Weil ich schöner bin

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im Land Brandenburg

Weil ich schöner bin

Deutschland 2012 / Spielfilm / 84 Minuten / 7.-12. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Ich will ja nur mal wissen, wie es ist, bei einem Jungen mit Zahnspange.« Wer wird wohl als erste von Moritz geküsst, Laura oder Charo? Teenager-Probleme, ganz normal. Gemeinsam ziehen die beiden besten Freundinnen durch Neukölln, stöbern bei Karstadt rum, lassen sich den Bauchnabel piercen, laden Jungs zu einer spontanen Balkonparty ein. Sie freuen sich, nach den Sommerferien aufs Gymnasium zu wechseln. Was aber niemand, nicht mal Laura weiß: Charo lebt mit ihrer Mutter Inés illegal in Deutschland, seit Jahren schon, immer mit der Furcht, entdeckt zu werden. Eines Tages passiert es dann, Inés wird von der Polizei nach ihren Papieren gefragt, die Abschiebung nach Kolumbien droht. Aber Charos Heimat ist längst Berlin, und so setzt sie alles daran, hier zu bleiben. 

Nach einem realen Schicksal erzählt, verknüpft der Film einfühlsam und engagiert den Normal- mit dem Ausnahmezustand, die Pubertät mit der Illegalität. 

Fotos: Filmgalerie 451, Berlin

Themen

Familie   |  Heimat   |  Identität   |  Migration   |  multikulturelle Gesellschaft   |  Asyl   |  Freundschaft   |  Gerechtigkeit   |  Illegalität   |  Jugendkultur   |  Recht und Gerechtigkeit   |  Solidarität   |  Verantwortung   |  Vertrauen   |  Zukunftsperspektiven

Fächer

Deutsch   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Politische Bildung   |  Sozialkunde   |  Spanisch

»›Weil ich schöner bin‹ schlägt sich sowohl bei der dramaturgischen Fokussierung seines Themas als auch bei der Inszenierung ganz auf die Seite seiner jugendlichen Protagonistin. Und am Ende gelingt es Charo mit ihrem beharrlichen Insistieren auf eine ›normale Kindheit‹ in Berlin und den sich damit materialisierenden Wunschenergien, sich über die niederschlagenden Brandmarkungen der Illegalität hinwegzusetzen – einfach auch, weil sie schöner als die Realität sind.« 
Michael Baute, tip (Stadtmagazin), Berlin

»Zu einer freieren Form findet der Film immer dann, wenn er allein den Bildern folgt und ganz der unausgesprochenen Vertrautheit der Freundinnen vertraut; wenn Charo und Laura unterwegs sind und das tun, was Teenager eben so tun: sich die Haare färben, Musik hören, Jungs anrufen und eine spontane Party organisieren. Intensiv vermittelt sich, wie die Normalität dieser Szenen einen merklichen Knacks bekommt: Es ist eine Normalität in einer ganz und gar nicht normalen – und politisch zutiefst kritikwürdigen – Situation.«
Esther Buss, film-dienst, Bonn 

»Vor allem aber ist ›Weil ich schöner bin‹ ein Film über das Leben im ständigen Transit, ein Film über das Leben in geborgten Räumen, die immer nur Station und Durchgang, nie Rückzugsort und Heim sind: Passend, dass der Film in einer Wohnung beginnt, deren Mietvertrag die Bewohner nicht unterschrieben aben, und am Flughafen endet, dem Nicht-Ort par excellence.«
Thomas Groh, taz, Berlin

»Verglichen mit der dramatischen Lage Charos, ist »Weil ich schöner bin« ein ruhiger Film, der an keiner Stelle auf die Tränendrüse drückt oder übermäßiges Mitleid für seine Protagonisten erwecken will. Vielmehr leistet Regisseur Frieder Schlaich sachliche Aufklärungsarbeit über die Situation illegaler Einwanderer in Deutschland.«
Sophie Charlotte Rieger, kino-zeit.de

»Der Film ist dennoch ein gelungenes Beispiel für einen starken Jugendfilm, weil es Schlaich gelingt, plausibel und dramaturgisch wirksam das Thema Illegalität zu behandeln – und zwar ohne angestrengte Integrationsrhetorik, sondern als unmittelbare Beschreibung eines Lebens unter erschwerten Bedingungen.«
Till Kadritzke, critic.de

»Dankenswert ist, dass der Film gewaltfrei abläuft. Er ist frech, weil seine Protagonistinnen das sind. Gleichzeitig ist er sozial-kritisch, weil er dem Zuschauer ein Happy-End verwehrt. Durch die erzeugte Authentizität wird der Begriff Heimat als der Ort definiert, an dem man aufwächst, sich (gut) entwickelt und das Bewusstsein erwacht – im Teenie-Alter in Berlin Kreuzberg. Heimat ist hier nicht der Ort, aus dem man selbst oder die Eltern stammen.«
Katrin Rösler, berliner-filmfestivals.de


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