Philipp der Kleine

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Philipp der Kleine

DDR 1976 / Spielfilm / 62 Minuten / 2.-4. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Der sieht aus wie der kleine Muck«, bekommt er zu hören.
Für sein Alter ist Philipp wirklich ein wenig kurz geraten, die anderen Erstklässler überragen ihn um Haupteslänge. Wenn er an der Tafel was unterstreichen soll, erreicht er die oberen Sätze nicht mal auf Zehenspitzen. Philipp mag Musik, kann ziemlich gut Flöte spielen, die Töne des Pfeifkessels oder den Pfiff von Vaters Lok imitieren. Leider fällt ihm die Flöte ins Flüsschen und schwimmt ihm auf Nimmerwiedersehen davon. Zum Glück hilft ihm der alte Musikalienhändler aus der Not und schenkt ihm eine neue, eine Wunderflöte: Nach einer bestimmten Melodie kann sie alles, was Philipp möchte, vergrößern oder verkleinern. Nur sich selbst darf er nicht wachsen lassen, sonst verlöre die Flöte ihre Magie.
Helle Aufregung, als der Knirps ein Kätzchen in einen kleinen Löwen verwandelt. Aufmerksamkeit hat er nun genug, aber wie lange wird er die Ausnahmeregel befolgen?

Sehr sensibel, sehr poetisch: Auch ziemlich Kleine können
ziemlich Großes schaffen!

Fotos: DEFA-Stiftung/Herbert Kroiss

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Fächer

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»Eine sehr schöne Geschichte hat sich die Szenaristin Christa Kožik ausgedacht, und ebenso schön ist sie von Herrmann Zschoche inszeniert worden. Ein überaus gelungener Kinderfilm ist so entstanden, poetisch ohne sentimentale Niedlichkeiten und von großem Einfühlungsvermögen in die kindliche Psyche bestimmt. Realität und Phantasie gehen ganz selbstverständlich ineinander über. Kein Bruch dazwischen, keine Trennung voneinander: das wirkliche Leben und das Wunderbare bilden eine organische Einheit. Und die Moral von Philipps Geschichte wird ganz ohne didaktische Vordergründigkeit vermittelt, entwickelt sich ganz unaufdringlich aus der Handlung. In der genauen Beobachtung eines sympathischen Kleinstadtmilieus waltet auch einige liebenswürdige Ironie, wenn der Blick auf die Welt der Erwachsenen fällt.« Helmut Ullrich, Neue Zeit, Ost-Berlin (1976)

»Liebevoll und phantasiereich wurden die Details ausgewählt, die Philipps Umgebung, seine Stadt, die Schule, das Zuhause, seine Beziehungen zu den Kindern und Erwachsenen charakterisieren. Philipps Wirklichkeit reicht bis ins Land der Träume - aber das geht so ineinander über, daß man’s für möglich halten könnte. Zu hoch gegriffen fürs kindliche Verständnis erscheint allerdings der abstrakte Bezug zwischen dem kleinen Musikanten und dem großen Johann Sebastian Bach, dessen Denkmal den Jungen fasziniert. [...] Regisseur Herrmann Zschoche ... zeigt auch hier sein besonderes Können, Kinder zu bemerkenswerten darstellerischen Leistungen zu führen. Eine wahre Freude die kleinen Hauptdarsteller Andij Greissel und Katrin Jakobeit. Günther Jeuthes Kamera beobachtete sie behutsam und hielt viele schöne Momente im Bild fest.« Ehrentraud Novotny, Berliner Zeitung (1976)

»Der DEFA-Kinderfilm ›Philipp der Kleine‹ ... erzählt uns ein modernes Märchen. [...] Er will den Kindern zeigen, daß man nicht unbedingt groß sein muß, um Großes, Schönes zu vollbringen und anerkannt zu werden. Das überforderte die kleinen Zuschauer, die zwar mit Philipp leiden und sich mit ihm freuen, bei seiner Zauberei lachen oder auch mal begeistert klatschen, das darüber hinaus gehende Lehr-Motiv ›Fleiß-Anerkennung‹ jedoch nicht erkennen. Dieses hätte aus der ganzen Handlung früher und leichter verständlich hervorgehen müssen. Auch entsprechen manche Dialoge der Kinder nicht deren Denk- und Ausdrucksweise. Zum Beispiel philosophierte Philipps sechsjährige Freundin: ›Manche Erwachsenen sind nicht erwachsen, sondern nur groß.‹ Trotzdem ist ›Philipp der Kleine‹ als lustiger und spannender Kinderfilm zu empfehlen.« Marlene Köhler, Freiheit, Halle (1976)

»Der Film ist durchaus geeignet, die Gedanken und die Gefühle der Zuschauer auf schöpferische Bemühungen zu lenken.  ›Philipp der Kleine‹ ist auch ein Werk mit einer besonderen musischen Akzentuierung. Die Beziehung zur Musik ist ein Bestandteil im Leben der kleinen Helden. Wie hier nicht nur der praktische Umgang mit Instrumenten, sondern auch der gewaltige Johann Sebastian Bach, der auf seinem Denkmal in Arnstadt steht, ins Spiel gebracht wird, ist lobenswert. Hier muß man den Komponisten Günther Erdmann nennen, den musikalischen Leiter der Gruppe ›Musik und Bewegung‹ des Berliner Hauses der Jungen Talente.«
Horst Knietzsch, Neues Deutschland, Ost-Berlin (1976) 

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