FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Die Wirkung filmernster Arbeit lässt sich nicht allein und nicht zuletzt an (Besucher-)Zahlen messen, aber ganz ohne Zahlen geht es auch nicht. Natürlich ist es schön, für die Bilanz und für die Motivation, wenn an einem einzigen Vormittag in einem einzigen Kino – wie dem Oranienburger »Filmpalast« – mehr als 900 Kinder in allen verfügbaren Sälen einen Film sehen. Ebenso schön und motivierend ist es aber, wenn lediglich zwei Klassen einer Schule für Hörgeschädigte einen Film erleben – und eine Gebärdensprachdolmetscherin mit Leidenschaft und Akribie die simultane ›Übersetzung‹ der Dialoge und die anschließende Diskussion meistert.
Der organisatorische Aufwand ist bei weitem höher, die Wirkung des Filmerlebnisses nicht geringer. Viele Förderschulen im Land gehören zu den festen und treuesten Partnern des Projekts. Sie wissen es zu schätzen, wenn sie sich bei FILMERNST-Veranstaltungen Zeit lassen können, um die Plätze einzunehmen, was für schwerst- und mehrfachbehinderte oder Schüler:innen im Rollstuhl nicht gerade leicht ist und eben dauert.
Für nicht wenige dieser Besucher:innen ist es das erste Kino-Erlebnis überhaupt und von daher ungemein wichtig, dass es seine Wirkung entfalten kann. Kurz gesagt: Wir freuen uns über viele Zuschauer:innen und eine große Resonanz, aber wir – und unsere Förderer – bemessen die Erfolge schulfilmischer Arbeit nicht allein an Zahlen.

Ein paar Zahlen, ein wenig Statistik, um zu zeigen, wie sich über die Jahre die (schulischen) Rahmenbedingungen unserer Arbeit verändert haben. 2003, als wir filmernst begannen, gab es im Land Brandenburg 293.813 Schüler:innen – davon 3.916 ausländische. Sie lernten in 1.005 selbständigen Schulen und wurden von 22.192 Lehrkräften unterrichtet. 2019/20 zählte das Land Brandenburg 252.059 Schüler:innen – 14.830 ausländische – und 16.518 Lehrkräfte in 853 selbständigen Schulen. 2013/14 markierte übrigens einen Tiefststand von nur noch 226.000 Schüler:innen. Dennoch: In knapp 20 Jahren ist die Zahl der Schüler:innen und der Schulen um 15 Prozent gesunken, die Anzahl der Lehrkräfte, die wir potentiell ansprechen und erreichen könnten, um fast 25 Prozent.
Unsere Besucherzahlen dagegen sind von Jahr zu Jahr kontinuierlich gewachsen oder, nach dem Ausscheiden einiger Kinos, stabil geblieben.
Im März 2020 ereilte – oder überkam – uns dann der Corona-Lockdown. Begonnen hatte das Jahr noch völlig normal, mit den – ohne jegliche Einschränkungen über die Leinwände gebrachten und gut besuchten – SchulKinoWochen von Mitte bis Ende Januar. Auch das FILMERNST-Frühjahrsprogramm ließ eine gute Resonanz erwarten, doch dann bestätigten sich die Befürchtungen schneller als gedacht: Die letzte »analoge« FILMERNST-Veranstaltung fand am Freitag, dem 13. März, im Filmmuseum Potsdam statt. »Als Hitler das rosa Kaninchen stahl« konnte noch gezeigt werden, das geplante Filmgespräch dazu war dann schon nicht mehr möglich.
Nach Schließung der Schulen und der Kinos musste das FILMERNST-Programm notgedrungen pausieren. Auch nach den Sommerferien ging es nicht weiter, obwohl wir mit dem Herbstprogramm ständig auf Abruf standen. Ohne die SchulKinoWochen im Januar wäre die –  zumindest quantitative – Bilanz des Jahres gegen Null gegangen …

19.247
2004
14.039
2005
25.825
2006
23.532
2007
28.124
2008
26.583
2009
30.883
2010
31.201
2011
27.904
2012
26.608
2013
28.294
2014
31.081
2015
34.280
2016
34.945
2017
35.050
2018
29.631
2019
17.812
2020
8.726
2021
25.540
2022
Filmernst
Besucherzahlen
180
2004
121
2005
288
2006
275
2007
295
2008
265
2009
322
2010
300
2011
297
2012
305
2013
346
2014
378
2015
398
2016
409
2017
376
2018
333
2019
227
2020
159
2021
329
2022
Filmernst
Veranstaltungen

Das Jahr 2021 begann nicht besser als das alte endete: Die für Januar fest terminierten SchulKinoWochen waren nahezu ein Totalausfall: mit 35 Streamings für rund 1.600 Schüler:Innen.

