Das System Milch

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Das System Milch

Deutschland 2016 / Dokumentarfilm / 90 Minuten / 8.-12. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Es ist geradezu ein moralischer Befehl, die Welt zu ernähren!« An diese Maxime knüpft der Chef des Internationalen Molkerei-Verbandes das Ziel, bis 2050 die Milchproduktion zu verdoppeln. Aber ist dieser enorme Zuwachs unabdingbar? Ist er aus guten, gesundheitlichen Gründen vernünftig oder von harten geschäftlichen Interessen geleitet? Ist dem Aufwärtstrend – immer höhere Erträge pro Fläche und Nutztier – wirklich guten Glaubens und besten Gewissens zu folgen? Gibt es praktikable Alternativen? Der Regisseur hört in aller Offenheit kleinen und großen Bauern zu, mächtigen Managern und engagierten Lobbyisten, Politikern und Experten. Er lässt die Bilder wirken und stellt kluge Fragen. Die Antworten argumentieren mit Zahlen und Fakten, die nachdenklich machen. Ohne Weltverbesserungsfuror, aber mit klarer Haltung wird das Ökologische mit dem Ökonomischen in Beziehung gesetzt: auf dem idyllischen Südtiroler Almhof, im dänischen Zuchtbetrieb oder im chinesischen Molkereimonstrum. 

Ob's die Milch macht – dieser Film ist bester Anschauungsunterricht mit hohem Erkenntniswert!

Fotos: EIKON Media und MIRAMONTE FILM,
Falco Seliger_Tiberius Film

Themen

Globalisierung   |  Ökologie   |  Werte   |  Agrarindustrie   |  Bio-Landwirtschaft   |  Dokumentarfilm   |  Ernährung   |  Konsumverhalten   |  Lebensmittelpreise   |  Lebensmittelproduktion   |  Massentierhaltung   |  Nachhaltigkeit   |  Nahrungsmittelspekulation   |  Ökonomie   |  Verantwortung   |  Wissenschaft und Forschung

Fächer

Arbeitslehre/Wirtschaft-Arbeit-Technik   |  Deutsch   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Politische Bildung

»Andreas Pichlers Dokumentarfilm zeigt sehr schlüssig die komplexen Zusammenhänge auf, die europäischen Milchbauern und ihren Kühen das Leben schwermachen, während die Molkerei-Industrie auf wirtschaftliches Wachstum setzt. Landwirte, die sich dem ständigen Expansions-, Leistungs- und Preisdruck nicht mehr beugen wollen, finden auf politischer Ebene zu wenig Rückhalt. So bietet das Material dieses Films zwar Diskussionsstoff über die Dauerkrise im Agrarsektor, macht aber keine Hoffnung auf schnelle Lösungen.« Bianka Piringer, spielfilm.de, Nierstein

»Die Implikationen dieses konkreten Films sind aber doch deutlich genug und lassen sich auf größere Systeme und schließlich wohl auf die kapitalistische freie Marktwirtschaft mit ihren vielfältigen Monopol- und Hegemonialtendenzen übertragen: Milch ist beileibe nicht einfach ein Naturprodukt, sondern eher ein maximal auf Effizienz hin optimiertes Industrieprodukt, bei dem ein Organismus zwischengeschaltet ist. Die Kühe tragen dies buchstäblich aus: Sie werden sofort nach einer Kalbung wieder besamt, und haben häufig schmerzhaft überdimensionierte Euter. Hier wird ›Das System Milch‹ auf eine Weise augenscheinlich, die sich auch für Plakate und Polemik eignen würde.« 
Bert Rebhandl, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Diesen Bogen, von der europäischen Landwirtschaft über die Molkereien und den globalen Markt bis hin zur Flüchtlingskrise, den spannt Pichler kraftvoll und in klaren, verständlichen Erzählsträngen. Der Zuschauer ist nie von der Informationsflut überladen, vielmehr sind diese 90 Minuten über die Milch so spannend erzählt, dass man danach direkt weiter recherchieren möchte. ›Das System Milch‹ ist ein Film, der den Verbraucher zwingt, sich in die Mündigkeit zu begeben und über seinen eigenen Konsum und dessen Auswirkungen nachzudenken.« 
Maria Wiesner, kino-zeit.de, Mannheim

»Dem Südtiroler Bio-Bauern, der sich auf seinem Hof allen Expansionsvorschlägen widersetzt, gehört zwar eindeutig die Sympathie des Filmemachers, aber auch er wird nicht zum Heilsbringer stilisiert. Der Film stellt seine kontrastiven Bilder nebeneinander, wie er auch in den Gesprächen auf mehreren Kontinenten nicht auf polemische Zuspitzung aus ist. Eine aufwändige, bisweilen auch originelle Kameraarbeit sorgt außerdem dafür, dass man auf der Leinwand weit mehr zu sehen bekommt als in vielen thematisch vergleichbaren Produktionen, die oft nicht mehr als einfalls- und lieblos bebilderte Thesenpapiere sind.« 
Reinhard Lüke, film-dienst, Bonn


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