersmiley«, »Flugscham« oder »Männerdutt« korrekt schreibt – wobei nicht ganz klar ist, welche anderen, falschen Varianten es denn geben könnte: Vlugschahm, Männerdudd? Aber der Duden ist eben nicht nur ein Leit-Werk der »Recht-Schreibung« (diese Unsitte getrennt geschriebener Komposita vermehrt sich leider immer mehr), sondern widerspiegelt die gesellschaftliche Realität in all ihren Facetten.

Wir bei FILMERNST jedenfalls nehmen die deutsche Sprache weiterhin ernst, filmernst.

Photo by Belinda Fewings on Unsplash

Literatur-Preise: Verlosung

Drei der vier Filme im aktuellen FILMERNST-Programm sind nach literarischen Vorlagen entstanden. Weltberühmt und in einer Millionenauflage erschienen ist Judith Kerrs autobiografisch geprägter Roman »Als Hitler das rosa Kaninchen stahl«. Die Autorin ist vor einem reichlichen Jahr, am 22. Mai, in London gestorben, die Premiere ihres Films hat sie nicht mehr erlebt. Der Ravensburger Verlag hat uns 14 Exemplare eines Sammelbands …


… von Judith Kerrs Romanen (mit »Als Hitler das rosa Kaninchen stahl«, »Warten bis der Frieden kommt« und »Eine Art Familientreffen«) zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus gibt es weitere Literatur-Preise zu den anderen Filmen:

5 Bücher »Latte Igel und der magische Wasserstein« – Das Buch zum Film, mit exklusiven Filmfotos – vom Thienemann-Esslinger Verlag, Stuttgart

5 Taschenbücher »Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess«. Das Buch zum Film – vom Carlsen Verlag, Hamburg.

Und schließlich noch was zum Sehen: 3 DVDs »The Peanut Butter Falcon«, zur Verfügung gestellt vom TOBIS Verleih, Berlin.




Für die Verlosung der Bücher und DVDs eine Mail an kontakt@filmernst.de mit dem Betreff: Literatur-Preise und im Text mit dem gewünschten Titel und der Adresse.

Kinos: Orden verdient

»Einen Film auf der Mattscheibe zu sehen, das ist etwa so, als würde man einen van Gogh auf einer Briefmarke betrachten«, soll Jean-Paul Belmondo gesagt haben. Der verdankt dem Kino ja seine Karriere, wenngleich Filme mit ihm heutzutage fast nur noch im TV zu sehen sind. Wir jedenfalls haben diesen Vergleich auf der Glückwunschkarte zitiert, mit der wir allen FILMERNST-Partnerkinos zum Gewinn des Kinoprogrammpreises …


… gratulierten. Vergeben wurde der Preis in der vergangenen Woche, wie immer vom Medienboard BerlinBrandenburg. Traditionell schon zum 22. Male, aber zum ersten Mal – wie der Deutsche Filmpreis – notgedrungen nur digital und online, aber wie immer moderiert von Kino-King Knut Elstermann. 33 Filmtheater aus Berlin und 18 aus Brandenburg durften sich über die Auszeichnung und ein deutlich erhöhtes Preisgeld freuen. Mit 1,5 Millionen Euro war die Preissumme verdreifacht worden; jedes der 61 Kinos, das sich beworben hatte, bekam eine Soforthilfe in Höhe von 10.000 Euro.




Was Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus schon 2009 bekundete: »Kino in Brandenburg ist kulturelle Grundversorgung«, das gilt in Zeiten der Corona-Krise erst recht: »Für Euren Einsatz habt Ihr einen Orden verdient! Ihr seid das Herzstück der vielfältigen Filmkultur in der Hauptstadtregion. Nach dem Filmriss geht die Geschichte weiter.«

Vier Brandenburger Kinos wurden mit dem Spitzenprogrammpreis in Höhe von 30.000 Euro ausgezeichnet: »Thalia Arthouse« Potsdam, »Multikulturelles Centrum« Templin, »Union Filmtheater« Fürstenwalde, »Neue Kammerspiele« Kleinmachnow.