Das immer noch eingeschränkte Herbstprogramm wurde dann mit  124 Veranstaltungen in 20 Partnerkinos von 6.665 Schüler:innen und 461 sie begleitenden Lehrkräften besucht  – ein wahrer Lichtblick!

Mit ermutigenden Zeichen starteten wir ins FILMERNST-Jahr 2022 und konnten Filme dorthin zurückbringen, wo sie hingehören: ins Kino, auf die große Leinwand. Die Resonanz war stärker als in den Jahren vor Corona, so dass am Ende ein Rekordergebnis bilanziert werden konnte: 172 FILMERNST-Veranstaltungen in 24 Partnerkinos wurden von 13.308 Schüler:innen und 1.235 sie begleitenden Lehrkräften besucht. Insgesamt kamen 30 Filme zum Einsatz.

Rechnen wir die – seit 2006 in Kooperation mit VISION KINO gestalteten und organisierten SchulKinoWochen – ein, hat FILMERNST bis 2023 rund 500.000 Kindern und Jugendlichen in mehr als 5.000 Kino-Vorführungen ca. 500 Filme präsentiert. Höhepunkte waren die mehr als 300 Begegnungen mit Filmschaffenden, Wissenschaftlern, Zeitzeugen.

FILMERNST-Gäste

Bildungsminster:innen des Landes Brandenburg und FILMERNST-Schirmherr:innen
Steffen Reiche, Holger Rupprecht,
Martina Münch, Günter Baaske, Britta Ernst, Steffen Freiberg

Regisseur:innen
Darío Aguirre, Catharina Deus,
Joachim Dollhopf, Helmut Dziuba, Sylke Enders, Carsten Fiebeler, Dörte Franke, Jacob Friess, Eline Gerling, Evi Goldbrunner,
Hans Helmut Grotjahn, Thomas Grube,
Cornelia Grünberg, Karola Hattop,
Robert Heber, Veit Helmer, Sascha Hilpert, Winfried Junge, Anna Justice,
Peter Kahane, Karin Kaper, Judith Keil,
Lars Kraume, Antje Kruska, Siegfried Kühn,
Rolf Losansky, Günter Meyer, Kai S. Pieck,
Sandra Prechtel, Bernd Sahling,
Franziska Schlotterer, Johannes Schmid,
Dieter Schumann, Antje Starost,
Dirk Szuszies, Robert Thalheim,
Joya Thome, Connie Walther, Hella Wenders, Tobias Wiemann, Herrmann Zschoche

Animations-Regisseur:innen
Stefan Aßmus, Tony Loeser, Janina Pawlewicz, Torsten Schrank, Christina Schindler,
Robert Tomala

Schauspieler:innen
Anna Bertheau, Anselm Bresgott, Heidi Bruck,
Inga Busch, Jonny Chambilla, Hendrik Duryn,
Karin Düwel, Alice Dwyer, Hussein Eliraqui, Vivian Hanjohr, Johann Hillmann,
Jutta Hoffmann, Mario Irrek,
Constantin von Jascheroff, Julia Jendroßek, Franziska Jünger, Anja Beatrice Kaul,
Michael Krabbe, Alexander Lange Frederick Lau, Nicole Lichtenheldt, Florian Lukas, Nina Monka,
Dirk Müller, Ilse Pagé, Ernst-Georg Schwill,
Lena Urzendowsky, Ursula Werner,
Antje Westermann, Ronald Zehrfeld

Drehbuchautor:innen
John Chambers, Michael Demuth, Martin Dolejš, Peer Klehmet, Wolfgang Kohlhaase,
Christa Kožik,
Holly-Jane Rahlens, Sebastian Wehlings,
Beate Völcker

Kamerafrauen/Kameramänner
Francy Fabritz, Tobias Jall, Merle Jothe,
Jonas Schmager, Lutz Reitemeier

