Auf Augenhöhe

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Auf Augenhöhe

Deutschland 2016 / Spielfilm / 4.-7. Jahrgangsstufe

Inhalt

Welch’ eine Entdeckung! In einer Kiste hat Michi einen Brief gefunden, den seine Mutter einst einem Mann schicken wollte, der wohl sein Vater ist. Seit dem Tod der Mutter lebt der mittlerweile Zehnjährige im Heim. Hier überbieten sich die Jungs in den Schilderungen von Vorzügen und Stärken ihrer – abwesenden – Väter. Wie gern würde Michi da mithalten! So schreibt er dem vermeintlichen Vater und bittet um ein Treffen. Die Vorfreude ist groß, die Enttäuschung jedoch gewaltig, als er Tom zum ersten Mal erblickt. Dieser Mann ist absolut nicht auf der Höhe von Michis Vorstellungen. Dann lieber ins Heim zurück! Hier aber kommt es zu einer katastrophalen Begegnung und einer Demütigung ohnegleichen von Vater und Sohn. Michi zieht zwar zu Tom, aber es dauert, bis er ihn vor seinen neuen Freunden nicht länger als »Hausmeister« verleugnet, sondern mit anderen Augen sieht.

Was ist schon normal? Ein großer Film – ehrlich und herzergreifend.

Entstanden im Rahmen der Initiative »Der besondere Kinderfilm«, ein Zusammenschluss von 26 Institutionen aus Filmwirtschaft, Politik, Förderungen des Bundes und einiger Länder sowie öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern zur Förderung originärer Filmstoffe mit einem Zielpublikum ab 6 Jahren.


Fotos: Tobis Film, Berlin

Themen

Außenseiter   |  Familie   |  Identität   |  Mobbing   |  Toleranz   |  Vorurteile   |  Andersartigkeit   |  Diskriminierung   |  Kleinwüchsigkeit/Achondroplasie   |  Konfliktbewältigung   |  Norm/Normalität   |  Normen   |  Vater-Sohn-Beziehung   |  Vater(-suche)

Fächer

Deutsch   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde

»Ein Film, der den Weg zu Akzeptanz und Toleranz gegenüber dem Anderen als anstrengende, aber ganz und gar lohnende Arbeit beschreibt.« Hartwig Tegeler, Deutschlandfunk, Köln

»Glaubwürdig und ohne falsche Sentimentalität inszeniert, sparen die Debütregisseure weder Mobbing, Vorurteile noch Toms Probleme im Alltag aus - Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf nehmen ihr junges Publikum eben einfach ernst […] Ein engagierter Kinderfilm über den Mut, sich Diskriminierung entschlossen entgegenzustellen und offen auf andere Menschen zuzugehen.«
Ulf Lepelmeier, filmstarts.de

»Kinder können grausam sein, wenn es darum geht, Schwächen anderer gnadenlos bloßzustellen. Davor, das auf eindringliche Weise zu zeigen, schrecken die Macher nicht zurück. Gleichzeitig halten sie mit ihrer warmherzigen Dramödie ein Plädoyer dafür, Vorurteile zu überwinden, und Menschen, egal mit welchem Handicap, zu akzeptieren. Trotz aller Ernsthaftigkeit bleibt dabei Raum für feinfühligen Humor und gut platzierte Situationskomik. Ein gelungener und witziger Film.« Thomas Raab, pcgames.de

»In den besten Szenen lebt der Film von seiner impulsiven Direktheit, mit der er sein alles andere als leichtes Thema angeht. Lieber mal Luft ablassen, heißt dann die Devise, statt alles in sich hineinfressen und Konflikte pietätvoll zu umgehen. In solchen Momenten mutet der Film seinem jungen Publikum einiges zu, wenn geschrien, gerungen und Mobiliar zerschlagen wird […]
Bringt ein eigenständiges Temperament ins (Kinder-)Kino, er unterhält und berührt. Ohne Umwege. Auf Augenhöhe.«
Horst Peter Koll, film-dienst, Bonn

»Mit Jordan Prentice wurde – anders als in der aktuellen Filmkomödie ›Mein ziemlich kleiner Freund‹ – ein wirklich von Kleinwuchs betroffener Schauspieler gecastet, und das auch noch für die Hauptrolle, das hat Vorbildfunktion. Er selbst zeigt sich in Interviews souverän im Umgang mit seiner Behinderung, so wie viele andere kleinwüchsige Menschen. Ich bin selbst kleinwüchsig und mag mich mit meiner Körpergröße, auch wenn sie gesellschaftliches Stigma darstellt. Diese Realität zu zeigen, auch wenn sie nicht so gut zu ihren ›Stories‹ passt, das sollten Filme zum Thema Behinderung wenigstens versuchen. Sonst bleibt es beim Mobbing und keiner Begegnung auf ›Augenhöhe‹.«
Rebecca Maskos, leidmedien.de


»Schwierige Fragen für einen Kinderfilm, die hier meist ganz beiläufig mitschwingen. Man darf davon ausgehen, dass der kanadische Darsteller des Toms, Jordan Prentice, manche der Situationen, die er hier spielt, schon selbst erlebt und auch erlitten hat. Gerade das verleiht seinem Spiel besondere Authentizität und Emotionalität, was es umso überraschender macht, dass der junge Luis Vorbach ein ebenbürtiges, überzeugendes Gegenüber ist.«
Michael Meyns, programmkino.de

»Eine ganz besondere Vater-Sohn-Geschichte: Dem Autoren- und Regieduo Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf ist ein witziger, lebensnaher und zärtlicher Film gelungen, der von Männlichkeit und Vorbildsein handelt, von unverhoffter Vaterschaft, vom Anderssein und von Vorurteilen und davon, dass es oft besser ist, Unterschiede anzusprechen, um mit ihnen umgehen zu können – ein hinreißendes Plädoyer für Toleranz und Inklusion, und ein Film, der ohne Krampf und ohne Schönfärberei schildert, welche Schikanen kleinwüchsige Leute Tag für Tag aushalten müssen.«
Magdalena Miedl, skip – Das Kinomagazin, Wien

»Führt den wichtigen und trotz kleiner Mängel bewegenden Beweis, wie viel es im Kinderfilm zu entdecken gibt, wenn sich nur jemand traut, die Domäne des Hüpfburgen-Frohsinns zu verlassen.«
Bianka Piringer, kino-zeit.de

»Zeigt die zornige, politisch völlig inkorrekte Ablehnung, die Michi seinen behinderten Vater spüren lässt, sehr konkret und ausführlich. Kein Kinderkitsch, bei dem sich Probleme durch ein ernstes Gespräch und ein paar Tränen in Luft auflösen. Der Film zeigt den langen Weg, den Michi zurücklegen muss, bis er seinen Vater für sich selbst und vor allem vor seinen Freunden so akzeptieren kann, wie er ist.« Oliver Kaever, Der Spiegel, Hamburg

»Eine besondere Stärke von ›Auf Augenhöhe‹ besteht in der Kameraarbeit. Dafür konnten die Filmemacher einen der besten deutschen Kameraleute gewinnen, Jürgen Jürges. Dass der Zuschauer auf Augenhöhe mit den Protagonisten, zunächst mit Michi und zunehmend vor allem mit Tom, den Film erlebt, ist nicht nur eine Leistung der Dramaturgie, sondern auch der Kameraführung.« José García, textezumfilm.de






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