Prämien zu je 20.000 Euro gingen an das »FilmforUM« Schwedt und die »Parklichtspiele« Buckow.

Prämien zu je 15.000 Euro an das »KULTur-Kino Capitol« Königs Wusterhausen, das »Astoria« Wittstock und den »Weltspiegel« Cottbus.

Prämien zu je 10.000 Euro an das »Ala Kino« Falkensee, den »Weltspiegel« Finsterwalde, die »Spreewald Lichtspiele« Lübben, den »Scala Kulturpalast« Werder, das »Obenkino« Cottbus, ans »Movietown« Wust und ans »Movie Magic« Eberswalde.

Herzlichen Glückwunsch allen unseren Brandenburger Partnerkinos – und darüber hinaus auch unseren Berliner Freunden vom »Bundesplatz-Kino«, den »Eva-Lichtspielen« und dem »IL Kino«.

Wir bleiben euch filmernst nahe, wünschen euch und uns viel Kraft für die Zukunft: mit Kino.


Foto: Medienboard BerlinBrandenburg; Teaserbild: Susanne Pomerance

Kino: Wiederholung im Wochentakt

»›Was heißt Rückkehr zu einem normalen Leben?‹ – ›Neue Filme im Kino‹, antwortete Tarrou lächelnd.« So ist es in einem Buch zu lesen, das der Rowohlt Verlag gerade in 90. Auflage gedruckt hat. Albert Camus »Die Pest« gilt als Roman der Stunde. Warum nur? Drängt es uns, Seuchen miteinander zu vergleichen, Ausnahmezustände, Leidensgeschichten? Die Fiktion der Vergangenheit mit der Realität von heute? Parallelen gibt es freilich …


Die Bürger Orans werden völlig unvermittelt und unvorbereitet von der sich schnell ausbreitenden Infektion heimgesucht. Es fehlt an einem Impfstoff, Quarantäne wird angeordnet, Ausgangssperren schränken die Freiheit ein. Mit zunehmender Bedrohung entwickeln sich Ängste, Misstrauen, Verzweiflung. Was jedoch anders ist: In Oran bleiben Cafés geöffnet, Kinos und Theater spielen weiter. Den Lichtspielen allerdings mangelt es an neuen Filmen, deshalb wiederholt sich das Programm im Wochentakt. Und die Oper gibt einzig »Orpheus und Eurydike«, bis auch der Protagonist der Seuche zum Opfer fällt und an der Rampe zusammenbricht.

»Es kann übrigens gesagt werden, dass die eigentliche Herrschaft der Pest in dem Augenblick zu Ende war, da für die Bevölkerung ein Fünklein Hoffnung wieder möglich wurde.« Das Leben, der Alltag kehren zur Normalität zurück, mit endlich neuen Filmen in alten Kinos.

Soweit der Exkurs auf einen literarischen Klassiker, der natürlich nicht nur in Corona-Zeiten lesenswert ist. Verfilmt werden literarische Klassiker natürlich auch (fast immer), obwohl es in diesem Falle recht lange gedauert hat: 1992 verlegte der argentinische Regisseur Luis Puenzo die Handlung in seine Heimatstadt Buenos Aires, William Hurt wurde für die Rolle des Dr. Rieux besetzt, die weibliche Hauptrolle spielte Sandrine Bonnaire. Der Film bekam miserable Kritiken und lief hierzulande nie im Kino, selbst eine DVD ist nicht zu bekommen …




Deshalb noch eine andere filmische Referenz: Weit bessere Kritiken bekam der Film »Das Labyrinth der Wörter« (2010) von Jean Becker: Hier spielt der mächtige Gérard Depardieu einen ziemlich ›bildungsfernen‹ Gelegenheitsarbeiter, der auf einer Parkbank eine über 90-jährige Dame mit feinen Umgangsformen kennenlernt. Die liest ihm eine Passage aus Camus »Die Pest« vor – und ist überrascht, welche Saiten die Literatur bei dem groben Klotz zum Klingen bringt.


Foto: Concorde Filmverleih, München; Teaser: Le Livre de Poche/Hachette Livre, Paris

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