Szenenbildner:innen
Angelica Böhm, Lothar Holler

Schnittmeisterin
Evelyn Carow

Filmkomponist:innen
Moritz Denis, Eike Hosenfeld,
Johannes Repka

Filmmusiker:innen
George Dreyfus (Komponist), Jonathan Dreyfus (Violine), Uwe Hassbecker (Gitarrist),
Landespolizeiorchester Brandenburg,
Kateryna Tereshchenko (Pianistin)

Filmton
Luca Lucchesi

Synchronsprecher
Linus Gorecki

Casting
Annekathrin Heubner

Produzent:innen
Yvonne Beckel, Dirk Beinhold, Philipp Budweg,
Uwe Dierks, René Frotscher, Ingelore König,
Gerhard Meixner, Theresa Strozyk

Journalist:innen
Sophie Diesselhorst, Alfred Holighaus

Zeitzeug:innen
Karin Albert, Karl-Heinz Albert, Hansjörg Behrendt, Roland Exner, Karsten W. Köhler, Wolfgang Lötzsch,
Andrzej Szpilman, Halina Szpilman

Wissenschaftler:innen
Dr. Günter Agde (Publizist, Filmhistoriker),
Dr. Christoph Classen (Historiker),
Stefanie Eckert (Vorstand DEFA-Stiftung),
Frank Harders-Wuthenow (Musikwissenschaftler, Verleger),
Ilko-Sascha Kowalczuk (Historiker, Publizist),
Dr. Annette Leo (Historikerin, Autorin),
Prof. Dr. Jutta Schöler, (Bildungs- und Inklusionexpertin), Maximilian von Unwerth (Neurospace), Kathrin Voigt (Schuldirektorin),
Jana Steinkraus (Gebärdendolmetscherin),
Nora Kristina Hamann (Para-Reiterin)

Politiker:innen
Marianne Birthler
(Bundesbeauftragte für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes der DDR),
Sylvia Lehmann (MdB),
Stephan Loge (Landrat Dahme-Spreewald), Henryk Pilz (Bürgermeister der Stadt Erkner),
Klemens Schmitz (Landrat Uckermark),
Hendrik Sommer (Bürgermeister der Stadt Prenzlau), Jörg Zietemann (Bürgermeister der Stadt Rathenow)

FILMERNST-Webseite
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Die in der FILMERNST-Datenbank meistbesuchten Filme:

»Die Welle« 30.636
»Wintertochter« 20.955
»Der Pianist« 20.599
»Rhythm is it!« 20.451
»Emil und die Detektive« 19.574
»Pünktchen und Anton« 18.440
»Das doppelte Lottchen 18.280
»Alles steht kopf« 17.921
»Der ganz große Traum« 17.481
»Max Minsky und ich« 17.318
»Die Truman Show« 17.107
»Wir sind jung. Wir sind stark.« 16.857
»Wüstenblume« 16.424
»Das weiße Band« 16.202
»vincent will meer« 15.959
»Das Schulgespenst« 15.758
»Das Leben der Anderen« 15.701
»Little Miss Sunshine« 15.511
»Persepolis« 15.112
»Billy Elliot – I Will Dance« 15.085
(Stand 15.4.2021)


TOP 10 der besucherstärksten FILMERNST-Filme

»Die Welle« 5.500
»Kriegerin« 4.200
»Rocca verändert die Welt« 4.000
»Thilda und die beste Band der Welt« 3.200
»Wunder« 3.100
»Vorstadtkrokodile« (2) 3.000
»Rico, Oscar und das Herzgebreche« 2.600
»OFFLINE – Das Leben ist kein Bonuslevel« 2.535
»Ab ans Meer« 2.500
»Das Tagebuch der Anne Frank« 2.300

Die FILMERNST-Dauerbrenner

»Ben X«
»Die Wolke«
»Das Schulgespenst«
»Moritz in der Litfaßsäule«

Bestbesuchte FILMERNST-Kinos
»Thalia - Das Programmkino« Potsdam
»MovieMagic« Eberswalde
»FilmforUM« Schwedt
»Filmpalast« Bernau
»Haveltorkino« Rathenow
»Obenkino« Cottbus
»Filmpalast« Oranienburg (bis 2018)
»Kino im Filmmuseum« Potsdam

Der FILMERNST-Rundbrief
geht an rund 3.000 Empfänger:innen
80% davon Lehrkräfte im Land Brandenburg

Telefon 03378 209 161 (Susanne Guhlke)
03378 209 148 (Susanne Pomerance)
E-Mail kontaktfilmernst·de
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Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LISUM
Struveweg 1
14974 Ludwigsfelde-Struveshof