The Hate U Give

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The Hate U Give
The Hate U Give

USA 2018 / Spielfilm / 133 Minuten / 9.-13. Jahrgangsstufe

Inhalt

»If you don’t see my blackness, you don’t see me.« Starr ist 16, wohnt in einem schwarzen Viertel, geht aber auf eine Schule, die hauptsächlich von Weißen besucht wird – und hat dort einen weißen Freund. Chris versucht ihr zu erklären, dass es für ihn nicht auf die Hautfarbe ankomme. Er sehe sie, er sehe die Menschen so, wie sie sind. Doch Starr macht ihm die Unterschiede klar: Es gibt zwei Versionen von ihr, zwei Welten, zwischen den sie ständig hin- und herwechselt. Bislang hatte sie das Code-Switching ganz gut beherrscht, aber nun ist Starrs Welt komplett aus den Fugen: Sie musste mit ansehen, wie ihr Freund aus Kindertagen bei einer Fahrzeugkontrolle erschossen wird. Der Polizist hatte in Khalils Hand eine Pistole gesehen, es war aber nur eine Haarbürste. Starr soll von der Augen- zur Kronzeugin werden. Ob sie bereit sei, ihre Waffe zu nutzen, fragt eine schwarze Aktivistin – was heißt: Wird sie den Mut aufbringen und erzählen, was sie erlebt hat? Ja, den Mut hat sie. Erst im TV-Interview und dann vor der Grand Jury, die über eine Anklage entscheidet. Doch die Wahrheit bleibt auf der Strecke und die Gerechtigkeit leidet – ein Teufelskreis.

Zornig, schmerzhaft, mit voller Härte: Black Lives Matter!

Fotos: 20th Century Fox / Disney

Themen

Identität   |  Familie   |  soziale Rollen/Erwartungen   |  Code-Switching   |  Sprache/Slang   |  Segregation   |  Vorurteile   |  Diskriminierung   |  Rassismus   |  Black Panther   |  Black Lives Matter   |  Empowerment   |  Toleranz   |  Zivilcourage   |  Machtmissbrauch   |  Polizeigewalt   |  Recht und Gerechtigkeit   |  Literaturverfilmung

Fächer

Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Politische Bildung   |  Deutsch   |  Englisch   |  Psychologie   |  Musik

»Wovon das Drama ... spürbar profitiert, ist die hervorragende Besetzung, angefangen mit Amandla Stenberg. Nicht nur, dass sie der Thematik eine greifbare Präsenz verleiht, zu sehen, wie diese anfangs fröhliche Teenagerin an der Trauer zu verzweifeln droht, ehe die Wut, die sich in ihr aufbaut, ihr ein Ziel und eine Stärke verleiht, ist beeindruckend verkörpert. Die übrigen Beteiligten stehen dem in nichts nach. Dem Filmemacher gelingt mit ›The Hate U Give‹ ein ebenso aktuelles wie packendes Porträt einer Gesellschaft, deren Spaltung nicht nur spürbar ist, sondern Menschenleben kostet. Wie sich das auf eine Familie, auf eine junge Person auswirken kann, ist fantastisch und sehenswert geschildert. Und ermutigend obendrein.«
Jens Adrian, treffpunkt-kritik.de, Putzbrunn

»Die Szenen, in den die Polizei martialisch gegen friedliche Demonstranten vorgeht, erinnern nicht zufällig an Bilder aus Ferguson. Trotzdem erstarrt die Geschichte nicht zu Propaganda. Das noch immer erschreckend gültige Zehn-Punkte-Programm der Black Panthers findet ebenso Raum wie Mavericks Vorbehalte gegen Starrs weißen Freund und das Geständnis eines schwarzen Polizisten, bei Afroamerikanern misstrauischer zu reagieren. Auch der junge Todesschütze wird nicht als Monster dargestellt, denn Tillman Jr. ist klug genug, institutionalisierten Rassismus nicht zum ›Bad-Apple‹-Problem kleinzureden. Umgekehrt zeigt er den Ghetto-Drogenboss nicht als Opfer des Systems, sondern als brutalen Unterdrücker.« Kai Mihm, epd film, Frankfurt/Main

»Wie kommen sie da bloß wieder raus? Das fragt sich der Zuschauer nicht erst, als King Mavs Laden anzündet, in den sich die Jugendlichen aus dem Tränengas gerettet haben. Sie kommen da wieder raus. Dass Starr gerettet werden muss, dass sie bei aller eigenen Stärke der Hilfe, des Vertrauens, der Ermutigung anderer bedarf, macht diese Figur kein bisschen kleiner. Amandla Stenberg spielt ihre Heldin zwischen der selbstverordneten Blassheit als schwarzer Schülerin unter Weißen und einer Kraft an der Spitze des Protests, die wie von außen auf sie einwirkt, mit hinreißender Entschlossenheit.«
Fridtjof Küchemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Starr hat die Lehren des Straßenphilosophen Tupac Shakur verinnerlicht: ›The hate u give little infants fucks everybody.‹ Der Hass, den du an die Kinder weitergibst, verdirbt alle. Das Akronym T.H.U.G. L.I.F.E. (Gangsterleben) hatte sich der 1997 erschossene Rapper auf den Bauch tätowiert. ›The Hate U Give‹ ist auch der Titel von Angie Thomas’ mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnetem Romandebüt ... Thomas schrieb das Buch als Reaktion auf die Tötung Oscar Grants durch einen weißen Polizisten im kalifornischen Oakland 2009, auf dem Vorfall basiert auch Ryan Cooglers Regiedebüt ›Fruitvale Station‹. Polizeigewalt ist immer noch ein virulentes Problem in den USA, das die Gesellschaft spaltet. Die Black-Lives-Matter-Bewegung hat lediglich das Bewusstsein für das Unrecht geschärft.«
Andreas Busche, Der Tagesspiegel, Berlin

»Über die sehr gut ausgearbeiteten Nebenfiguren transportiert ›The Hate U Give‹ folglich viele bekannte Argumente der grundlegenden Diskussion, während Starr versucht, ihre eigene Stimme zu finden. Ab hier funktioniert ›The Hate U Give‹ genauso gut als Coming-of-Age-Geschichte wie als Sozialdrama, ohne eine der beiden Seiten zu vernachlässigen. George Tillman Jr. vermag es, die vielen verschiedenen Aspekte erzählerisch mit einer unglaublichen Ruhe und Überzeugung zu vereinen, selbst wenn er die zwei Welten seines Films dafür inszenatorisch auseinanderreißen muss, um die Unterschiede aufzuzeigen. Am deutlichsten wird das durch die warmen, lebendigen Farben, in die sich Garden Heights hüllt. Auf der Williamson Prep dominiert derweil ein kühles, reserviertes Blau.« Matthias Hopf, dasfilmfeuilleton.de, Berlin

»Durch diese Direktheit formuliert das Drama seine Botschaft zu jedweder Zeit klar aus und sorgt für ein Verständnis, welches oftmals fehlt, wenn wir mal wieder nebenbei etwas von Demonstrationen von People of Color mitbekommen. Das ist das Brillante an ›The Hate U Give‹: Der Film erfüllt einen ungemein wichtigen und lehrreichen Zweck: Er sensibilisiert uns für das Thema und erklärt und klar und deutlich, warum #BlackLivesMatters relevant ist. Dabei greift die Verfilmung gerne und oft in die Klischeekiste, allerdings meistens, um diese Stereotypen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch eine heftige Dosis Pathos und vor allem Kitsch muss man bereit sein, als Zuschauer zu akzeptieren. Bis auf das Finale erweisen sich diese zwei Komponenten aber als eine sehr gute Antriebskraft für den Film von Notorious B.I.G.-Regisseur George Tillman, Jr.«
Sebastian Groß, moviebreak.de, Kassel

»But the film’s most impressive aspect is a perspective rooted deeply within the black community it portrays, that does not compromise one ounce of its rage against external injustice, while still delivering a clear-eyed assessment of problems that are only fixable from the inside: Solidarity against the enemy without should not have to mean harboring and encouraging the enemy within.« Jessica Kiang, Variety, Los Angeles (CA)

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